Freitag, 9. Januar 2009

KONKRETER DRUCK

WERKSTATT-AUSSTELLUNGin der Buchdruckerei Lutz Nessing · Berlin-Adlershof:

Bislang verborgene Elemente der «Schwarzen Kunst»

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Trotz alledem ... mein 30. Werkstattjubiläum!

Zur Eröffnung der Ausstellung,
am Sonnabend, dem 17. Januar 2009, um 19.00 Uhr
laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Einführende Worte von Prof. Dr. Reinhard Krüger
(Stuttgart/Berlin).

In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Kulturamt des
Bezirksamtes Berlin-Treptow/Köpenick.

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Gezeigt werden Drucke von – hier erstmals –
sichtbar gemachten Segmenten der «Schwarzen Kunst».

Berliner Premiere
(nach der Ausstellung im Kunsthaus Rehau + ikkp,
bei Prof. Eugen Gomringer, Mai/Juni 2008):


Lutz Nessing: Konkreter Druck.
Spuren in Blei-Stegen, Regletten, Quadraten, Gevierten


Konstruktive und konkrete Original-Druckgraphiken
von typographischem Blindmaterial; dazu entstandene
bibliophile Bücher und Graphikkassetten.

Klopfholzbezüge

Farbflächen aus verdichtet abgeklopften Schrifttypen,
gesammelt von 1988 bis 2008.

Was sich sonst noch in den Druckpressen ereignet:
Über-Gedrucktes: geplante Fehldrucke – verbesserte Makulatur
Nessings Buntpapiere: mehrfach eingefärbte Farbwalzenbogen

è Buchdruckerei Lutz Nessing
Büchnerweg 92 · Eingang Anna-Seghers-Straße
Tel./Fax 030 - 6 77 00 11

2 Kommentare:

Gledwood hat gesagt…

was fuer eine toller Blog!

Abel Doering hat gesagt…

Lutz Nessing: Konkreter Druck.

Spuren in Blei-Stegen, Regletten, Quadraten, Gevierten


Diese Edition erscheint in limitierter Auflage, signiert und numeriert.
Die Original-Druckgraphiken wurden als Einzelblätter, bibliophile Bücher und Graphik-Kassetten in kleiner Auflage verlegt und auf Zerkall-Büttenkarton «Alt-Cleve» gedruckt.
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Herausgegeben anläßlich der Ausstellung im Kunsthaus Rehau und dem Institut für Konstruktive Kunst und Konkrete Poesie (ikkp), bei Prof. Eugen Gomringer, Mai/Juni 2008.

Mit einem – eigens hierfür geschriebenen – Nachwort von Prof. Dr. Reinhard Krüger (Stuttgart/Berlin).
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Zu dieser Graphikserie:

Buchdruck ist ein Hochdruckverfahren, denn nur die erhabenen und eingefärbten Teile der Satz- bzw. Druckelemente (die Buchstaben /Drucktypen, Linien, Klischees usw.) werden durch den kraftvollen Abdruck auf Papier sichtbar.

Mit Blindmaterial aus Blei (wie Ausschluß, Quadrate, Regletten und Hohl-Stege), welches niedriger ist als die Drucktypen usw., baut und füllt der traditionelle Setzer die Satz- bzw. Druckformen.

Zur Korrektur darf das großflächige Füllmaterial nur an der Oberseite mit der Ahle angestochen und dann herausgehoben werden, um das korrekte Außenmaß nicht zu beschädigen.

Manche Drucker wiederum schlugen die hochkommenden und dann mitdruckenden, großflächigen Teile des Blindmaterials – die so genannten Spieße – unsachgemäß mit einem Hammer nieder.

So hinterließen etliche Generationen von Schriftsetzern und Buchdruckern in den Bleioberflächen ihre Arbeitsfährten.
Diese sind besonders gut im markant zerfurchten Material, aus
dem 19. Jahrhundert, zu sehen.

Derartiges Füllmaterial, mit seinen Fertigungsmerkmalen und den
unterschiedlichen Gebrauchsspuren, wurde für diese einmalige und vielgestaltige Graphikserie original abgedruckt.

Blindmaterial offenbart hier erstmals sein bisher latentes Gesicht.


Obwohl in kleiner Auflage, wurden die einzelnen Graphiken – zur schonenden Behandlung der empfindlichen Bleioberflächen – auf der Haltzylinder-Presse «Wettläufer HA 2», Baujahr 1925 (mit Einzelbogen-Handanlage und -Entnahme sowie Zylinderfärbung); aus dem Hause J. G. Schelter & Giesecke, Schriftgießerei und Buchdruck-Maschinenfabrik, Leipzig gedruckt.

Lutz Nessing