Donnerstag, 14. August 2008

Miye Lee - Individuum und Masse


Die Malerin Miye Lee wurde 1970 in Jeonju geboren. Ihre Kompositionen verkörpern die besondere Kunst der "Frei-Raumgestaltung" ihrer Herkunftskultur Südkorea. Die abstrakten Bilder sind Momentaufnahmen impulsiver Interaktionen. Hauptthema der Künstlerin sind die zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie sieht das Individuum im Problemfeld zwischen Kollektivismus und Anonymität. Die formal stark reduzierten Bilder präsentieren eine klare Gestaltung in Verbindung mit harmonischer Farbigkeit. Ihre Porträts von Kindern und Erwachsenen sind von fotorealistischer Präzision mit Betonung prägnanter Details. Die pastellige Farbgebung unterstreicht die gefühlsbetonte Stimmung. Die dargestellten Menschenbilder befinden sich in einem Schwebezustand, der zu assoziativen Interpretationen anregt. Das Grundthema der Künstlerin, das Einzelwesen in der Masse, wird in ihren Kinderporträts sehr einfühlsam dargestellt. Der Ausdruck der fast abweisend traurigen Kinderaugen lässt den Abstand zum Betrachter rasch schwinden und löst in ihm, wenn auch mit leichter Melancholie, ein tiefes Verständnis für die romantische Sehnsucht der Künstlerin nach einem besseren Zusammenleben aus.

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Galerie Frenhofer
Friedrichstraße 232
D-10969 Berlin
Phone +49.30.816 111 47
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Dr. Ulrike Oppelt

30. August bis 20. September 2008
Di. - Fr. 14 -18 Uhr und Sa. 12 -16 Uhr

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