Freitag, 28. Februar 2014

E.G. Craig – die Bühne im Buch

Craig steht als einer der innovativsten und radikalsten Theaterreformer zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Zentrum der Veranstaltung "Buch des Monats" des Klingspor-Museums im März. Sein Streit mit Max Reinhardt, seine Liebe zur Tänzerin Isadora Duncan und seine Freundschaft zu Harry Graf Kessler sind legendär, seine buchkünstlerische Arbeit ist dagegen wenig beachtet, die das Buch zur Bühne werden lässt. Dr. Dorothee Ader lädt ein zu einer Reise in das Theater um 1900, das in den Worten und Holzschnitten von E.G. Craig auch im Klingspor Museum beheimatet ist.

Freitag, 7. März 2014, 14 Uhr
Eintritt: 2,50 €

Mittwoch, 26. Februar 2014

Kleiner Säulensaal der ZLB

zum Vergrößeren bitte anklicken ...
Der allen Berlin-Brandenburger Pirckheimern bekannte Kleine Säulensaal der Zentral- und Landesbibliothek Berlin in einem Epreuve d'artiste eines Blattes mit einer Kombination von Kaltnadel-Radierung und einem Holzschnitt als Farbplatte von Michael Ley.
Die Schwierigkeit lag darin, so Michael Ley, beide Techniken ohne Verluste auf einer Radierpresse übereinander zu drucken und möglicherweise an den Druckfarben (lefranc + artisan). Anreiz für das Motiv waren die Bögen und das Licht der untergehenden Sonne + Projektorlicht, was sicher jedem bei einem Vortrag in den Räumen schon einmal ins Auge fiel. Und seine Lust am Experiment, der Versuch mit den zwei Druckformen.

Dienstag, 25. Februar 2014

Eggebrecht-Presse

Liebe Pirckheimer-Freundin,
lieber Pirckheimer-Freund,
Eggebrecht-Presse Mainz 1955
Des Melachos Bukolische Episteln
Ill. Hanns Studer

Auf dem Treffen der Regionalgruppe Rhein-Main-Neckar der Pirckheimer-Gesellschaft im März wird Ferdinand Puhe über die 1936 gegründete und in den 1990er Jahren untergegangene Eggebrecht-Presse berichten. Dieses Mainzer Druckhaus hat hervorragende, sammelwürdig Bücher herausgebracht.
Wie immer werden wir uns zuvor mit einem kleinen Imbiss stärken.

Mit (biblio-)vielen Grüßen,
Marita Hoffmann, Ferdinand Puhe

Pirckheimer-Abend: Donnerstag, den 13. März 2014, 19 Uhr

Wintergarten des Hotels Krone
Hirschberg-Großsachsen

Landstr. 9-11

Montag, 24. Februar 2014

Rudolf Mosse und Theodor Wolff

Für reine Buchbegeisterte war der unterhaltsame Vortrag von Professor Dr. Bernd Sösemann (Foto) von der FU Berlin zwar ungewohnt, aber dennoch äußerst interessant und auch wichtig zum generellen Verständnis der Verlagsarbeit, speziell der Zeitungsverlage, in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Unter dem Titel "Rudolf Mosse und Theodor Wolff. Eine kongeniale Konstellation. Gründung und Erfolg des Mosse-Konzerns und des Berliner Tageblatts" erfuhren Mitglieder und Gäste der Berliner-Bibliophilen-Abend am Haus am Lützowplatz am heutigen Abend einiges zum Erfolgskonzept von Rudolf Mosse und den politisch geprägten Hintergründen, die die Entwicklung der Presse allgemein betrafen und zu Zwängen, denen die journalistische Arbeit unterworfen war. Dabei beleuchtete der Referent einfühlsam und zeitbezogen das Handeln und die Beweggründe, die den Zeitungsmacher von der Jahrhundertwende über die Weimarer Republik bis in die 40ger Jahre bewegten. Und in einem letzten Satz wurde mit dem Hinweis auf die Autorenschaft von Theodor Wolff zu einer Gedenkschrift des BBA zu Anatole France auch der Bogen zum Berliner-Bibliophilen-Abend geschlossen.

Bücherdämmerung

Über die Zukunft der Buchkultur

Am 12. März erscheinent bei Lambert Schneider das Buch "Bücherdämmerung", herausgegeben von Detlef Bluhm, Geschäftsführer des Landesverbands Berlin-Brandenburg im Börsenverein, mit Texten von Katja Splichal, Volker Oppmann, Thomas Macho, Dietmar Dath, Elisabeth Ruge und anderen.
Detlef Bluhm hat in Zusammenarbeit mit der Wissenschaftliche Buchgesellschaft begleitend den Blog "Bücherdämmerung" und eine gleichlautende Facebookgruppe als Diskussionsplattform rund um die Zukunft der Buchkultur gestartet und eingeladen, über die Zukunft des Buches "zu diskutieren, zu spekulieren und zu philosophieren".
Im Vorwort, welches auszugsweise als erster Blogeintrag veröffentlicht wurde, wird die Diskussion wie folgt angestoßen: Ob dem Buch der Morgen oder der Abend dämmert (vermögen) die Autoren von "Bücherdämmerung" angesichts der digitalen Revolution nicht mit letzter Sicherheit zu sagen. Was sie trotz ihrer unterschiedlichen Sichtweisen auf die Buchkultur und den Buchmarkt der Zukunft eine, ist vor allem der Glaube an das Prinzip Buch. Das Buch wird es als Inhalt oder Content oder Prinzip Buch immer geben, es hat ja bereits vor der Erfindung der Schrift existiert: als mündliche Erzählung, die von Generation zu Generation überliefert wurde. Nur seine Form – heute sagen wir dazu sein Ausgabeformat – hat sich im Lauf der Jahrtausende geändert.

Detlef Bluhm (Hrsg.):
Bücherdämmerung. Über die Zukunft der Buchkultur.
Verlag Lambert Schneider, 2014
ca. 160 S., Flexcover, 19,95 Euro
ISBN 978-3-650-40003-1

Sonntag, 23. Februar 2014

Russische und Deutsche Druckgraphik in einer Doppelausstellung

Im Druckgraphik-Atelier werden im kommenden Monat unter dem Titel "Aus dem Feld der Druckgraphik" Lithographien, Radierungen und Monotypien/Serigraphien von Nikolai Krachchin, Boris Zabirochin und Anastasia Zykina vorgestellt.
Im gleichen Zeitraum werden unter demselben Ausstellungstitel in der Galerie Vinogradov "Kunst aus St. Petersburg und Berlin" Lithographien, Radierungen und Holzdrucke von Elli Graetz, Eberhard Hartwig und Ralf Hentrich gezeigt.
Verständnis für Einwohner eines anderen Landes ist nur durch Beschäftigung mit ihrer Kultur und Kunst zu erreichen. Deshalb präsentieren beide Galerien in dieser Doppelausstellung jeweils KünstlerInnen der Partnergalerie und organisieren gemeinsame Veranstaltungen, die es den Besuchern erlauben, die Welt so zu sehen, wie sie von ihren Nachbarn gesehen wird. Wir setzen die weit in die Geschichte – man denke da z.B. an den über 1000jährigen Handels- und Kulturaustausch - zurückreichende Zusammenarbeit fort, die uns gegenseitig unser Schaffen und Weltbild nahebringt. Die Galerie Vinogradov bezieht sich im Untertitel auf die Kunstbrücke zwischen St. Petersburg und Berlin - das Geländer der Berliner Schloßbrücke war ein Geschenk des Zaren Nikolaus I., dem Ehegatten der ältesten Tochter des preußischen Königspaares Friedrich Wilhelm III. und der Königin Luise, Prinzessin Charlotte von Preußen, welche dadurch 1826 als Alexandra Feodorowna russische Zarin wurde. Dies war hervorgegangen aus der Freundschaft zwischen dem russischen Zaren Alexander I., seinem Bruder, und dem preußischen Königspaar Friedrich Wilhelm III. und der Königin Luise. Einzigartige Kunstwerke wurden in dieser Zeit und aufgrund der engen politischen Beziehungen der Herrscherhäuser von bedeutenden Künstlern und Kunsthandwerkern in Berlin wie St. Petersburg geschaffen, so etwa von Gottfried Schadow, Christian Daniel Rauch, Carl Friedrich Wichmann, Karl Friedrich Schinkel, Franz Krüger, Eduard Gaertner, von Andrej Woronichin, Carlo Rossi, Wassilij Stassow, George Dawe und Heinrich Gambs. In Potsdam wurde ein russisches Dorf, Alexandrowka, gebaut sowie eine russische Kirche; Berlin bekam seinen "Alexanderplatz". Auf der anderen Seite ließ Nikolaus I. die berühmte Sommerresidenz Peterhof zu einer Kulturlandschaft nach Potsdamer Vorbild formen. Der Baukomplex der Römischen Bäder in Sanssouci wurde zur Vorlage für den Zarinnenpavillon, und in Sanssouci wie in Peterhof wurden die gleichen Skulpturen aufgestellt.
Anastasia Zykina, Triptich Bsrelief von Eifman 3, Radierung
Im Druckgraphik-Atelier werden die interessanten Arbeiten von den drei russischen, international anerkannten KünstlerInnen Nikolai Krachchin, Boris Zabirochin und Anastasia Zykina, zum Teil zur Literatur, z.B. zum Nibelungenlied, gezeigt. Nikolai Krachchin, 1955 geboren in St. Petersburg, 1978 Abschluss an der Kunstakademie Repin, St. Petersburg, ist Mitglied im Künstlerverband Russlands und hat an mehreren Gruppenausstellungen in Russland und im Ausland teilgenommen Boris Zabirochin, 1947 geboren in St. Petersburg, 1970 Abschluss an der Kunstakademie Muchina, St. Petersburg, ist seit 1975 Mitglied im Künstlerverband Russlands und hat an über 200 Gruppenausstellungen in Russland und im Ausland teilgenommen. Anastasia Zykina, 1978 in Kirov geboren, 2006 Abschluß an der Akademie der angewandten Künste, 2009-2012 weitere Ausbildung an der Russischen Kunstakademie, ist Meister der Druckgraphik und Mitglied im Künstlerverband Russlands und IFA. Sie hat an vielen nationalen und internationalen Ausstellungen teilgenommen und Preise erhalten.
 
Ausstellung: 8. März bis 8. April 2014
 
Druckgraphik-Atelier
Edition keller-druck
Dietrich-Bonhoeffer-Str. 3
10407 Berlin
 
Galerie Vinogradov
Chodowieckistr. 25
10405 Berlin

Samstag, 22. Februar 2014

Der Nachlaß der Brüder Grimm

Am Donnerstag, den 20. Februar präsentierte Dr. Ralf Breslau den Mitgliedern und Freunden der Regionalgruppe Berlin-Brandenburg der Pirckheimer-Gesellschaft sehr unterhaltend, wie von verschiedenen Pirckheimern angemerkt und mit vielen Anschauungsstücken gewürzt den Nachlaß der Brüder Grimm im Haus II der Staatsbibliothek zu Berlin.
Dr. Ralf Breslau
Hier können nun einige Fotos gezeigt werden, die unser Mitglied Michael Ley machte, wie einem Bibliophilen verständlich, ohne Blitzlicht.
Eine ausführliche Information über diesen Abend wird in den MARGINALIEN Heft 2/2014 erscheinen.
Fotos: © Michael Ley

Freitag, 21. Februar 2014

Hanif Lehmann

Im Rahmen der Ausstellung "Porta Bohemica - Radierungen aus Böhmen" von Peter Heyn, Hanif Lehmann und Christine Wahl im Atelier Druckkunst (noch bis 04. März 2014) findet eine Lesung von Hanif Lehmann aus seinem in Arbeit befindlichen Grafikbuch "Mein peripherer Landschaftspalimpsest Böhmen" statt.
Hanif Lehmann, Porta Bohemica, Radierung
Die Landschaften Böhmens faszinierten Maler und Zeichner schon immer. Der natürliche Formenreichtum wird häufig von barocken Bauwerken und vor allem durch die Bildhauerei jener Epoche ergänzt, was sowohl den Betrachter als auch den Zeichner anregt. Die Ausstellung zeigt grafisch umgesetzte Arbeiten, die im Verlaufe von Jahren entstanden sind.

Lesung: 27. Februar 2014, 20 Uhr

Druckgraphik-Atelier
Edition keller-druck
Dietrich-Bonhoeffer-Str. 3
10407 Berlin

20. Leipziger Antiquariatsmesse

Die Leipziger Antiquariatsmesse findet wie gewohnt parallel zur Leipziger Buchmesse statt. Unter den rund 70 Teilnehmern aus aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Schweden sind auch wieder Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft wie Bührnheims Literatursalon, das Rote Antiquariat Berlin und Wien, die Genossenschaft der Internetantiquare, das Münchener Antiquariat Riepenhausen und das Berliner Antiquariat Riewert Q. Tode teil. Weitere Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft finden sich unter den Ausstellern der Leipziger Buchmesse, so die Neuhauser Kunstmühle. Der soeben erschienene Messekatalog enthält als Vorwort einen zeitgeschichtlichen Beitrag von Björn Biester "'Östlich der großen Antiquariatsmessen in Stuttgart, Köln und Hamburg'. 20 Jahre Leipziger Antiquariatsmesse". Der Katalog mit dem lesenswerten Vorwort kann durch Klick auf die Abbildung angesehen oder bei Detlef Thursch (abooks.de) gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro bestellt werden.
 
Messe: 13. bis 16. März 2014

Leipziger Buchmesse

Wörter und Bilder - Wolfgang Nieblich und Edition Hauser

Am Sonntag, den 1. März wird um 19:00 Uhr mit einer Laudatio von Rainer Laabs in der PalmArtPress die bibliophile Edition Hauser präsentiert.
Die Edition Hauser, die seit 2012 bei PalmArtPress erscheint, wurde von dem Künstler Wolfgang Nieblich, dessen Arbeitsschwerpunkt in seinen Bildern, Objekten. Installationen und Bühnenbildem das Thema Buch ist, 1983 gegründet. Im Verlagsprogramm sind bibliophile Bücher in kleinsten Auflagen, zwischen 12 Expl. und 26 Expl., erschienen. In den meisten Büchern ist eine Originalgrafik enthalten. Die ersten Bücher der Edition stellen die Frage nach der Forn eines Buches (Rollenbuch, Text auf einer kleinen Litfaßsäule, Text auf Mamorplatten ...).

Wolfgang Nieblich Das Literaturnetz 1982
Die Bücher der Edition befinden sich u. a. in der Deutschen Nationalbibliothek, Bayerische Staatsbibliothek, Staatsbibliothek zu Berlin, Württembergische Landesbibliothek, Anna Amalia Bibliothek und privaten Sammlungen u.a. H.P. Kraus, New York, Archive of Concrete and Visual Paetry, Miami Beach, Florida.
Wolfgang Nieblich, 194S in Reutlingen geboren, seit 1975 freischaffender Künstler (Maler, Objektkünstler, Bühnenbildner, Autor, Verleger ...)
 
Ausstellung: 1. März 2014
siehe auch: Begleitheft zur Ausstelung in der FU Berlin 2010
 
PalmArtPress
Catharine J. Nicely

Pfalzburger Str. 69
10719 Berlin

Donnerstag, 20. Februar 2014

WALTER TRIER / LILLIPUT – The Antifascist Pocket Magazine

032c Workshop / Joerg Koch is pleased to present UDO KITTELMANN’s personal collection of LILLIPUT, the antifascist pocket magazine for everyone.
Lilliput was a British monthly magazine of art, photography, humor, and fiction founded in 1937 by the filmmaker and photojournalist Stefan Lorant, who had served time in Nazi prison before emigrating to England. Until 1949, each cover was illustrated by WALTER TRIER (1890–1951), a German-Jewish antifascist exiled in Britain and one of the greatest illustrators of the Weimar Republic. Trier gained worldwide recognition for illustrating the children’s books of Erich Kästner, including Emil and the Detectives (1929). Each of Trier’s covers for Lilliput features the fictional couple Frau Lena and Herr Walter as well as their Scottish terrier dog, Zottel, who together engaged in activities such as peeling potatoes, sunbathing, or working in a munitions factory. Historical periods are varied and the mood of each cover is lively yet carries a veiled menace.
 
Exhibition: February 20 until March 27, 2014

032c Workhop / Joerg Koch
Brunnenstraße 19
10119 Berlin  

Mittwoch, 19. Februar 2014

Subskriptionansangebot für Teilnehmer am Jahrestreffen

The Bear Press des Pirckheimers Dr. Wolfram Benda unterstützt das Jahrestreffen 2014 in Bamberg und Schweinfurt, indem den Teilnehmern für einen der bekannten Einblattdrucke (komplett in Handarbeit hergestellt) bei der Subskription Vorzugskonditionen gewährt werden. Eine Passage aus E.T.A. Hoffmanns Elixieren des Teufels wird, mit einer Farbradierung von Stephan Klenner-Otto illustriert, in einer Auflage von insgesamt 120 Exemplaren bis zum Spätsommer erscheinen. Wer bis zum Anmeldeschluss (21.07.2014) bei The Bear Press oder beim Organisator des Jahrestreffens, Ernst Reif, subskribiert, erhält die Edition zu einem Preis von 70 € anstatt des Verkaufspreises von 120 €. Anlässlich unseres Jahrestreffens wird der Einblattdruck den Teilnehmern persönlich übergeben.

Sonntag, 16. Februar 2014

Ralf Pakner

Harald Kretzschmar: Ralf Pakner, 2014

Wendezeit

Aus der Sammlung des Mitglieds der Pirckheimer-Gesellschaft Reinhard Grüner wird am 26. Februar 2014 um 20:00 Uhr in Regensburg eine Ausstellung von Künstelerbüchern unter dem Titel "Wendezeit - Die deutsche Einheit im Spiegel von Künstlerbüchern" eröffnet. Zur Begrüßung wird Dr. Bernhard Lübbers, Leiter der Staatlichen Bibliothek Regensburg, sprechen, die musikalische Umrahmung erfolgt durch Stefan Göler. Bei beabsichtigter Teilnahme wird um Rückmeldung per E-Mail bis 21. Februar gebeten.
Zur Eröffnung und am 15. März 2014 wird Reinhard Grüner durch die Ausstellung führen.

Ausstellung: 26. Februar bis 3. Mai 2014

Staatliche Bibliothek Regensburg
Gesandtenstr. 13
93 47 Regensburg

Samstag, 15. Februar 2014

Die kluge Frau um 1912

Immer wieder finden sich bei bibliographischen Recherchen in alten Zeitungen wichtige Texte, die selbst den Spezialisten unbekannt sind. Der jüngste Fund betrifft Paul Scheerbart, zu dem es eine Personalbibliographie gibt, deren Verfasser Uli Kohnle zwar Vollständigkeit der Nachweise anstrebt, der aber zugeben muss, dass absolute Lückenlosigkeit nie zu erreichen sein wird. Der neu aufgefundene Text gehört zu einer Zusammenstellung von Antworten auf die Frage „Soll sie klug sein?“, die im Dezember 1912 vom Berliner Tageblatt berühmten Zeitgenossen vorgelegt wurde. Selten hat das männliche Überlegenheitsgefühl seine Vorurteile so offen zur Schau gestellt wie in dieser Textsammlung, die dem Studium der Gender-Forscher und -Forscherinnen sehr empfohlen werden kann. Paul Scheerbart vermeidet die hier vorherrschende ungewollte Selbstentblößung, indem er den männlichen Überlegenheitswahn zum Zentrum seiner „um die Ecke gedachten“ Argumentation macht. Ein verschmitztes Stück Scheerbartscher Gesellschafts-Verulkung.
(Ulrich Goerdten)
 
„Muss sie klug sein?“
 
Die Beantwortung dieser Frage ist gleichbedeutend mit einer Lösung des ganzen Eheproblems. Hier meine Antwort: Sie muß klug scheinen, darf aber niemals klug sein. Das sieht verblüffend einfach aus, ist es aber nicht – sonst hätten wir ja kein „Eheproblem“. Die Sache liegt doch so: „Er“ will immer in irgendeiner Beziehung sehr groß dastehen; ist Er ein guter Familienvater, so will Er der beste aller Familienväter sein – und die Frau bracht nur so klug zu sein, daß Sie Ihm das so sagt, daß Er’s glaubt. Das geht nun so durch alle Berufsarten: legt jemand Wert aus seinen Geheimratstitel, so will Er auch „Wirklicher“ und schließlich auch „Ober“ sein – Aufgabe der Frau auch hier: das so zu sagen, daß Er’s glaubt – was der Staat sagt, ist gleichgültig; die Frau muß sich eine Stellung schaffen, die den Staat überragt. Noch eine dritte Illustration: Mancher Er will als heimliches Genie gefeiert sein. Da muß die Frau sehr vorsichtig vorgehen und nur so alles Schmeichelhafte sagen, daß Er das auch für bare Münze nimmt; sehr viele Er’s vertragen die Ovation nur dann, wenn sie in ironisch-höhnische Futterale gesteckt ist . . .
Das Schwierigste bei der Sache ist dieses: Sie muß wahrhaftig eine ganze Fülle von Klugheit besitzen, um Ihm geschickt was vormachen zu können . . . aber – wehe, wenn Ihr einfällt, eine „wirklich“ kluge Frau zu werden!! Dann würde sie ja unter Umständen geneigt sein, „kritisch“ gegen Ihn vorzugehen. Na – und da kann ich nur aus langjähriger Erfahrung sagen: die Kritik löst die besten Ehen auf.
Also – wie gesagt: Sie muß klug scheinen, darf aber niemals klug sein. Wer mit dieser Formel nichts anzufangen weiß, der suche sich eine andere; nur vergesse Er und Sie nie, daß die Eitelkeit eine ganz unheimliche Größe ist . . .
Paul Scheerbart. (Berliner Tageblatt, 25. Dezember 1912, Morgenausgabe, 4. Beiblatt, Seite 2.)

Freitag, 14. Februar 2014

Klaus Sobolewski (1962 - 2006)

Malerei und Graphik

Das Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft Jörg Seifert lädt ein zur Eröffnung einer Ausstellung mit Werken Klaus Sobolewski.
Das Buch „Klaus Sobolewski – Erinnerung an Licht“, 140 Seiten, mit großem Bildteil, Fotos, Dokumenten und Texten u. a. von Brigitta Milde, Thilo Götze Regenbogen, und Carlfriedrich Claus kann für 16 € (+Porto) bestellt werden.

Ausstellungseröffnung: 8. März 2014 um 17:00 Uhr
Ausstellung: 8. März bis 15. Mai 2014

è Kunstkeller Annaberg
Willischstraße 11
09456 Annaberg-Buchholz

Donnerstag, 13. Februar 2014

Klaus Zylla

Malerei & Grafik

In der Kunst- und Ausstellungagentur des Pirckheimer Joachim Pohl wird Anfang März eine Ausstellung mit Werken von Klaus Zylla eröffnet.
Meuternde Seeleute/zu F.Pessoa, 2012, Stift/Kreide/Aquarell
Klaus Zylla wurde am 23. September 1953 in Cottbus geboren. Nach dem Abschluss der Polytechnischen Oberschule erlernte er den Beruf eines Baufacharbeiters mit Abitur im Wohnungsbaukombinat Hoyerswerda. Arbeit als Verputzer und anschließender Wehrdienst bei der NVA, ab 1975 Studium in der Fachrichtung Baustoffverfahrenstechnik an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar bis zur Exmatrikulation auf eigenen Wunsch. Von 1977 bis 1980 arbeitete er als Siebdrucker in der Konsum-Werbung-Druckerei in Berlin und studierte von 1977-1982 zunächst im Abendstudium, ab 1980 ganztägig an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. In den Jahren 1982 und 1983 arbeitete er als Siebdrucker an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und wurde 1984 Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR. Von 1985 bis 1990 unterhielt er eine eigene Siebdruckwerkstatt in Berlin. Seit 1990 arbeitet Klaus Zylla als freischaffender Künstler.

Ausstellung: 4. März bis 15. April 2014

Galerie Pohl
Wollankstraße 112a

13187 Berlin-Pankow

Dienstag, 11. Februar 2014

Exkursion der Initiative Buchkultur

Freunde der Buchkultur,

nach dem ›Bücherberg Katlenburg‹ steht eine weitere hochinteressante Exkursion für alle Freunde von Büchern und Literatur an. Am Freitag, dem 28. März 2014, geht die Reise auf die Schillerhöhe nach Marbach: mit dem Zug von Mannheim nach Marbach am Neckar und von dort mit dem Bus zur Schillerhöhe.
Besonders erfreut sind wir über eine Führung im Deutschen Literaturarchiv, das sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Im Literaturmuseum der Moderne geht es durch die aktuellen Ausstellungen ›Kafka – der ganze Prozeß‹ und ›August 1914. Literatur und Krieg‹. Auch die Dauerausstellung kann danach noch besichtigt werden.
Wir freuen uns auf Ihr Interesse. Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 3. März 2014. Informationen zum Programm finden Sie durch Klick auf die Abbildung und ein Anmeldeformular hier.

Mit freundlichen Grüßen
Vorstand
(Marita Hoffmann)

è Initiative Buchkultur: Das Buch e.V.

Mitgliederversammlung der Maximilian-Gesellschaft

Die Maximilian-Gesellschaft e. V. für alte und neue Buchkunst wird am 4. April 2014 in Köln ihre 91. Ordentliche Mitgliederversammlung abhalten.
In einem Vorprogramm ist am 3. April ein Besuch der Diözesanbibliothek geplant, am 4. April steht dann ein Besuch der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln auf dem Programm, danach die Mitgliederversammlung in der Bibliotheca Reiner Speck, die auch besichtigt werden kann. Vor einem festlichen Abendessen besteht noch die Möglichkeit des Besuchs des Archivs für Architekturwissenschaft Oswald M. Ungers. Am 5. April ist dann eine Führung und Besichtigung des Theatermuseums in Köln-Wahn und eine Fahrt nach Düsseldorf zu einem Empfang bei Ralph Alexander Schippan, bzw. alternativ im Auktionshaus Venator & Hanstein in Köln vorgesehen.

Anmeldung bis 10. März 2014
Treffen: 3. bis 5. April 2014

Montag, 10. Februar 2014

19. Antiquariatsmesse Zürich

Unter den 27 Ausstellern aus der Schweiz, den Niederlanden, Deutschland und den USA der 19. Antiquariatsmesse Zürch wird auch wieder das Pirckheimer-Mitglied Chr. Bartsch sein, auf der obenstehenden Abbildung vor seinem Stand auf der Züricher Messe 2013. Die Messe wird ausgerichtet von der Froschauer-Genossenschaft Zürcher Antiquare. Der Katalog kann hier eingesehen werden.
Als Gast wird sich das Projekt "Dezember Bücher" von Thomas Bruggisser, Christine Moser und Michael Fries mit einem ausgewählten Angebot schöner Bucher aus Klein- und Kleinstverlagen auf der Messe vorstellen.

Messe: 20. Februar bis 2. März 2014

Kunsthaus Zürich
Vortragssaal

AdA 1/2014 erscheint am 24. Februar

Das erste Heft "Aus dem Antiquariat" des Jahres 2014 ist im Druck und erscheint am 24. Februar.
Das Inhaltsverzeichnis kann bereits jetzt auf
boersenblatt.net eingesehen werden.
(Björn Biester)

Samstag, 8. Februar 2014

Neues aus dem Roten Antiquariat

In der ersten Antiquariatsliste des neuen Jahres präsentiert das Rote Antiquariat wieder eine Auswahl von interessanten Neueingängen. Besonders sei auf eine umfangreiche Sammlung seltener antifaschistischer Tarnschriften hingewiesen, die im diesmal etwas umfangreicheren Kapitel Exil vorgestellt werden. Der Katalog listet aber wie gewohnt auch wieder internationale Avantgardepublikationen, seltene literarische (Erst-)Ausgaben und Widmungsexemplare.
Dem Katalog lag ein Faltblatt mit der Ankündigung einer Ausstellung mit Werken des weitgehend vergessenen Wiener Künstlers Otto S. Grewe (1917-1965) in dem im Dezember eröfneten Ladengeschäfts in Wien bei. Die Ausstellung wird 50 Jahre nach seiner ersten Einzelausstellung in der Wiener Galerie Peithner-Lichtenfels gezeigt.
In Niedersachsen als Otto Schepelmann geboren, lebte er ab 1938 in Wien und studierte hier an der Akademie der bildenden Künste. 1947 wurde er von Albert Paris Gütersloh, dem Präsidenten des „Art-Club", in die „Wiener Secession" eingeführt. Dort beteiligte er sich an den jeweiligen Aussteilungen, bis er 1955 in die „Gesellschaft bildender Künstler Wiens, Künstlerhaus" wechselte. 1959 nahm er auf Grund einer Adoption den Namen Grewe an. Künstlerisch vielseitig, mit eindeutiger Prägung durch den Surrealismus, schuf Grewe in Wien die Werke seiner phantastischen Malerei.

Ausstellung: 6. Februar bis 20. März 2014

Rotes Antiquariat und Galerie
Florianigasse 36
1080 Wien

Donnerstag, 6. Februar 2014

Tamara Ivanova in der Staatsblbliothek

Tamara Ivanova - aus „Kartinki s vystavki“
In der Sammlung russischer Künstlerbücher der Staatsbibliothek ist die in Tiflis geborene und mittlerweile in Berlin ansässige Tamara Ivanova, eine Künstlerin, auf die hier bereits im Zusammenhang mit der artbook.berlin hingewiesen wurde, mit acht Werken vertreten, deren formales Spektrum von aufwändig gestalteten Buchobjekten über kleine gebundene Bändchen bis hin zu Albummappen mit handkolorierten Drucken reicht.
Ivanovas Künstlerbücher thematisieren dabei in maßgeblicher Weise das Verhältnis von Sprachlich-Textuellem zu Bildhaft-Imaginativem, das bei den in der Staatsbibliothek bewahrten Arbeiten der Künstlerin in zwei charakteristischen Ausprägungen auftaucht. Grundlegend ist, dass jeweils ein bestimmter Text, sei es ein Gedicht oder seien es volkstümliche Reim- und Spottverse, das Thema und leitmotivische Gestaltungselement jedes einzelnen Werkes bildet.
Entweder inszenieren dann einige ihrer oft handkolorierten und fein gezeichneten Arbeiten die Verlängerung des Textes ins typographisch-Illustrative. Hierbei spielen jeweils außerordentlich interessante Quer- und Rückbezüge zu spezifischen historisch-künstlerischen Stilrichtungen und Strömungen, speziell der russischen Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts, eine wichtige Rolle. Oder die Künstlerin gestaltet das Zusammenwirken von sprachlich transportierter Aussage und begleitendem Bild als bisweilen provokatives, postmodernes Spiel mit den Kategorien von Hoch- und Populärkultur. Mit dieser Stoßrichtung ordnet sie sich in eine Entwicklungslinie postsowjetischer Kunst, Kultur und Literatur ein, die mit aggressiven Formen der Umcodierung von ästhetischen Bewertungs- und Wahrnehmungskriterien arbeitet. Auf diese Weise entsteht eine neue Dynamik künstlerischer Perspektiven auf die postsowjetische Situation nach dem Zerfall der bis dato herrschenden ästhetischen Doktrinen des sozialistischen Realismus.
(nach einer Mitteilung von Marina Fritzsche)
 
Einige Künstlerbücher aus der Sammlung werden hier vorgestellt.

Dienstag, 4. Februar 2014

Arno Schmidt-Lesung

Bernd Rauschenbach, geschäftsführender Vorstand der Arno Schmidt Stiftung Bargfeld, las heute Abend in der Ausstellung "Arno Schmidt zum 100. Geburtstag" der Universitätsbibliothek der FU Berlin.
Die sensible Wucht der Sprache von Arno Schmidt in ihrer vieldeutigen Genauigkeit wurde durch Bernd Rauschenbach in meisterlicher Rhetorik vor vollbesetztem Auditorium, darunter auch einige Pirckheimer, im Foyer der Uni-Bibliothek eindrucksvoll vorgetragen. Rauschenbach betonte, dass er in Tradition der Arno Schmidt-Ausstellung von 1976 an der FU und in Hommage an Ulrich Goerdten, Vorsitzender der Pirckheimer-Gesellschaft, dessen Abhandlung zu psychoanalytischen Interpretationen bei Arno Schmidt bahnbrechend waren, die drei Erzählungen "Kühe in Halbtrauer", "Trommler beim Zaren" und "Windmühlen" ausgewählt hatte.
Eine weitere Lesung Lesung mit Geschichten aus der Zeit der Studentenbewegung mit den FU-Alumni Jenny Schon, Manfried Hammer, Manfred Scharrer wird es am 5. Februar um 20:00 Uhr in im Foyer der Uni-Bibliothek geben. Beppo Pohlmann -Student in den 1970er Jahren - erzählt die Geschichte seines Hits "Kreuzberger Nächte sind lang" (mit Gitarrenbegleitung).
(ad)

Montag, 3. Februar 2014

Pierre Garnier (1928 - 2014)

Der französische Poet und Künstler Pierre Garnier ist am 1. Februar in Saisseval (Picardie) gestorben.
Der Hybriden-Verlag verliert einen großartigen Künstler und Freund.
Ich kenne Pierre Garnier seit Anfang der 1990er Jahre. Seitdem sind viele Künstlereditionen mit ihm entstanden.
Zwei mal besuchte ich ihn und seine Frau Ilse Garnier in Saisseval in der Nähe von Amiens. Bei meinem letzten Besuch um die Jahrtausendwende sprach er bereits heiter von der Gegenwärtigkeit seines Todes. Der ließ noch lange auf sich warten – und trat erst 15 Jahre später ein.
In den letzten Jahren schlief unser Kontakt etwas ein und die gegenseitigen Sendungen wurden weniger.
Geblieben ist jetzt eine umfangreichere Sammlung seiner großartigen Kunst und Poesie und die Erinnerungen an einen sehr besonderen und offenherzigen Menschen.
(Hartmut Andryczuk in seinem Blog)

Gesamtverzeichnis im Hybriden-Verlag mit vielen Künstlereditionen von Pierre Garnier.

Mit allen guten Wünschen durchs Jahr 2014 ...

... flatterte heute eine von Christian Ewald gestaltete und für Freunde der besonderen Akzidenzen durchaus sammelwürdige Karte, Buchdruck: W. Neu, Grevesmühlen, ins Haus, für die Katzengraben-Presse, den Verlag des bibliophilen Buches, selbstverständlich mit dem Faden.
Die Katzengraben-Presse erhielt im Mai 2013 den V. O. Stomps-Preis in Mainz und wird diesjährig die Edition "p.s" über und von V.O. Stomps in ungewöhnlicher Form herausgeben.

V.O. Stomps (1897 - 1970)
... auch VauO genannt, ist eine Legende - als Fabeldichter, als Löwe von Stierstadt, als Essayist, als Förderer, als Erfinder, als streitbarer Pegasus, als Setzer, als Verleger, als Schriftsteller, als Drucker, als der weise Rabe und als Rabe in eigener Sache.

Samstag, 1. Februar 2014

Vernissage "Kretzschmars Jahre"

Harald Kretzschmar, Foto © Ralf Parkner
Harald Kretzschmar, Karikaturist, kritischer Geist und scharfer Beobachter, wurde vor allem durch die Wochenzeitschrift Eulenspiegel als Karikaturist bekannt.
Heute wurde seine Ausstellung "Kretzschmars Jahre" mit Neujahrsgraphiken aus 50 Jahren eröffnet. 1963 bis 1994 war dies ein originalgrafischer Handabzug vom selbstgebastelten Siebdruckrahmen. Seitdem sind es Kopien von Handzeichnungen, mit Farbstiften handkoloriert. In dieser Ausstellung werden erstmalig alle diese Karten komplett gezeigt - und zwar parallel mit einem jeweils im selben Jahr entstandenen, gleichfalls zeitkritisch-satirischen größeren Blatt. Auf diese Weise entstandt in zeitlicher Abfolge ein Überblick über Lebenswerk und Weltsicht eines im Land Brandenburg beheimateten Künstlers, der immer noch aktuell kreativ unter uns wirkt.
Der Pirckheimer Ralf Parkner veröffentlichte einige Fotos von dieser Vernissage auf Facebook.

in eigener Sache

Dieser Blog wird ab sofort nicht mehr als Blog für die Pirckheimer-Gesellschaft geführt, sondern als Blog für alle Bibliophilen. Doch wie bei Raider und Twix: aus Pirckheimer wird Bibliophilen, sonst ändert sich nix!
Diese Umbenennung in Bibliophilen-Blog erfolgt, um Mißverständnisse zum Betreiber des Blogs zu vermeiden. Auch möchte ich, obwohl der Pirckheimer-Gesellschaft aufgrund einer über 35-jährigen Mitgliedschaft am ehesten verbunden, natürlich auch die Aufmerksamkeit aller Bibliophilen auf diesen Blog lenken. Dieser Blog steht selbstverständlich wie gewohnt allen, die sich zum großen Kreis derer zählen, die das Buch schätzen, für Mitteilungen zur Verfügung, ob als Liebhaber des Gedruckten, Bibliophile oder als Bibliomane, ob als "Pirckheimer", Freund einer anderen Bibliophilen-Vereinigung oder als Nichtmitglied einer Gesellschaft. Wie gesagt: ... sonst ändert sich nix!
Und ich möchte aufgrund der guten Erfahrung, dass viele Buchliebhaber gerade durch diesen Blog ihre Heimat in der Pirckheimer-Gesellschaft gefunden haben, nochmals wiederholen: Von allen Mitgliedschaften in bibliophilen Vereinigungen ist mir die Pirckheimer-Gesellschaft die wichtigste, nicht nur, weil diese Gesellschaft die einzige deutsche Zeitschrift zu Buchkunst und Bibliophilie, die MARGINALIEN, herausgibt und ihren Mitgliedern kostenlos und häufig exklusiv mit einer Originalgraphhik zur Verfügung stellt, sondern weil diese als einzige überregional aktive Gesellschaft ein so umfangreiches Vereinsleben pflegt.
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Mainzer Kolloquium 2014

Das diesjährige Mainzer Kolloquium des Instituts für Buchwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz widmete sich der Buchhandelsgeschichtsschreibung in der "alten" Bundesrepublik.
Das jeweils am letzten Freitag im Januar abgehaltene Kolloquium der Mainzer Buchwissenschaft hat Tradition: es findet bereits seit 1994 statt. In diesem Jahr stand die Buchhandelsgeschichtsschreibung der "alten" Bundesrepublik im Mittelpunkt der Tagung, die von Stephan Füssel und Ute Schneider mit organisatorischer Unterstützung von Cornelia Gisevius ausgerichtet wurde. Zu etwa halbstündigen Referaten waren die Historiker Eckart Conze, Volker Hentschel und Olaf Blaschke, die Literaturwissenschaftlerin Elisabeth Kampmann, der Rundfunkhistoriker Edgar Lersch sowie der Tübinger Sortimentsbuchhändler Heinrich Riethmüller, seit Oktober 2013 Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, eingeladen worden. Der außerordentlich große Publikumszuspruch zu der ganztägigen Veranstaltung im stimmigen Rahmen der "Alten Mensa" der Mainzer Universität zeigte, dass damit eine attraktive Programmzusammenstellung gelungen war.
(Björn Biester)
 
Weitere Informationen und ein Bericht über diese Veranstaltung auf boersenblatt.net.