Sonntag, 19. Mai 2024

Internationaler Museumstag

Am heutigen Pfingstsonntag wird der 47. Internationaler Museumstag gefeiert, auch im Gutenberg-Museum in Mainz!
Das diesjährige Motto heißt: "Für Museen begeistern". An diesem Tag möchte das Weltmuseum der Druckkunst bei freiem Eintritt für die Ausstellung im  begeistern.
In Rahmen des "Familiensonntag plus" bietet das Gutenberg-Museum Kindern die Möglichkeit, von 11.30-16.30 Uhr in der mobilen Druckwerkstatt kreativ zu werden. Um 15 Uhr findet eine spannende Kinderführung statt.

è Gutenberg-Museum 
Liebfrauenplatz 5, 55116 Mainz

Samstag, 18. Mai 2024

Huntenkunst

Die alten Fabrikgebäude der Eisengießerei in Ulft in den Niederlanden haben mit einer Kunstmesse einen neuen einzigartigen Zweck, die Huntenkunst, ein jährliches, internationales, visuelles Kunstevent.
Abb. © Anja Harms
Man findet hier Werke von Künstlern aus über 30 verschiedenen Ländern, in diesem Jahr u.a. auch wieder von Anja Harms und Eberhard Müller-Fries, die neben neuen Künstlerbüchern und Buchskulpturen auch ihr gemeinsames neues Buch vorstellen werden, »Das Hexen-Einmaleins!« von Goethe.

24. - 26. Mai 2024

SSP Hal/ DRU Industriepark
DRU-laan 2 7071 BV Ulft

Freitag, 17. Mai 2024

neuer Termin: Einbandkunst von Werner G. Kießig

Das Stabi Kulturwerk zeigt aktuell eine Wechselausstellung zur Sammlung des Pirckheimers Werner G. Kießig (1924 - 2014). 
Im Zusammenhang mit der Ausstellung zum 100sten Geburtstag, die minzwischen geschlossen ist,  wird es im Juni ein Werkstattgespräch mit den zuständigen Mitarbeitern und Frau Kießig geben.
Da die Staatsbibliothek Aufgrund dringend notwendiger Wartungsarbeiten an der Kältetechnik vom 5. bis 9. Juni geschlossen sein wird, muss die Veranstaltung zur Einbandkunst von Werner G. Kießig, die am 6. Juni 2024 stattfinden sollte, auf den 13. Juni 2024, 17:30 Uhr verschoben.

Staatsbibliothek zu Berlin
Unter den Linden 8, 10117 Berlin

neuer Termin der Herbsttagung der Fränkischen Bibliophilen

Die Herbsttagung der Fränkischen Bibliophilengesellschaft in Aschaffenburg hat einen neuen Termin.

Thema der Tagung wird Wilhelm Heinse sein, Schriftsteller und Bibliothekar am kurmainzischen Hof der Erzbischöfe und Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal und Karl-Theodor von Dalberg, in dessen Gefolge er vor den Franzosen nach Aschhafenburg floh.
Von Michael Sander - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0
Mehr über sein Leben, seine Reisen, seine Werke wird im Festvortrag von Dr. Hans Spies, Archivdirektor a. D. des Stadt- und Stiftsarchivs Aschaffenburg, zu erfahren sein.

11. -13. Oktober 2024

Donnerstag, 16. Mai 2024

neu im Archiv des BBA: Fünfundzwanzig Jahre Berliner Bibliophilen-Abend

Für das Archiv des BBA konnte ein weiterer Titel erworben werden: Fünfundzwanzig Jahre Berliner Bibliophilen-Abend. Im Auftrage des Vorstandes dargestellt von Flodoard Freiherr von Biedermann. Berlin, 12. Januar 1930.
Der Titel erschien in einer nummerierten Auflage von 200 Expl., auf Büttenpapier gedruckt und in der Buchbinderei Sperling. gebunden und wurde an die Mitgliedern des BBA am 15. März 1930 als Vereinsgabe ausgereicht. Die Schrift enthält u.a. eine (eventuell nicht vollständige) Auflistung der Veranstaltungen in den ersten 25 Jahren der bibliophilen Vereinigung.
In Jubiläumsjahr 1990 erschienen neben dieser Jahresgabe weitere 28 Widmungsexemplare, die Mitglieder für den Berliner-Bibliophilen-Abend stifteten.
"Zur Abfassung dieser Geschichte des Berliner Bibliophilen-Abend war mir nur eine kurze Frist gestellt, deren Ausnutzung dadurch wesentlich beeinträchtigt wurde, dass der Stoff schwierig zusammenzubringen war. Ich habe mich zu dessen Herbeischaffung an viele einzelne, gegenwärtige und ehemalige Mitglieder gewandt, und bin für die Mitteilungen und Nachweisungen dankbar geworden besonders den Herren Fritz Behrend, Martin Breslauer, Hermann Brücker, Ernst Crous, Ernst Frensdorff, Johann Saß und Fedor von Zobeltitz."
(aus dem Vorwort, Dezember 1929, F. v. Biedermann)

Mittwoch, 15. Mai 2024

Max-Herrmann-Preis 2024 an PROJECT ALADDIN

Der diesjährige Max-Herrmann-Preis der Staatsbibliothek zu Berlin, 1979 ins Leben gerufen von der Generaldirektorin der Staatsbibliothek der DDR Friedhilde Krause und 2000 wiederbelebt durch die Freunde der Staatsbibliothek zu Berlin, wurde am 14. Mai auf einer Festveranstaltung an das PROJECT ALADDIN verliehen. Zeitgemäß!
Die Laudation hielt Armin Laschet, MdB.
Das Programm der Verleihung wurde musikalisch durch ein Duett mit Laute und Kontrabass zweier Künstler aus Israel und aus Palästina begleitet.

Das Projekt Aladdin entstand 2009 in Paris unter der Schirmherrschaft der UNESCO auf Initiative der Fondation pour la Mémoire de la Shoah, mit dem Ziel, der Holocaustleugnung, dem Antisemitismus und der Islamfeindlichkeit entgegenzuwirken und den interkulturellen Dialog, insbesondere den jüdisch-muslimischen, zu fördern. Eine digitale Bibliothek stellt Bücher über den Holocaust, zu jüdischer Geschichte und zum jüdischen Glauben erstmals in arabischer und persischer Übersetzung zur Verfügung. Erweitert wurde die Sammlung rasch um Titel zu muslimischem Glauben und Kultur, dazu Übersetzungen der Werke in englischer und französischer Sprache.
Fotos © ad

27 Bücher aus der Bibliothek der Brüder Grimm entdeckt

Handschr. erg.: Erstausgabe des „Simplicissimus“ aus dem Besitz der Brüder Grimm
Biblioteka Uniwersytecka w Pozna
Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm, deren Arbeits- und Lebensgemeinschaft von ihrer Jugend bis zu Wilhelms Tod im Dezember 1859 bestand, wurden als Märchensammler weltberühmt, waren als Philologen Universalisten und arbeiteten als Bibliothekare. Damit ging naturgemäß der Aufbau einer eigenen, höchst umfangreichen Büchersammlung einher. Der erste Katalog, erstellt nach dem Tod Jacob Grimms, nennt 8141 Titel.

Ein großer Teil davon wurde an die Berliner Universitätsbibliothek verkauft, später trennte sich das Haus von Doubletten – „darunter befand sich eine Menge wertloser Broschüren und Zeitschriftenhefte, die der Antiquar sofort makulierte“, schreibt Ludwig Denecke in seinem gemeinsam mit Irmgard Teitge 1989 herausgegebenen rekonstruierten Verzeichnis der Büchersammlung. Er zeichnet darin nicht nur die enorme Bandbreite der Themen nach, mit denen sich die Brüder beschäftigten, sondern weist auch immer wieder Verluste nach, die anfangs von mangelnder Wertschätzung, später vor allem von zwei Weltkriegen herrührten.

Es ist der Germanistin Eliza Pieciul-Karmińska und der Bibliothekarin Renata Wilgusiewicz-Skutecka zu verdanken, dass nun 27 verloren geglaubte Bücher in der Bibliothek der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen als ehemaliger Grimm-Besitz identifiziert werden konnten. Bereits 2002 waren dort sechs Inkunabeln mit derselben Provenienz entdeckt worden. Die Forscherinnen aus Posen gingen jetzt in der Bibliothek gezielt auf die Suche nach Büchern, die Denecke als Bestandsverlust markiert hatte, und stießen unter anderem auf eine französische Version der Sage von den Haimonskindern, Sebastian Münsters „Cosmographei“ von 1537 und die Erstausgabe von Grimmelshausens „Simplicissimus“, viele versehen mit aufschlussreichen handschriftlichen Anmerkungen der Brüder.

(Tilman Spreckelsen, gesamter Artikel in FAZ, 13. Mai 2024)

Dienstag, 14. Mai 2024

Graphic Novel "Die sieben Leben des Stefan Heym"

Der Chemnitzer Friedenstag, die Neue Sächsische Galerie und Tage der jüdischen Kultur laden ein zur Premiere der Graphic Novel "Die sieben Leben des Stefan Heym".
Marian Kretschmer und Gerald Richter arbeiten seit 2018 an der Graphic Novel. 2019 haben sie Inge Heym in Berlin besucht und Bilder aus dem Familienalbum aufgenommen. Seitdem war es ein langer Weg, die Bildideen zu recherchieren und in fast Tausend Bildern authentisch umzusetzen. Daraus ist die Graphic Novel entstanden, die das 20. Jahrhundert jungen Menschen am Lebensweg eines einzelnen aus Chemnitz stammenden Menschen erklärt, mit all seinen Wendungen und Krisen. Der Abend gibt mit reichlich Bildern Einblicke in die Arbeitsschritte von der Bildidee bis zum fertigen Buch, das zur Leipziger Buchmesse 2024 erschienen ist.

Bereits heute wird mit einer Filmpremiere HEYMKEHR (Produktion: Chemnitzer Filmwerkstatt / Fritz-Theater) eine Ausstellung zum Leben und Werk des aus Chemnitz stammenden Schriftstellers Stefan Heym eröffnet, für die über tausend junge Menschen Werke von Heym gelesen und illustriert haben. Die Arbeiten werden nun erstmals in der Ausstellung in der Neuen Sächsischen Galerie zusammen mit Originalen aus der Graphic Novel vom Marian Kretschmer präsentiert.

Ausstellungseröffnung: 14. Mai 2024, 19 Uhr
Ausstellung: 14. Mai - 16. Juni 2024
Buchpremiere: 6. Juni 2024, 19 Uhr

Neue Sächsische Galerie
Moritzstr. 20 im Tietz, Chemnitz

ÖNB erwirbt Teilnachlass von Peter Altenberg

Peter Altenberg (1859-1919) war wie seine Schriftstellerkollegen Hugo von Hofmannsthal, Karl Kraus, Felix Salten oder Arthur Schnitzler einer der bedeutendsten Repräsentanten der Wiener Moderne um 1900. Der 1859 als Richard Engländer geborene Dichter genoss als Autor poetischer Miniaturen, von atmosphärisch dichten Milieu- und Landschaftsskizzen sowie mit seiner Collagetechnik, Postkarten mit lyrischen und aphoristischen Texten zu versehen, hohes Ansehen.
Fotoalben aus dem Teilnachlass von Peter Altenberg, Foto © ÖNB
Der kürzlich von der Österreichischen Nationalbibliothek übernommene Teilnachlass umfasst etwa 2.000 Archivalien mit weit über 4.000 Blatt. Er ergänzt und erweitert die bereits an der Österreichischen Nationalbibliothek vorhandenen Materialien des Schriftstellers um ein Vielfaches und wird der Öffentlichkeit und Forschung in Kürze zur Verfügung stehen. Dieser bedeutendste Nachlassbestand zu Peter Altenberg stammt aus einer ehemals privaten Sammlung des Wiener Literatur- und Kunsthistorikers Franz Glück und wurde nach Glücks Ableben in den 1980er Jahren vom deutschen Kunsthistoriker und Sammler Volker Kahmen erworben. Im Jahr 2000 wurde der Teilnachlass von Peter Altenberg Bestandteil des von Kahmen gegründeten und geführten Literatur- und Kunstinstituts Hombroich nahe Neuss in Nordrheinwestfalen.
Korrespondenz aus dem Teilnachlass von Peter Altenberg, Foto © ÖNB
"Der Teilnachlass enthält eine Fülle an bisher Unbekanntem, ist weitgehend unpubliziert und von hohem Wert für jede zukünftige wissenschaftliche Beschäftigung mit Peter Altenberg, insbesondere auch der problematischen Aspekte von Leben und Werk", so die Generaldirektorin Dr. Johanna Rachinger.

Der Bestand umfasst Entwürfe, Werkmanuskripte und beschriebene Foto- und Postkarten, zwei bedeutende Ansichtskartenalben und weitere Lebensdokumente; darüber hinaus eine mehrere hundert Briefe umfassende Korrespondenzsammlung, darunter Briefwechsel mit Altenbergs Bruder Georg Engländer, mit Adolf Loos, der Vertrauten Paula Schweitzer und dem Publizisten und Schriftsteller Stefan Großmann.

Montag, 13. Mai 2024

Buchpremiere: Übernommen – Weiterverteilt – Zerstreut

Regine DehnelÜbernommen – Weiterverteilt – Zerstreut. Die Zentralstelle für wissenschaftliche Altbestände und NS-Raubgut nach 1945

Die Zentralstelle für wissenschaftliche Altbestände und NS-Raubgut wurde 1953 in der DDR gegründet, um nach dem Zweiten Weltkrieg dem Wiederaufbau von Bibliotheken zu dienen und vermeintlich verlassene Bücherbestände zu ‚verwerten‘.
8 Millionen Bände, die vor 1945 erschienen, wurden bearbeitet.
Foto © Staatsbibliothek zu Berlin
In ihrem Buch geht Regine Dehnel der Geschichte der Institution und zahlreichen Provenienzen nach. Wie sah die Arbeit der Institution aus? Wer waren die Nutznießenden? Wieviel NS-Raubgut befand sich unter den Buchbeständen? Das Gespräch moderiert der Journalist Tomas Fitzel. Regine Dehnel ist wissenschaftliche Referentin für Provenienzforschung in der Abteilung Handschriften und Historische Drucke der Staatsbibliothek.

13. Mai 2024, 18 Uhr

Staatsbibliothek zu Berlin
Theodor Fontane-Saal
Unter den Linden 8, 10117 Berlin

Sonntag, 12. Mai 2024

vom Bibliophilen-Abend Berlin zum Berliner Bibliophilen Abend e.V.

In der Abendausgabe der Nationalzeitung erschien am 13. Januar 1905 auf der Titelseite ein Artikel von Gotthilf Weisstein.
Den Teilnehmern der BBA-Veranstaltung am 11. Mai in der Salzburger Str. 8 überreichte Ulrich Goerdten, eine schöne Tradition dieser bibliophilen Vereinigung aufgreifend, ein verkleinertes Reprint dieser Zeitungsseite, wie von Bibliophilen nicht anders zu akzeptieren, mit Fadenheftung.

Und die Tradition des BBA war das zentrale Thema der heutigen Veranstaltung. Der Berliner Bibliophilen Abend kann im nächsten Jahr auf ein 120jähriges Bestehen zurückblicken. Das stand nicht nur einmal in Frage.
Zunächst schaute Ulrich Goerdten auf die am 14. April vor 70 Jahren begonnene Tätigkeit des BBA nach seiner Wiedergründung und würdigte die in dieser Gesellschaft wirkenden Persönlichkeiten, das weckte Erinnerungen und man tauschte sich über Selbsterlebtes und Anekdoten aus. Und dabei blieb es nicht, verschiedenste vorgestellte Publikationen erlaubten den Teilnehmern der heutigen Veranstaltung interessante Rückblicke in die Anfänge dieser Gesellschaft.
Foto Susanne Rothe
Nicht zuletzt sei erwähnt, dass das Archiv des Berliner Bibliophilen Abend um einige Exemplare der Luttertaler Händedruck(e) Bargfeld ergänzt werden konnte, die für den BBA hergestellt wurden, so auch durch ein rares Vorausexemplar eines Titels zu Gotthilf Weisstein mit einem Druckfehler auf dem Rücktitel.

Berliner Bücherfest

Mit dabei wird am Stand 17 auch der Freundeskreis Miniaturbuch Berlin sein. Und aufmerksame Besucher werden auch den BBA auf dem Bücherfest antreffen, nicht an einem Stand, sondern durch dort verteilte neue Informationen dieser Vereinigung von Berliner Bücher- und Graphikfreunden.  

8. - 9. Juni 2024

Bebelplatz
Unter den Linden 9, 10117 Berlin

Samstag, 11. Mai 2024

Gerhard Goßmann in Frankfurt (Oder)

Der Berliner Bibliophilen Abend wird im Rahmen seiner diesjährigen Exkursion (der für März geplante Ausflug musste ja leider ausfallen) unter den Gästen der Vernissage einer Ausstellung in Frankfurt (Oder) des Pirckheimers Ralf Parkner mit ausgewählten Stücke aus seiner Sammlung von Graphiken und Illustrationen von Gerhard Goßmann (1912 - 1994) sein.
Schutzumschläge von Gerhard Goßmann
Vernissage: 6. Juli 2024, 16 Uhr
Ausstellung: 6.Juli - 3.August 2024

Spectrum Galerie
Baumschulenweg 48, 15236 Frankfurt (Oder)

Ottmar Mergenthaler (1854 - 1899)

Herzlichen Glückwunsch zum 170sten, Ottmar!
(Franz Hennies)

Freitag, 10. Mai 2024

Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.

Der 10. Mai erinnern Freunde humanistischer Literatur und Bibliophilen an den Höhepunkt der Kampagne »wider den undeutschen Geist«, bei der 1933 in insgesamt 70 Städten in Deutschland Scheiterhaufen für Bücher aufgerichtet wurden.
In diesem Jahr gedenken wir das 91. Mal dieses Verbrechens, der Verfolgung von Schriftstellern, deren Werke als »undeutsch« eingestuft wurden, der Berliner Bibliophilen Abend widmete dem Gedenken an dieses Ereignis seine Jahresgabe.

Exkursion der Wiener Bibliophilen

Die diesjährige Exkursion der Wiener Bibliophilen-Gesellschaft führt in die Bibliothek des Stiftes Herzogenburg, in der die Teilnehmer einer Sonderführung beiwohnen.
Zu den Schätzen eines Klosters zählt häufig auch ein reichhaltiger Bücherbestand. Er ist der geistige Schatz eines Klosters. Deshalb wurden für die Aufbewahrung der Bücher kostbare Bibliotheksräume geschaffen.
Die spätbarocke Bibliothek des Stiftes Herzogenburg ist kein übertriebener Prunkraum, sondern eher ein eleganter schlichter Studiersaal. Die Ornamentmalerei an Decke und Wänden stammt von Domenico Francia. Die Bücherschränke entwarf Johann Hencke, der auch die prachtvolle Orgel der Stiftskirche geschaffen hat.

Dieser Teil der Stiftsbibliothek, die insgesamt 60.000 Bände umfasst, ist mit ca. 20.000 Werken aus dem 18. Jh. bestückt. Die älteste Handschrift ist ein Psalterium aus dem 12. Jh. Künstlerisch wertvoll sind auch drei Prunkbände mit einem Werk Gregors des Großen, die „Moralia in Hiob“.

25. Mai 2024

Herzogenburg
Stiftsbibliothek

Donnerstag, 9. Mai 2024

Der meistgelesene französische Autor in Deutschland

Vielleicht greift der obige Titel des kommenden Vortrags vor dem Verein der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt zu hoch, denn unter den meistgelesenen französischen Autoren in Deutschland rangiert Alexandre Dumas derzeit an 6. Stelle, aber immerhin noch vor Simone de Beauvoir, Honoré de Balzac, Émile Zola, Marcel Proust oder André Gide. Zweifelsfrei gehört er jedoch zu den bekanntesten französischen Schriftstellern, wenngleich vermutlich nicht mehr durch seine Rezeption, sondern eher durch die Häufigkeit der Verfilmungen seiner Werke.

Alexandre Dumas der Ältere (1802-1870), Verfasser unter anderem der Bestseller «Die drei Musketiere» und «Der Graf von Monte Christo», Schöpfer literarischer Mythen, Lebemann und Geschäftsmann, war der Prototyp des freien marktorientierten Schriftstellers.

Der Dumas-Sammler Robert Grieger, Mitglied des Vorstandes der Pirckheimer-Gesellschaft, wird dieses Thema dem Bibliophilen und Graphikfreunden in Magdeburg nahe bringen, wie es ihm bereits erfolgreich vor der Pirckheimer Regionalgruppe Berlin-Brandenburg gelang.

Vortrag: 7. Juni 2024, 19 Uhr

Literaturhaus Magdeburg
Thiemstraße 7, 39104 Magdeburg

Mittwoch, 8. Mai 2024

100 Jahre Soncino-Gesellschaft

Im Mai 1924 gründete sich die Soncino-Gesell­schaft der Freunde des jüdischen Buches. Ihre Initiative für die jüdische Buch­kultur feiert das Jüdische Museum Berlin anlässlich dieses Jubiläums mit einem Festakt.
Vor der Veranstaltung haben Sie ab 18 Uhr die Gelegenheit, Einblick in Originalpubli­kationen und Archivalien zu erhalten, darunter die selten gezeigte Bibel­-Ausgabe von 1933.
Um 19 Uhr beginnt der Festakt mit der Lesung einer Erzählung von S.J. Agnon. In einer Einführung stellt Bernhard Jensen, Bibliothekar im JMB, die Motive der Vereins­gründung vor. Julia Schneidawind, Historikerin am Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der Ludwig-Maximilians-Universität München, verortet im anschließenden Vortrag die Soncino-Gesell­schaft im Kontext jüdischer Sammlungen und moderner Buchkunst. In einem Podiums­gespräch diskutieren beide über den bibliophilen Impuls, für den Inhalt eines Buches die richtige Form zu finden.

Mit dem Anspruch, das geistige Erbe des Judentums mit der modernen Buch­kunst zu verbinden, gehörte die Soncino-Gesell­schaft zu den großen bibliophilen Vereinen der Weimarer Repu­blik. Die JMB-Bibliothek besitzt mit 80 Titeln eine voll­ständige Sammlung ihrer Publi­kationen, die 2016 digitalisiert worden ist.

23. Mai 2024

Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin

Dienstag, 7. Mai 2024

Exlibris des Monats Mai 2024 – Gewinner im DEG-Wettbewerb 2024 „Bestes Exlibris“

Die Teilnehmer an der Jahrestagung der Deutschen Exlibris-Gesellschaft 2024 in Neustadt an der Orla haben zwei Blätter stimmengleich zum „Besten Exlibris“ gewählt – deshalb werden diese beiden Bücherzeichen auch als „Exlibris des Monats Mai 2024“ vorgestellt.

Zunächst das Exlibris von Lembit Löhmus für Klaus Jürgen Tischer.
Mit seiner brillanten Technik – gleich, ob in Holz-, Kupfer- oder Stahlstich ausgeführt – zählt der 1947 in Mustla geborene estländische Künstler zweifellos zu den führenden zeitgenössischen Exlibris-Stechern. Ob Landschaften, Pflanzen, Porträts oder wie in diesem Bücherzeichen: erotische Motive, jedes seiner Blätter „besticht“ durch höchste Virtuosität und extreme Feinheit.
Zwei von Pflanzen umrankte similare weibliche Akte präsentieren sich Rücken an Rücken, schön und selbstbewusst. Zwischen ihnen eines der schönsten, prachtvollsten Geschöpfe im Tierreich: ein Schmetterling (wohl ein Großer Fuchs), das Symbol für Schönheit und Freiheit, Transformation und Kreativität.
Lembit Löhmus: Exlibris für Klaus Jürgen Tischer, 2023, Kupferstich, 55 x 70 mm
Das zweite Gewinnerblatt des DEG-Wettbewerbs 2024 ist Silvana Martignonis Exlibris für den Chemiker und Kunstsammler Wolfgang Hönle, der 2016 die Wolfgang Johannes Hönle – Stiftung Kunst und Chemie gründete, deren Motto der Maxim-Gorki-Spruch ist: „Die Wissenschaft ist der Verstand der Welt, die Kunst ihre Seele“. Neben vielem anderen gehören zu den Schwerpunkten seiner Kollektion Gemälde und Grafiken zur Alchemie, d. h. zu dem frühen Zweig der Naturphilosophie, aus dem sich im Zuge der Aufklärung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die heutige Wissenschaft der Chemie entwickelte.
Dem Exlibris zugrunde liegt ein Motiv von Johann Martin Schmidt (1718–1801), der damit (für Hönle) kurz vor der Aufklärung das Belegstück für die Darstellung des Alchemisten am Feuerherd geschaffen hat. Die Szene ist ins Freie verlagert (auch wenn ein Tier von einer imaginären Decke herabhängt). Der am Athanor, dem speziellen Ofentyp der Alchemisten, hantierende Protagonist mit der hohen Haube als Hitzeschutz ist umgeben von den typischen Untensilien der Alchemisten, aufgeschlagenem Naturkundebuch, Mörser und anderen Gefäßen sowie Totenschädel mit Knochen.
Silvana Martignoni: Exlibris für Wolfgang Hönle, Der Alchemist nach einem Motiv von Johann Martin Schmidt, 2023, Radierung/Mezzotinto, 140 x 120 mm
(Henry Tauber, vollständiger Artikel hier)

Kafkas letzte Reise

Zum Abschluss der Ausstellung „Das Fotoalbum der Familie Kafka“ im Stabi-Kulturwerk präsentiert der Kurator Hans-Gerd Koch den zusammen mit Clemens Schmiedbauer produzierten Film „Kafkas letzte Reise“ als Deutschlandpremiere.
Der Film verfolgt die letzten Lebensstationen Franz Kafkas von Prag ins Sanatorium Wienerwald bei Pernitz, weiter in die Laryngologische Universitätsklinik Wien und zur letzten Station, dem Sanatorium Dr. Hermann in Kierling bei Klosterneuburg. Es werden Briefe und Dokumente gezeigt, in denen die verzweifelte Suche des an Tuberkulose Erkrankten nach Besserung zum Ausdruck kommt. In Interviews mit Kafka-Forschern geht es um eine Annäherung an den Menschen in seiner letzten Lebensphase, ein Medizinhistoriker erläutert Kafkas Krankheitsverlauf und die Hilflosigkeit der Ärzte beim damaligen Stand der Medizin.

2. Juni 2024, 11 Uhr, Um Anmeldung wird gebeten

Staatsbibliothek zu Berlin
Wilhelm von Humboldt-Saal
Unter den Linden 8, 10117 Berlin