Montag, 26. Mai 2014

Mit Heine im Exil

Am kommenden Sonntag eröffnet die Initiative Buchkultur im Schillerhaus Oggersheim die Ausstellung ›Mit Heine im Exil‹.
Die als prophetisch angesehene Aussage Heines „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen” bildete für die Flüchtlinge im Pariser Exil nach 1933 den Bezugspunkt zu Heinrich Heine, der ja selbst Jahrzehnte im Exil in Paris verbringen mußte. Wir zeigen eine Wanderausstellung zu Heines Leben und Werk, die zum 100. Todestag 1956 in der DDR entstanden ist. Sie wurde selten und – nach Expertenmeinung – noch nie in der Bundesrepublik gezeigt. Auf dem damals technisch höchsten Niveau gestaltet und ausgeführt, war sie eine internationale Kooperationsarbeit mit Heine befaßter Museen und Institute, davon viele aus Westdeutschland. Nun ist sie selbst ein Stück Zeitgeschichte.
Natürlich werden wir auch eine Auswahl von interessanten Heine-Ausgaben zeigen, die Bücher stammen aus ganz verschiedenen Zeiten und ermöglichen so einen Zugang zur Heine-Rezeption in Deutschland.
Ergänzend dazu zeigen eine Serie von Illustrationen zu Heines Zyklus: ›Hebräische Melodien‹. Die ausgesprochen ausdrucksstarken Originallithographien wurden von der in der Weimarer Zeit sehr bekannten jüdischen Künstlerin Rahel Szalit-Marcus geschaffen, die 1942 in Auschwitz ermordet wurde.
Die Ausstellung findet nicht zufällig im Oggersheimer Schillerhaus statt, ist dies doch der Ort, wo Schiller im Jahre 1782 auf der Flucht vor dem württembergischen Herzog Unterschlupf fand. Zur Vernissage spricht Prof. Dr. Joseph A. Kruse. Der ehemalige Leiter des Heine-Instituts in Düsseldorf, bekannt durch viele Publikationen zu Heinrich Heine überschreibt seinen Vortrag, in dem er auch auf Heines Bedeutung für das Exil 1933 Bezug nimmt: ›Heinrich Heine. Poet – Kritiker – Jude‹.

Vernissage: 1. Juni 2014, 11 Uhr
Vortrag: Prof. Dr. Joseph A. Kruse
Musikalische Begleitung: Maren Duncker, Fagott


Schillerhaus Oggersheim
Schillerstraße 6
67071 Ludwigshafen

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