Donnerstag, 5. Januar 2012

Von der Lithografie zum Offsetdruck

Die Leipziger Kunstanstalt Carl Garte und die Sammlung Hans Garte

Werbung Schnellpresse © Int. Senefelder-Stiftung OffenbachZu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Schwarze Kunst farbig: Welche technischen Voraussetzungen dazu notwendig waren und wie erstaunlich vielfältig und farbenprächtig die Ergebnisse des frühen Mehrfarbdrucks sind, beleuchtet das Museum für Druckkunst Leipzig in einer zweiteiligen Ausstellung.

Ein erster Teil zeigt die Ansichtskartenproduktion der Leipziger Kunstanstalt Carl Garte um 1900. Das damals boomende Massenmedium Ansichtskarte veranschaulicht, wie wichtig Design und Farbgestaltung waren, um auf diesem hart umkämpften Markt zu bestehen. Dargestellt wird zudem die technische Experimentierfreude zu Beginn des Mehrfarbdrucks für Massenauflagen. Ausgewählte Exponate illustrieren das damals vorherrschende Druckverfahren der Chromolithografie, das bald auch mit anderen Verfahren kombiniert wurde.
Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich dem Offsetdruck, in den die Kunstanstalt Garte ab 1912 als einer der ersten Betriebe in Deutschland investierte. In der Frühphase wurde dieses Druckverfahren noch nicht im Buch- und Zeitungsdruck genutzt, sondern vor allem für Ansichtskarten, Plakate, Reklame und Verpackungen. Diese Anwendungsbereiche des frühen Offsetdrucks werden in der Ausstellung durch farbenfrohe Originale aus der Sammlung Hans Garte dokumentiert.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Deutschen Zeitungsmuseum Wadgassen, der Internationalen Senefelder-Stiftung Offenbach und dem Sammler Gerhard Stumpp, Stuttgart.
Das Museum für Druckkunst zeigt in seiner Dauerausstellung historische Drucktechniken mit dem Schwerpunkt Buchdruck. In der Sonderausstellung wird der Fokus nun auf den farbigen Illustrationsdruck gelegt. Wie der Buchdruck hat dieser in Leipzig eine lange Tradition; so wurde beispielsweise die erste deutsche Offsetdruckmaschine 1907 in Leipzig in Betrieb genommen.
Die Ausstellung bietet einen Einblick in unterschiedliche Herangehensweisen an Schrift und Typografie im Spannungsfeld des gegenwärtigen Kunstschaffens. Ebenso verfolgt sie das Ziel, einer größeren Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu führen, wie stark Schrift unsere Wahrneh­mung prägt und beeinflusst. Im Rahmen von Führungen und Workshops lädt die Ausstellung ein zu einem visuellen Dialog mit Schrift in Kunst und Design.

3. Februar bis 13. Mai 2012
Eröffnung: 2. Februar 2012, 18 Uhr

è Museum für Druckkunst Leipzig
Stiftung Werkstattmuseum für Druckkunst
Nonnenstraße 38
04229 Leipzig
Tel. 0341 / 23 162-0
Fax 0341 / 23 162-10

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