Samstag, 23. März 2013

Nationalsozialismus und Exilliteratur


Wieland Herzfelde (ganz rechts) auf der 1. Internationale Dada-Messe.
Foto: picture alliance/akg-images
Vor 80 Jahren, im März 1933, floh der Verleger und Schriftsteller Wieland Herzfelde aus Deutschland (,wie viele der wichtigsten deutschsprachigen Dichter und Denker nach dem 30. Januar und der Bücherverbrennung am 10. Mai ...)
Damit sie im Exil weiter arbeiten und vor allem publizieren konnten, wurden bereits 1933 Exilverlage gegründet. Zunächst im europäischen Ausland, später auch in Übersee. So konnten in den zwölf Jahren des „Tausendjährigen Reichs“ in über hundert Verlagen und auf der ganzen Welt Bücher deutscher Emigranten erscheinen. Sie waren es, die dem faschistischen Regime unzensiertes geistiges Schaffen entgegenhielten, die ein anderes, manche meinten auch: das eigentliche Deutschland, am Leben hielten. Wieland Herzfelde war einer von ihnen, vielleicht sogar der wichtigste. (...)
Umso bemerkenswerter, dass einige Bücher im Exil Auflagenzahlen schafften, die auch unter anderen Umständen beachtlich gewesen wären. Wieland Herzfelde etwa kam mit seinen Verlagen Malik und Aurora immerhin auf eine Durchschnittsauflage von 4000 Exemplaren – eine Größenordnung, die mit der Produktion anspruchsvoller Literatur in unserer Zeit mithalten kann; darunter so bekannte Werke wie Oskar Maria Grafs „Der Abgrund“ oder Anna Seghers’ autobiografischer Roman „Der Ausflug der toten Mädchen“...
(Tobias Winstel)

weiterlesen im Tagesspiegel 23.3.2013

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