Freitag, 30. Oktober 2015

Haben Sie das alles gelesen?

... Dem Anschein nach waren an die­sem Herbst­abend (des 28. Oktober) alle Buch­lieb­ha­ber aus Chem­nitz und Umge­bung in der Villa Esche ver­sam­melt. Man sah die Lei­te­rin der Stadt­bi­blio­thek Limbach-​​Oberfrohna, Chris­tine Erler, die Betrei­be­rin der Sonnenberg-​​Presse Bet­tina Hal­ler, die lang­jäh­rige Lei­te­rin der Chem­nit­zer Volks­hoch­schule und Vor­sit­zende der Inter­na­tio­na­len Ste­fan Heym Gesell­schaft Dr. Ulrike Uhlig, und den Chem­nit­zer Anti­quar Wolf­gang Geb­hardt. Aus Mann­heim reiste Dr. Ralph Aep­ler, der Vor­sit­zende der Pirckheimer-​​Gesellschaft e.V. ... an. ...
Dr. Klaus Walther, Hrs­g. und Autor, Bir­git Eich­ler, Buch­ge­stal­te­rin und Ver­le­ge­rin, Dr. Andreas Eich­ler (Mode­ra­tor), Klaus Bel­lin, Autor und Die­ter Lehnhardt, Hrs­g. und Foto­graf (von rechts nach links)
2014, ... in einer Zeit, in der sich viele Men­schen von ihren Büchern tren­nen und das elek­tro­ni­sche Buch als »Fort­schritt« ange­prie­sen wird, habe man (mit dem Titel "Haben Sie das alles gelesen") auf die Bedeu­tung der Bücher­samm­ler ver­wei­sen wol­len. In einem ers­ten Teil des Buches erzäh­len sech­zehn Bücher­samm­ler aus ganz Deutsch­land von Ent­ste­hung und Struk­tur ihrer pri­va­ten Biblio­thek, in der Regel geht es um mehr als 20.000 Bücher, und von ihrer Sammel-​​Motivation. In einem zwei­ten Teil wer­den acht Biblio­the­ken ver­stor­be­ner Lite­ra­ten und Gelehr­ter vor­ge­stellt. ... mit die­sem Teil des Buches (wird) an die Kette der Tra­di­tion erin­nert ..., in der die heu­ti­gen Samm­ler stehen. ...
Die drei Auto­ren berich­te­ten davon, wie sie über­haupt zum Bücher­sam­meln kamen. Klaus Walt­her gab über seine Bestre­bun­gen nach einer enzy­klo­pä­di­schen Biblio­thek Aus­kunft. Klaus Bel­lin, der von einem Ver­tre­tungs­leh­rer zur Buch­lieb­ha­be­rei ver­lei­tet, und von der Biblio­thek Max Heckers in der Wei­ma­rer Alten­burg inspi­riert wurde, schil­derte die Anschaf­fung zahl­rei­cher Aus­ga­ben der Goethe-​​Werke. Auf die Frage eines Zuschau­ers ergänzte er, dass es unter­schied­li­che Ver­su­che der Wer­ker­schlie­ßung gäbe. Einige Aus­ga­ben seien nach Werk­grup­pen geord­net, andere ver­such­ten die unter­schied­li­chen Arbei­ten chro­no­lo­gisch dar­zu­stel­len. Ihm, so Klaus Bel­lin, gehe es um das Ver­glei­chen der ver­schie­de­nen Ver­su­che, um die Zusam­men­hänge. Die­ter Lehn­hardt gab zu Pro­to­koll, dass er als Stu­dent Chemie-​​Fachbücher und auch andere Bücher erwarb, um sich Wis­sen anzu­eig­nen. Aus der Nähe von Wetz­lar stam­mend wid­mete er sich auch bald beson­ders der Samm­lung von Goethe-​​Werken und Erst­aus­ga­ben ein­zel­ner Texte. Aus dem Erwerb der Bücher und der Beschäf­ti­gung mit dem Inhalt habe er viel gelernt. Heute trete für ihn die Ent­schleu­ni­gungs­funk­tion des Lesens zuneh­mend in den Vor­der­grund. Lesen habe für ihn etwas mit Lebens­kunst und Genie­ßen zu tun. Bücher und Wein pass­ten her­vor­ra­gend zusammen. ...
(Johan­nes Eichenthal)

... der gesamte Artikel mit Kommentar kann hier gelesen werden.

Donnerstag, 29. Oktober 2015

... neu bei der Pirckheimer-Gesellschaft

In der Pirckheimer-Gesellschaft begrüßen wir ein neues Mitglied, aus den USA den Buchbinder und Betreiber des Pressbengel-Projekts Peter Verheyen, hier mit seinem Begrüßungspaket.
Übrigens, ein gelegentlicher Blick in den Blog Pressbengel-Projekt ist für jeden Bibliophilem immer von Gewinn. So der Beitrag vom 3. Oktober über Art-Deco-Buchbinderei u.a. von Georges Cretté, welcher "Two Tales" von Oscar Wilde für F.L. Schmied 1926 in 20 Exemplaren gebunden hat.

7. RUHR.Antiquaria

In diesem Jahr öffnet der Bochumer Antiquariatsmarkt zum siebenten Mal seine Pforten. Zwischen 11 und 17 Uhr bieten Antiquariate in Wattenscheid aus dem gesamten Bundesgebiet den Besuchern ein vielfältiges Angebot antiquarischer Bücher aus allen Sachgebieten an. Das Spektrum reicht auch in diesem Jahr von der schönen Literatur über die Geistes- und Naturwissenschaften bis zur Geographie. Von der Regionalliteratur über die Theologie und die Philosophie bis zu den Alten Drucken. Und natürlich allem, was irgendwo dazwischen liegt.
5. RUHR.Antiquaria 2013, Foto: Michael Solder
Über 30 Antiquariate, darunter das Rote Antiquariat des Pirckheimer Christian Bartsch haben sich verbindlich angemeldet. Bücherfreunde, Sammler und professionelle Händler haben damit wieder die Gelegenheit, ein sehr umfangreiches Angebot antiquarischer Bücher in Augenschein zu nehmen und interessante Titel zu erwerben. Daneben wird der fachliche Austausch eine wichtige Rolle spielen.
Die jeweils aktuellen Informationen zu der Veranstaltung finden Sie wie üblich auf der Internetseite der RUHR.Antiquaria.

Messe: 8. November 2015

Stadthalle Wattenscheid
Saarlandstraße 40
44866 Bochum

Der Vorhang geht auf

Bilder vom Berliner Theater aus 50 Jahren
Hans Brosch, Plakatentwurf zu Kleist „Michael Kohlhaas“, Gouache/Tusche, 1977

Joachim Pohl stellt in seiner Kunst- und Ausstellungsagentur Malerei - Grafik - Plastik - Fotografie - Plakat mit Werken von: Appen, Brosch, Camaro, Händler, Heiliger, Hillich, Kahane, Kemlein, Leber, Metzkes, Mohr, Mucchi, Rommel, Sagert, Sakrowski, Sandberg, Shaw, Vent, Viebeg, Wendisch, Wilde u.a. aus.

Eröffnung: 3. November 2015, 18:30 Uhr
Ausstellung: 3. November - 18. Dezember 2015

Wollankstraße 112a
13187 Berlin-Pankow
Fon/Fax: 030-486 71 13
E-Mail

Kleine Kulturgeschichte des Exlibris


Dieses Video kündigt ein über Crowdfunding realisiertes Buch zum Exlibris an. Näheres siehe hier.

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Werner Klemke - Plakate & Kinderbücher


In Neustrelitz wird in der kommenden Woche eine Ausstellung mit Plakaten und Kinderbüchern des Gründungsmitglieds der Pirckheimer-Gesellschaft Werner Klemke eröffnet.
Das Plakat (Abbildung) und den Flyer zu dieser Ausstellung hat Prof. Albrecht von Bodecker, ebenfalls Pirckheimer, unter Nutzung einer Klemke-Zeichnung entworfen.

Ausstellung: 7. November bis 11. Dezember 2015.

Galerie Neustrelitz
Zierker Str. 1 | 17235 Neustrelitz

Dienstag, 27. Oktober 2015

El Mercado - Der Markt

Ausstellung der Druckwerkstatt Matagalpa/Nicaragua
Die Graphikgruppe TALLERCONTIL aus Matagalpa erstellt seit 1998 jedes Jahr einen originalgraphischen Kalender, der für 2016 das Jahresthema EL MERCADO - DER MARKT bearbeitet. Zu den starkfarbigen Holzschnitten aus dem Kalender werden kleinere und großformatige Radierungen und Holzschnitte zum Thema gezeigt, die in den bisherigen Workshops, und auch dazwischen, entstanden sind, sowie eine Holzschnittinstallation von Jaqueline Bica, der brasilianischen Gastkünstlerin des Projekts.

Eröffnung: 17. November 2015 um 19 Uhr
Begrüßung: Ulla Sparrer, Städtepartnerschaftsverein Wuppertal - Matagalpa
Bericht: Eckhard Froeschlin, freischaffender Künstler, Projektbetreuer
Musik: DUO ALTIBAJO, Karla Dominguez (Blockflöte), Markus Conrads (Kontrabass)
Ausstellung: 17. November - 6. Dezember 2015

Katholisches Stadthaus, Laurentiusstr. 7, 42103 Wuppertal 
Kontakt: Frau Dr. Katja Schettler, 0202-4958317, e-mail
Details zu Kalender und Begleitveranstaltungen

Der Antiquaria-Preis 2016 geht an ...

Der Antiquaria-Preis für Buchkultur 2016 geht an den Sammler und Designer Manfred Heiting und den Kunstwissenschaftler Roland Jaeger für das 2014 im Steidl Verlag in zwei Bänden erschienene, von ihnen gemeinsam herausgergebene und von Heiting gestaltete Werk "Autopsie. Deutschsprachige Fotobücher 1918 bis 1945".
Die monumentale Studie ist ein eindrucksvolles Unternehmen des umfassenden Sammelns, der „autoptischen“ Kennerschaft und der präzisen wissenschaftlichen Durchdringung. Die beiden Herausgeber (und die hinzugezogenen anderen Autoren einzelner Aufsätze) haben im Sinne einer allgemeinen „Bildwissenschaft“ einen buchhistorischen Kontinent vermessen, der an vielen Stellen noch wenig bekannt war und erst in der nun dargelegten Gesamtheit und Vielfalt seine ganze Bedeutung zeigt: die Kulturgeschichte des deutschsprachigen Fotobuches in seinen ersten Jahrzehnten.
Das Werk zeigt, wie Fotobücher die Wahrnehmung einer Epoche mitgeprägt haben. Mit der Vergabe an Manfred Heiting und Roland Jaeger wird zum ersten Mal in der Chronik des Antiquaria-Preises die immer noch wachsende Bedeutung der Fotografie im Buchwesen gewürdigt: für den Sammler, den Buchhistoriker und für jene Wissenschaften, die sich mit dem Ineinander von Ästhetik und Politik zu befassen haben.
Die Preisverleihung findet am Abend des ersten Messetages der 30. Antiquariatsmesse Ludwigsburg am 28. Januar 2016 um 20.15 Uhr im "Podium" der Musikhalle Ludwigsburg statt. Die Laudatio hält der Schriftsteller und Publizist Hans-Michael Koetzle.

Montag, 26. Oktober 2015

Print Works. Grafikdesign zur Leipziger Messe

Leipzigs lange Tradition als Messestadt geht auf das Jahr 1165 zurück - erste grafische Erscheinungsbilder zur Messe wurden jedoch erst im frühen 20. Jahrhundert geschaffen. Eins davon ist das 1917 eingeführte Doppel-M, das wohl zu den bekanntesten Symbolen der deutschen Messewirtschaft gehört. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl an Plakaten, Büchern und anderen Drucksachen, als Reproduktion oder im Original, zu den Leipziger Messen. Kuratiert von Karen Laube und Philipp Neumann (MZIN, Leipzig) wird die Ausstellung im Rahmen des 850-jährigen Jubiläums der Leipziger Messe gezeigt.
Zur Eröffnung sprechen: Dr. Susanne Richter (Direktorin des Museums für Druckkunst Leipzig), Silvana Kürschner (Zentralbereichsleiterin Geschäftsentwicklung bei der Leipziger Messe GmbH) sowie Karen Laube und Philipp Neumann (Ausstellungskuratoren und Inhaber von MZIN, Leipzig).

Eröffnung: 30. Oktober 2015, 18 Uhr
Ausstellung: 1. November 2015 bis 10. Januar 2016
öffentliche Führung mit den Ausstellungskuratoren: 8. November 2015, 11 und 12 Uhr

è Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38
04229 Leipzig

Angela Hampel und die Pirckheimer bei Peter Sodann

Mit Büchern – so sagt Angela Hampel – „halte ich auch Zeitgeschichte in der Hand“. Bei der „Kleopatra“ von Theophile Gautier erinnert sie sich an die herrlichen Tage, als sie dafür Illustrationen schuf, doch ebenso an die „Zeit der Container vor den Buchhandlungen“, als sie das weggeworfene frischgedruckte Büchlein entdeckte. Auch deshalb schätzt sie die Arbeit von Peter Sodann als Buchfreund und Verteidiger kultureller Leistungen der DDR, der viele Bücher vor dem Müllkippenschicksal bewahrt hat und jetzt in seiner Bibliothek in Staucha sammelt. Zu den aktuellen Befürchtungen von Spiegel online: Staucha steht! Doch die noch nicht eingearbeiteten und ausgelagerten Bücher in Oschatz sollen aus ihrer Räumlichkeit heraus, weil der freundliche Holländer als Besitzer davongeflogen ist. Doch wohin mit der Büchermenge?
Die Sammlung der Bibliothek in Staucha umfasst in zunehmender Vollständigkeit die 40jährige Buchproduktion der DDR von vier Millionen Büchern. Die kompakte Buchproduktion eines Landes kann sinnlich wahrgenommen werden. Woanders muss man wissen, was man sucht. Doch bei Sodann findet man Ungesuchtes, Überraschendes, stößt auf Bücher und Verlage, von denen man schon viel oder noch nie etwas gehört hat. Jeder kann im Angebot der Bibliothek für seine eigene Büchersammlung, ob er sich für Belletristik, Lyrik, Biologie, Mathematik oder Rechtswissenschaft, Statistik, für Philosophie und Kunst oder für Religion, Geschichte oder Politik interessiert, vielfältige Anregungen bekommen. Das komplexe Publikationsgebiet eines Landes lässt Möglichkeiten und Beschränkungen der DDR erkennen und nähert sich zur deutschen Geschichte nach 1945 in gewissem Sinn der historischen Wahrheit an. Das ist kein Anliegen nur einer Partei, denn es geht darum, die Bücher der DDR, ob herausragende Buchkunst oder schreckliche Druckerzeugnisse als eine Verkörperung dieses Staates geschlossen vorzuweisen.
Peter Sodann (links), hier mit Elmar Faber, Foto © Peter Arlt
Die Pirckheimer-Gesellschaft, die anregt, schöne, wertvolle Bücher und Grafik zu sammeln, steht dem bewundernswerten Anliegen Peter Sodanns, der selbst ein „Pirckheimer“ ist, nahe. Sie nutzte ihr Jahrestreffen im September, um dieses Kulturdenkmal ersten Ranges zu besuchen, und versprach mit dem neuen Vorsitzenden Ralph Aepler, zur öffentlichen Resonanz und Unterstützung beizutragen. Manche Pirckheimer wünschen den Sammlungsbestand der Peter-Sodann-Bibliothek zu vervollständigen und, soweit Lust dazu besteht, mit wissenschaftlicher und sammlerischer Potenz den Bestand zu durchforschen, um neue Aspekte darzulegen und die Bücher einer Nutzung in die Zukunft hinein zuzuführen. Zum Jahrestreffen widmete der Verleger und Publizist Elmar Faber Peter Sodann seine historisch weitgreifende Festrede, mit welcher er die Zensur in der Weltgeschichte kompakt erfasste und die verschiedensten Formen in der DDR im Licht der scharfen Analyse grell bis satirisch hervortreten ließ.
Angela Hampel (1956) stattete die Jahresmappe für jeden Teilnehmer mit Grafiken aus, über eine Doppelseite hinweg eine farbige Buffet-Grafik mit Liebespaar aus Faun und Nymphe beim Schmaus von Weintrauben unterm Flötenspiel eines Faunes, und eine Grafik zu Christa Wolfs „Kassandra“, ein Fall bibliophiler Buchkunst. Mit der Schriftstellerin auf das freundschaftlichste verbunden, erarbeitete die Dresdener Malerin und Grafikerin Angela Hampel 1984 parallel zur Auseinandersetzung mit deren Buch sieben Blätter zu „Kassandra“, Kopfstudien einer jungen Frau mit ekstatischen Gebärden in Lithographien. Bei ihr wird Kassandra zu einer ganz und gar gegenwärtigen, jugendlichen Frau, einer Punkerin. Sie wird zum Synonym einer ausgesprochen individuellen Lebensart, gegen die das gesellschaftliche Leben – gegen das es aufmüpfig zu provozieren gilt – einförmig und spießig erscheint. Die Künstlerin zeichnete eine fackeltragende Heroin mit Tusche auf Alu-Platte zu einer Algrafie, ein Flachdruck und Lithographie-Variation (vgl. Lothar Lang: „Der Graphiksammler“, Berlin 1979). Darunter schrieb sie Zeilen aus dem Roman „Kassandra“ von Christa Wolf: „Wohin ich blicke oder denke, kein Gott, kein Urteil, nur ich selbst.“ Ein symptomatischer Monolog aus Christa Wolfs Erzählung, der die souveräne Selbstbehauptung dieser Frau und, attribuiert mit der Fackel, ihren prometheischen Geist erleben lässt.
In der kurzzeitigen Stauchaer Ausstellung in den Regalen eines Bibliothekteiles, mit den Bildern vor den Büchern, ließ Hampel den funktionalen Aspekt deutlich hervortreten und betonte die Beziehung, welche die Bilder oft zur Literatur eingehen. Die kleinen Grafiken und Leinwände zeigten mit expressiver Bildsprache und exaltiertem Bewegungsausdruck und Farbkontrasten zwischen rot und schwarz, ihre Themen: Minotaurus, Amazone, Medusen, Frauen mit Tieren, Kain und Abel, Rapunzel ... In vereinfachter, fast hieroglyphischer, Gestalt merkwürdige Paarungen, gefleckte Frauen mit Raubtieren oder im „gewand einer schlange“, wie es die sorbische Dichterin Róža Domašcyna bildhaft fasste. Fische und Vögel umspielen die Köpfe der Frauen mit wehendem Haarschopf, wie Organe, von denen Schutz und Gefahr ausgeht. Hampels „Physiologus“ versammelt keine Darstellungen von Tieren, sondern diese verkörpern Eigenheiten bei Frauen wie Männern, wie das Starke und Verletzende, das Schutzsuchende und Zärtliche, die rasende Leidenschaft und besänftigte Wildheit. Frauen zu Frauen und zu Männern, sinnlich zugeneigt, wie Distanz gebietend. Muster abgründiger Triebe und extremer Lebenssituationen, von einer sich mit ungezügelter Leidenschaft durchsetzenden Selbstbestimmtheit in einer menschen- und tierfeindlichen Umwelt. Als Meisterstück wirkte ihr großes magisches Triptychon „Minotaurus“, Mischtechnik auf Leinwand, je 140 x 120 cm. Unter den dolchartigen Hörnern weist sein Blick aus rötlichem Auge zurück und erschreckt; sein animalischer Körper ist mit ihrem Leib, voll zarter Weiblichkeit, vereint, sie wollen ewig Liebe spüren, ein Totentanz, in beängstigender Unmittelbarkeit.
(Peter Arlt)

Peter-Sodann-Bibliothek, Thomas-Müntzer-Platz 8, 01594 Staucha
Dienstag bis Freitag 8 – 14 Uhr und auf Anfrage 035268 – 949574
Geldspenden an: DE35 850550003150005000, Sparkasse Meißen

In: Ossietzky. Zweiwochenschrift für Politik / Kultur / Wirtschaft, hrsg. von Matthias Biskupek, Daniela Dahn, Rolf Gössner, Ulla Jelpke, Otto Köhler und Eckart Spoo. Interdruck Berger + Herrmann Hannover, 18. Jg., 2015, Heft 21, S. 776-777

Sonntag, 25. Oktober 2015

... die schönste Liebeserklärung an das gedruckte Buch

S. - Das Schiff des Theseus »ist eines der planerisch und herstellerisch aufwändigsten Bücher, das der Verlag Kiepenheuer & Witsch in den letzten Jahren veröffentlicht hat« und es wird, so die Herstellungsleiterin Monika König, »als großer Erfolg in die Geschichte des Verlages eingehen.«
»Das schönste Buch, das ich je gesehen habe.« The New Yorker
»
Ein wahres Zauberbuch, ein Werk, das meine Vorstellungen dessen, was Literatur zu leisten vermag, beträchtlich erweitert hat, ein Fest für Leser und ein Ereignis in der langen Evolutionsgeschichte des Gutenbergmediums Buchs« ARD Druckfrisch, Denis Scheck
» ...
die schönste Liebeserklärung an das gedruckte Buch.« Südwestpresse
»
S. ist ein Buch, das nie geschlossen werden will.« Die Welt
»
Ein Roman, der ... auch die bibliophilen Instinkte gestandener Leserinnen und Leser anspricht.« Neue Zürcher Zeitung
»Ein Buch über die Kostbarkeit von Büchern und darüber, was uns das Medium Buch bietet.« Wired
»
Ein Denkmal für das Buch.« Kölner Stadt-Anzeiger
»
Man muss es in den Händen halten.« Der Spiegel
»
S. ist ein Meisterwerk der Buchmacherkunst. ... Man verliebt sich aufs Neue in das Buch! Das Papier! Die Tinte!« Neon
»
Eine Jubelfeier auf das Buch als physisches Objekt.« Chicago Tribute

Selten gab es in Zeiten, da das E-Book auf dem besten Weg war, das Buch in seiner traditionellen Form zu verdrängen, eine ähnlich übereinstimmende Zustimmung zum realen Buch. Und dieser Post steht hier um zu sagen: diese Lobpreisungen stimmen!

... gesamten Beitrag von Monika König auf boersenblatt.net

Freitag, 23. Oktober 2015

Buch Wien 2015

Der Pirckheimer Christian Bartsch (Rotes Antiquariat und Galerie Berlin - Wien) ist einer der Beteiligten am ersten Gemeinschaftskatalog des Verbands der Antiquare Österreichs, an dem sich 16 Antiquariate beteiligten. Auf besonderes Interesse aus diesem Katalog wird unter anderem ein aus über 1.100 handschriftlichen Seiten bestehender Teilnachlass von Ingeborg Bachmann stoßen, den der Wiener Antiquar Andreas Moser anbietet. Obwohl der Katalog, der durch Klick auf die Abbildung aufgerufen werden kann, anlässlich der Buch Wien erscheint, die Mitte November stattfindet und an dem alle beteiligten Antiquariate erstmals mit einem Gemeinschaftsstand vertreten sind, können die gelisteten Titel bereits jetzt erworben werden.
Am Gemeinschaftsstand der Antiquare wird Isabelle Russo von der Restaurierwerkstatt Irenental verschiedene Buchbindetechniken demonstrieren und Tipps zur Instandhaltung und Pflege von Büchern anbieten. 

Auf der Messe wird in 2. erweiterter Auflage eine Bibliographie der expressionistischen Schriftreihe "Der jüngste Tag" von Josef Smolen vorgestellt.

Messe: 12. -15. November 2015

Messe Wien
Halle D

Für heute langt´s

Die vielfältige Welt der Lesezeichen

Die Sammlung des 2014 verstorbenen langjährigen Pirckheimer-Mitglieds Renate Gollmitz mit ihren Lesezeichen ist an die Staatsbibliothek zu Berlin gegangen und wird dort in der Handschriftenabteilung, Referat Einblattmaterialien betreut.
Nun haben sich die angehenden Fachangestellten für Medien und Informationsdienste, kurz unsere FaMI-Auszubildenden, für ihre Projektarbeit die Gestaltung einer Ausstellung eben jener Lesezeichen aus der Sammlung der langjährigen Mitarbeiterin der SBB und Pirckheimer-Freundin vorgenommen. 
Die Ausstellung wird in eher stiller Form am 30. Oktober eröffnet und im Foyer der Staatsbibliothek zu sehen sein. Das Material ist geordnet nach Themen wie exotisch, historisch, kurios und in sechs Vitrinen ausgestellt. Besucher sind herzlich willkommen. 
Dazu wird es auch einen Blogbeitrag auf der Seite blog.sbb.berlin geben. Weitere Informationen zu dieser kleinen Ausstellung finden sich auf der Homepage der Staatsbibliothek.
(Marina Fritzsche)

Ausstellung: 30. Oktober - 14. November 2015

Staatsbibliothek zu Berlin
Foyer
Berlin, Potsdamer Str.

1 Kommentar:

Mein Foto
EmFri hat gesagt...
Die Öffnungszeiten und weitere Informationen zur Ausstellung verstecken sich hinter diesem Link http://sbb.berlin/

Hommage für Christoph Meckel zum 80. Geburtstag

Wolfgang Jeske, Foto © Ralf Parkner
Am 22. Oktober 2015 trafen sich die Berlin-Brandenburger in der Galerie des Antiquariats Brandel in Friedrichshagen, um eine szenische Lesung von Wolfgang und Regina Jeske über Christoph Meckel und seine Kunstfiguren - MOEL, BOBOSCH, JEMEL, CLARISSE, dem Bucklicht Männlein und dem Blutigen Bomme von Christa Reinig zu lauschen. Der ehemalige Antiquar Wolfgang Jeske ist ebenso ein Liebhaber und Sammler von Meckels Literatur und Kunst wie ich. Schade - Dienstag vor einer Woche war Christoh Meckel noch persönlich im Berliner Buchhändlerkeller - konnte aber gestern krankheitsbedingt nicht wie geplant dabei sein.
(Ralf Parkner)
Regina Jeske, Foto © Ralf Parkner
Weitere Fotos im Facebookauftritt von Ralf Pakner.

Neues entdecken!

Tag für Tag, Monat für Monat.

Der neue Grafikkalender ist fertig und eine Auswahl der besten Lithografien des Jahres kann begutachtet werden - wie immer in der Werkstatt der Tabor Presse bei einem Gläschen Wein und ein paar Snacks. Und alle, die den Kalender schon bestellt haben, können ihr Exemplar an diesem Abend mitnehmen.
Ausstellungseröffnung: 6. November 2015 ab 19.00

Taborstrasse 22, 10997 Berlin

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Bekenntnis zum Handwerk

Heute wurde die wunderbar kuratierte Ausstellung "Handpressen oder die Kunst handwerklicher Buchgestaltung" in der Galerie Handwerk der Handwerkskammer in München eröffnet. Geschätzt 120! Besucher weilten bei der Eröffnung, bei der sich viele bekannte Buchkünstler und das interessierte Publikum persönlich begegneten.
Viele Pirckheimer Mitglieder gehörten natürlich auch zu den Ausstellern. Benda, Henkel, SchumacherGebler oder Moosbrugger, um nur einige zu nennen, sind in München vertreten, so wie wir sie kennen, mit bibliophilen und künstlerisch anspruchsvollen Exponaten ihres Schaffens. Reinhard Grüner ist als Leihgeber vertreten und gibt mit den ausgestellten Werken einen weiteren Einblick in sein Sammler-Repertoire.
Dafür, dass angeblich niemand mehr sich für Bücher interessiert, sind erstaunlich viele junge Künstler mit ihrer Buchkunst zu sehen.
Die ausgestellten Werke und das spannende Rahmenprogramm der Ausstellung sollte nicht nur Münchner zu einem Besuch motivieren.
(Dr. Ralph Aepler)

Ausstellung: 22. Oktober - 21. November 2015

Handwerkskammer für München und Oberbayern
Galerie Handwerk

weitere Informationen hier ...
siehe auch: Edition Schwarze Seite ...

4. artbook.berlin

  POST # 2.000 im BIBLIOPHILEN-BLOG  

2015 öffnet die artbook.berlin zum vierten Mal ihre Pforten, organisiert seit 2012 vom Künstler, Siebdrucker und Verleger Corn.elius Brändle (edition wasserimturm berlin) und der holländischen Künstlerin und Künstlerbuchautorin Hanneke van der Hoeven, jeweils am dritten Wochenende im November.
Petrus Akkordeon, Marc Berger, im Vordergrund der Stand von Hanif Lehmann
artbook.berlin 2014, Foto © Abel Doering
Auf der artbook.berlin 2015 steht das Künstlerbuch im Mittelpunkt. Sammler, Verleger und Künstler werden zwei Tage lang die Möglichkeit haben, die aktuelle Produktion aus Deutschland und dem europäischen Ausland zu sichten, anspruchsvolle Buchkunst und Grafikeditionen anzuschauen oder zu erwerben, und sich mit den Machern dieser vielfältigen Kunstform auszutauschen. Die artbook.berlin 2015 bietet renommierten wie jungen Künstlerbuchmachern die Chance, einander kennenzulernen und sich inspirieren zu lassen.
Die artbook.berlin 2015 ist Messe, Buchkunst-Ausstellung und Plattform für die Präsentation künstlerischer Drucktechniken wie Radierung, Lithographie oder Siebdruck für etwa 100 internationale Buchkünstler, Kunstdrucker und Verleger. Auch Vorträge, Buchpräsentationen und Lesungen zeigen - wie auf den Künstlerbuchmessen von New York bis Sao Paulo, von Hamburg bis Weimar - die Liebe zum Buch, zur Kunst, zur graphischen und inhaltlichen Qualität, zur Vielfalt künstlerischer Aussagen und Gestaltungen.
Unter den ersten Teilnehmern, die sich zur Teilnahme angemeldet haben, sind die Pirckheimer P.J. Moosbrugger (Pegasus Presse) und Peter Zitzmann (schPeZi Presse).

Messe: 21. - 22. November 2015

artbook.berlin
Achtung Ortsänderung
Kulturfabrik am Flutgraben
Am Flutgraben 3, 12435 Berlin

Mittwoch, 21. Oktober 2015

Ausstellungseröffnung und Buchvorstellung

Eröffnung der Ausstellung "Den Trümmern abgetrotzt - Bücher der Stunde Null" aus Anlass des 70. Jahrestag des Kriegsendes. Diese Ausstellung stellt die Sammlung des 2013 verstorbenen Pirckheimers Lothar Lang vor.

Laudatio: Tilman Schladebach, Direktor Burg Beeskow
Musikalische Begleitung: Søren Gundermann, Piano, Frankfurt (Oder)

Begleitend zur Ausstellung erschien ein Buch von Elke Lang mit drei Originalgraphiken von Felix M Furtwängler, welches an die Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft als Jahresgabe ausgereicht wurde. Elke Lang und Felix Martin Furtwängler werden zur Eröffnung anwesend sein und haben sich bereiterklärt zu signieren.

Ausstellungseröffnung: 4. November 2015, 15:00 Uhr
Ausstellung: 4. bis 27. November 2015

Landratsamt Beeskow
Haus B, Atrium
Eingang Rathausstr.

Böhland & Schremmer in der Buchlounge - Terminänderung!

Die Verleger Dorothea Böhland und Michael Schremmer berichten in der, allen BBA-Mitgliedern bekannten, Buchlounge von der Qual der Wahl bei der Auswahl der Materialien und zeigen Nachtaufnahmen der ehemals größten Baustelle Europas am Potsdamer Platz sowie Schwarzweißfotografien vom Berliner Naturpark „Schöneberger Südgelände“. Sie berichten über das Leben an den „Routes 66“ in sechs europäischen Ländern; davon, wie man Lyrik auch illustrieren kann und welche Probleme das Internet bei der Erstellung von Künstlerbiographien bereitet. Welche Fragen und Aufgabenstellungen treten im Prozess der Verbindung zwischen Text und Bild auf dem Weg von der Idee bis zum fertigen Buch auf und wie werden sie gelöst? Wie gründet man eigentlich einen Verlag, wie gewinnt der Verlag die Autoren? Diese Fragen und solche zum Herstellungsprozess eines Buches, wie der Buchmarkt funktioniert oder wie es sich mit dem Urheberrecht verhält, beantworten die Verleger gern.

Lesung: 22. Oktober 2015

Buchlounge Zehlendorf
Clayallee 343, 14169 Berlin

Achtung: Leider muss die Veranstaltung für in der Buchlounge Zehlendorf aus persönlichen Gründen abgesagt werden. Es ist für das nächsten Jahr einen Ersatztermin geplant.

Montag, 19. Oktober 2015

Kinderbuch im Gespräch

Unter diesem Titel findet eine Veranstaltungsreihe der Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin statt. Der nächste Vortrag widmet sich dem Werk von Lou Scheper-Berkenkamp. Die Sammlerin und Kinderbuchforscherin Frau Dr. Barbara Murken wird mit Bildern und Originalwerken das Leben und das Bilderbuch-Œuvre der Künstlerin in der Ära des Bauhauses vorstellen.
Lou Scheper, geb. Berkenkamp (1901 - 1976), ausgebildet am Bauhaus, steht beispielhaft für die Frauen der klassischen Moderne, die zeitlebens in ihrem Schaffen von der ganzheitlichen Lehre der Institution geprägt blieben. Die Bilderbücher der Künstlerin präsentieren sich damit als Gesamtkunstwerk mit eigenen Texten, phantasievoller Illustration und kreativer Schriftgestaltung.
Gleichzeitig wird eine neue Publikation vorgestellt, die aus den bisherigen Gesprächsabenden hervorgegangen ist: Der Band "Kinder- und Jugendliteratur: Sammeln und Erwerben", der zehn Beiträge zu Sammelstrategien für Kinder- und Jugendmedien enthält. Neben Dirk Scheper, dem Sohn der Künstlerin, werden auch mehrere Autoren dieser Neuerscheinung anwesend sein.

17. November 2015, 18:00 Uhr

Simón-Bolivar-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin
Potsdamer Str. 33, Berlin-Tiergarten

Sonntag, 18. Oktober 2015

Im tiefen dunklen Wald

Originalillustrationen aus der Sammlung des Bilderbuchmuseums

Pieter Kunstreich, Illustration (Ausschnitt)
zum Buch »Ernesto und Ernestine
auf Schatzsuche« (Text: Claudia Gürtler),
Verlag Pro Juventute (Zürich), 1994
Anknüpfend an die Mitmachausstellung »Zwergenwelten« im Erdgeschoss des Museums widmet sich die Bestandsausstellung mit Originalillustrationen aus unserer Sammlung dem Thema Wald. Denn hier hausen nicht allein das Rumpelstilzchen und die Sieben Zwerge, im Wald tauchen auch viele andere berühmte Märchenfiguren auf wie z.B. Rotkäppchen, Hänsel und Gretel oder die Bremer Stadtmusikanten. Neben Märchenillustrationen, in denen der Wald Schauplatz und zugleich Symbol für die Grenze zwischen dem Bekannten und Fremden ist, zeigt die Werkschau ebenso eine Vielzahl an Originalen aus Phantasiegeschichten, in welchen immer wieder auch der Wald den Handlungsort darstellt. Hier erleben die Protagonisten ihre Abenteuer, hier begeben sie sich auf die Suche oder finden im Wald einen Raum der Geborgenheit. Ferner wirft die Ausstellung einen naturkundlichen Blick auf das Thema und präsentiert Bilder, die den Wald als faszinierenden Lebensraum mit seiner Vielzahl an Pflanzen und Tieren vorstellen.
Die Bestandsausstellung versammelt Werke zahlreicher renommierter Illustratoren, so z.B. Originale von Sibylle von Olfers, Beatrice Braun-Fock, Lilo Fromm, Horst Lemke, Irmgard Lucht und Nikolaus Heidelbach.

Ausstellung: 8. November 2015 - Februar 2016

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

Hermann Hesse - 17. Oktober 1895

Gestern vor 120 Jahren begann Hermann Hesse seine Buchhändlerlehre im Antiquariat J.J. Heckenhauer in Tübingen, Holzmarkt 5. Heute war seine Enkelin Eva Hesse zu Gast in Tübingen.
Im Rahmen einer Matinee hatten die zahlreichen Gäste Gelegenheit, in der angenehmen Atmosphäre des Hesse Kabinetts in den Heckenhauer-Räumen mit Eva Hesse ins Gespräch zu kommen. Erinnerungen an den Großvater, Begegnungen mit Zeitgenossen Hesses, wie Thomas Mann, fesselten das Publikum. Eva Hesse las aus eigenen Werken, welche natürlich erworben werden konnten und signiert wurden. Die Anwesenden erlebten ein Stück literarische Zeitgeschichte in intimem Rahmen.
Ein Besuch des Hesse Kabinetts ist sehr interessant, weil eben nicht der große Hesse erlebbar wird, sondern der junge Hesse, der noch am Anfang seines literarischen Weges, welchen ihn noch bis zum Literatur-Nobelpreis Träger führen sollte, begann.
Bekanntlich war Hesses Jugend nicht einfach. In Tübingen begann die Beschäftigung mit der Literatur. Am Ende seiner Buchhändlerlehre im Hause J. J. Heckenhauer (1895-1899) stand das Erstlingswerk Hesses "Die Romantischen Lieder". Zwei Originale aus Hesses Lehrzeit sind im Kabinett zusehen, das Angestelltenverzeichnis und das Lehrzeugnis.
Auf Homepage des Hesse Kabinetts findet man mehr Informationen und Bilder zu dieser Wiege der Weltliteratur.
(Dr. Ralph Aepler)

Frankfurter Buchmesse 2015 - eine Lesung


Guido Häfner (gemeinsam mit Johannes Häfner brothers in art) liest aus dem Frankfurter Buchmessen-Buch. Das diesjährige Gastland ist Indonesien und das Frankfurter Buchmessen-Buch ist zu deren Ehren in der Landessprache geschrieben. Das Buch wurde wie alle seine Vorgänger von brothers in art gestaltet und gedruckt. Die Reihe existiert seit 13 Jahren, handgemacht, Linolschnitte, Kettensägenholzschnitt und Handsatz. Der Preis beträgt im Abo 20 €, einzeln 25 €. Auflage 150 Exemplare.

ZENTRALE von Steffen Volmer

Die Bücher des Chemnitzer Künstlers Steffen Volmer gehören seit über zwanzig Jahren zum Verlagsprogramm der burgart-presse Jens Henkel und bestechen durch die handschriftlich vorgetragenen Texte, die zeichnerische Kultur sowie die meisterliche Beherrschung druckgrafischer Techniken. Das neue Künstlerbuch ZENTRALE entstand anlässlich seines 60. Geburtstages und schildert schmerzliche Erfahrungen mit dem menschlichen "Zentralorgan". Neben eigenen handschriftlichen Texten vereint es noch einmal die ganze Bandbreite seiner künstlerischen Fähigkeiten und ist in seiner aufwendigen Herstellung noch am ehesten mit dem Buch TRAGEN (Schönstes deutsches Buch 1996) zu vergleichen.

Der Druck ist ab Dezember 2015 in folgenden Ausgaben lieferbar:
Ausgabe A: Ex. 1-20 mit einer beigelegten Zeichnung und drei zusätzlichen Lithografien (850,00 € - noch 3 Exemplare lieferbar)
Ausgabe B: Ex. 21-40 mit drei zusätzlichen Lithografien (500,00 €)
Ausgabe C: Ex. 41-75 (400,00 €)

burgart-presse
Jens Henkel

Mörla Nr. 45 a, 07407 Rudolstadt


Buchvorstellung: 5. November 2015, 19.30 Uhr

Heck-Art-Haus
Mühlenstraße 2, 09111 Chemnitz

Das Kinderbuch erklärt den Krieg

Kinderbücher waren in der Zeit des Ersten Weltkriegs ein wichtiges Mittel zur Propagierung militaristischen und chauvinistischen Gedankenguts. Die ideologische Kriegsführung dokumentiert sich in Bilderbüchern und in hurra-patriotischen Erzählungen für Jungen und Mädchen ebenso wie in Schulbüchern und mahnenden Aufrufen an die Jugend zur „Vaterlandsverteidigung". Das Spektrum der Meinungsmanipulation reicht von der Verharmlosung der Schrecken des Krieges durch die Schilderung „heiterer Erlebnisse aus großer Zeit" bis zu kriegshetzerischen und rassistischen Jugendbüchern, die das Denken ganzer Generationen beeinflusst haben.

Ausstellung: 8. November 2015 bis 10. Januar 2016

è Stadtbücherei Haltern am See

Samstag, 17. Oktober 2015

Franz Johannknecht, ein unbekannter Künstler

Kunsthistoriker Andreas Hornemann neben einer
Tuschezeichung von Franz Johannknecht. (Foto: Ralf Wege)
"Franz Johannknecht, Maler, Grafiker und Bildhauer" war am 14. Oktober Vortragsthema des Kunsthistorikers Andreas Hornemann beim Verein der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e.V. "Willibald Pirckheimer" (einer Schwestergesellschaft der Pirckheimer-Gesellschaft) im Literaturhaus Magdeburg. Dort schilderte er auf Einladung der Magdeburger Pirckheimer das Leben und Werk des bis heute weitgehend unbekannt gebliebenen Künstlers, der 1903 in Düsseldorf geboren, von 1938 bis zu seinem Tod 1974 in Dessau gelebt hat. Vor rund 20 Gästen zeigte Hornemann anschaulich anhand zahlreicher Bildbeispiele die Entwicklung des Künstlers in seinen unterschiedlichen Schaffensperioden.
(Ralf Wege)

Weitere Informationen auf pirckheimer-magdeburg.de.

bibliophil mit Herz und Feder

Gestern las der Pirckheimer Harald Kugler zum 7. Wilsdruffer Leseherbst aus seinem Zyklus "Der Bibliophilen-Abend", dessen drei Titel an dieser Stelle bereits vorgestellt wurden. Die Lesung war ein voller Erfolg und diente nebenbei eindrucksvoll und in erfreulicher Weise unserem bibliophilen Anliegen, Kenntnisse über Geschichte und Gegenwart des Buches zu verbreiten. Vor ca. 40 Zuhörern trug der Autor zwei Geschichten vor - aus dem ersten Band „Der Bibliophilen-Abend“ die Geschichte vom Bücherleben und die Titelgeschichte des zweiten Bandes „Die Magie der Bücher“, die mit großer Begeisterung aufgenommen wurden. Das wurde auch durch zahlreiche Fragen zur Bibliophilie im Allgemeinen und den Geschichten aus dem "Bücherreigen" im Besonderen deutlich, die im Anschluss an die Lesung gestellt wurden. Zum Abschluss hatten die Hörer die gern genutzte Gelegenheit, einige Bücher käuflich zu erwerben, am gefragtesten war der Sammelband „Geschichten aus der Bücherkiste“, der den ersten und zweite Band enthält (Pb., 20 €). Alle Bücher sind exklusiv über die Bücherstube Siegemund in Wilsdruff erhältlich.
Im November oder Dezember wird es in Freital eine weitere Lesung mit Harald Kugler geben.
(ad)

Freitag, 16. Oktober 2015

Rainer Ehrt - Preußische Landfahrt

bitte anklicken
Vernissage: 4. November 2015, 19:00 Uhr
Buchpremiere und Lesung durch Rainer
Ehrt: ab 20:00 Uhr

ISBN 3-928832-55-7

Buchhandlung, Antiquariat und Galerie
Herderstraße 24, 12163 Berlin/Steglitz

Impressionen von der 11. Frankfurter Antiquariatsmesse

Volker Riepenhausen, Mitg. der Pirckheimer-Gesellschaft
Hier einige, von Ursula Saile-Haedicke (Versandantiquariat Tills Bücherwege) zur Verfügung gestellte, Impressionen von der 11. Frankfurter Antiquariatsmesse im Rahmen der Frankfurter Buchmesse. Weitere Fotos finden sich auf booklookerforum.de und venyoo.de.
Detlef Thursch, der auch die Leipziger Antiquariatsmesse organisiert und den Hamburger Antiquariatstag veranstaltet, betonte, dass es sich bei der Frankfurter Messe um die am stärksten international ausgerichtete Antiquariatsmesse in Deutschland handelt.
Zur Messe erschien ein reich bebildeter Katalog. An allen fünf Messetagen können innerhalb der Antiquariatsmesse Bücher gekauft werden, anders als an den übrigen Ständen der Buchmesse mit dem aktuellen Angebot.

Donnerstag, 15. Oktober 2015

3 Veranstaltungen des Druckgraphik-Ateliers

Buchpremiere: Miesmuscheln bergen 
Mitlesebuch 132, APHAIA VERLAG Berlin – Lyrik von Alexandra Leipold mit Graphik von Eberhard Hartwig
Lesung: 21. Oktober 2015, 20.00 Uhr, Alexandra Leipold liest, musikalische Begleitung: Viktor Hoffmann, Klavier/Gitarre,
Buch- und deren Graphik-Erwerbsmöglichkeit
Kostenbeitrag 10,- / erm. 7,- Euro
B 99, 09/2015, 3-Farbplatten-Aquatinta
u. Strichätzung, geschabt und Kaltnadel
Unikat, 36,5 x 32 cm
Theater COUPÉ, Hohenzollerndamm 177
10715 Berlin-Wilmersdorf


Radierungen
von Eberhard
Hartwig

Ausstellung: 27. – 31. Oktober 2015

Graphisches Kabinett der Kleinen Manege des Russischen Museums St. Petersburg, Kleiner Saal
Gribojedow Canal House 103, 190000, Sankt-Petersburg
Eintritt: 50 рубль

Radierungen und Lithographien aus 5 Jahrzehnten
von Rolf
Lindemann
In der 90. Ausstellung des Druckgraphik-Ateliers werden Radierungen und Lithographien mit innerer Dynamik, strenger Tektonik und starkem Rhythmus in den Thematiken Mensch, Menschengruppe, Landschaft, Raum und Stillleben in schwarzweiß und farbig kultivierter, malerischer Auffassung aus über 50 Arbeitsjahren präsentiert.
Rolf Lindemann – Kleiner Engel, o. J.
Sepia, Kohle, Pappe, 23 x 15 cm
Rolf Lindemann, geboren 1933 in Magdeburg, studierte von 1952 bis 1957 Malerei an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin u.a. bei Kurt Robbel, Bert Heller, Oskar Nerlinger, Gabriele Mucchi sowie Arno Mohr und ist seit 1957 als Maler und Graphiker selbständig bei Berlin tätig. Er erhielt einige Kunstpreise und gab sein Wissen in verschiedenen Lehraufträgen weiter. Auf nationalen wie internationalen Ausstellungen sowie in öffentlichen Sammlungen und Museen kann man seine Arbeiten betrachten.
Die präsentierte Auswahl seiner Graphiken zeigt seinen Willen zu Bildbau und Bildvorstellung, Binnenstrukturen machen den Prozess erkennbar, in welchem Rolf Lindemann wie in seiner Malerei gesehene Realitäten, Wahrnehmungen mit dem „Dahinter“ anreichert, man spürt seine Freude des Machens und die sinnliche Selbstverständlichkeit. Die graphischen Mittel sind sehr bewusst und immer vom Malerischen her aufgefasst - flächig, fleckhaft gebaut, die Strukturen zu malerischer Bewegtheit zusammengefasst, dabei in gebrochene und gegenläufige, auch dissonante Bewegungen aufgefächert. Es dominiert nicht die Linie – wenn ist sie eher unterschwellig da, sie kann so auch entstehen aus flächigen Punkten oder selbst zur Fläche werden. Alles ordnet sich ein, auch eingesetzte Farbigkeit ordnet sich unter in seinen stillen, unpathetischen Blättern.

Eröffnung: 7. November 2015, 17-20 Uhr
Ausstellung: 7. November – 8. Dezember 2015

Druckgraphik-Atelier . Edition keller-druck
Dietrich-Bonhoeffer-Str. 3
10407 Berlin

Die Stunde der blauen Schmetterlinge

Eine Ausstellung zum 90. Geburtstag von Alfred T. Mörstedt 

Alfred Traugott Mörstedt (1925-2005) lebte in Erfurt und gilt als einer der wichtigsten thüringer Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er fand in der Tradition der Moderne des 20. Jahrhunderts seine Vorbilder. In Erinnerung geblieben sind die kostbare Leuchtkraft seiner phantasievollen Bildfindungen, die Souveränität des künstlerischen Vortrages und eine Persönlichkeit, die „sich stets mit feiner Heiterkeit gegen drohende Bitternis“ zu behaupten wusste (Harald Gerlach). Erste künstlerische Studien machte er 1947 bei Otto Knöpfer, danach an den Kunsthochschulen in Weimar, Dresden und Berlin-Weißensee. Danach arbeitete er als Gebrauchswerber und Entwerfer in der vogtländischen Textilindustrie, ab 1960 war er als freischaffender Künstler tätig und ist Mitbegründer der „Erfurter Ateliergemeinschaft“, die außerhalb staatlicher Ideologien und Strukturen Künstler zusammenführt und Kunstausstellungen organisierte. Seit 1957 stellt Mörstedt aus, in der DDR-Zeit vor allem in Kulturbund- und kleinen Galerien, aber auch in der Bundesrepublik und im übrigen Ausland.
Fachwerkpyramide oder Wenn die Ägypter mehr Holz besessen hätten,
Collagen von Alfred Traugott Mörstedt. Vorwort von Harald Gerlach
Burgart-Presse 1993 (edition burgart), Auflage 700 Exemplare
Das Museum Heidecksburg fühlt sich seit Jahrzehnten seinem künstlerischen Werk verpflichtet und präsentiert gemeinsam mit der 2013 gegründeten „Alfred Traugott Mörstedt – Stiftung“ eine Werkschau aus dem Nachlass des Künstlers. Aus dem Bestand der komplett konservatorisch aufgearbeiteten Sammlung (über 2.000 Positionen) wurden etwa 100 Arbeiten für die Ausstellung ausgewählt, die zum Teil erstmals öffentlich gezeigt werden.
Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch, 120 Seiten, zahlreiche Abbildungen, vier Essays, 24,50 Euro 

Ausstellung: 5. September 2015 bis 28. Februar 2016

Thüringer Landesmuseum Heidecksburg in Rudolstadt
Gewölbesaal des Nordflügels

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Martin Z. Schröder - Stilkunde

Der Berliner Typograf, Drucker und Autor Martin Z. Schröder stellt sein Buch vor: »Stilkunde der kleinen Drucksachen. Entwurf und Typografie von Visitenkarte und Brief, Familienanzeige und Einladung«. Druckfrisch vom Verlag zu Klampen, Herbst 2015 
Der Autor trägt in der schönen Bildhauerwerkstatt (ehemals Tresorfabrik) des Berufsverbands Bildender Künstler Berlin einige kleine Texte vor und beschimpft pflichtgemäß schlechten Stil (wobei er sich meistens hinter Zitaten anderer versteckt). 
Kleine Drucksachen gehören zu den Accessoires des gesellschaftlichen Lebens. Sie verleihen bedeutenden Ereignissen Glanz. Wie man Schriften beurteilt und auswählt, passende Farben und das richtige Papier findet, wird in diesem Buch anschaulich beschrieben. Es enthält Entwürfe und Formulierungen für Geburts- und Todesanzeigen sowie Hochzeitseinladungen und plädiert ernsthaft wie unterhaltsam für konventionelle Handwerklichkeit.

144 Seiten, zahlreiche Abbildungen,
fester Einband, Leseband
Verlag zu Klampen 2015
ISBN 9783866745186


Lesung: 19. November 2015

Osloer Straße 102, 13359 Berlin-Wedding