Freitag, 13. Februar 2015

Endstation Müll

In der „Wirtschaftswoche“ vom 11. Februar schreibt Marcus Werner unter dem Titel „Schmeißt Bücher in den Müll!“ eine Apologie des Entsorgens.

Foto: JochenB (licenses/by-nc-sa/2.0)
Endstation Müll. Bücher hatten Glück, wurden sie von unseren entfernteren Vorfahren auf den Scheiterhaufen geworfen, dies hieß: man nahm sie ernst, ...
Nun sind die Bücher nur noch lästig, man entledigt sich ihrer. Lassen wir die Argumente, die Herr Werner vorbringt, beiseite, dann bleibt, daß Bücher, einstmals papierene Überlieferung von Denken und Ästhetik, in zeitgenössischer Produktionsweise weder der Tradierung noch der Schönheit mehr dienen. Zudem sind sie im Zeitalter der Internets, in der alles schnell auf einfachen Suchbefehl zur Verfügung steht und Oberflächlichkeit gefragt ist, zu sperrig geworden.  ... Die Massenproduktion hat dem vom Eigentümer nach seinem Geschmack gestalteten Buch den Todesstoß versetzt, nun sehen sie alle gleich aus, sind meist mäßig gestaltet, ebenso gedruckt und in einen Einband geworfen, der kaum die nächsten zwanzig Jahre oder mehrere Leser überstehen wird. ... langweiliges Massenzeugs gehört entsorgt. Recht hat er.
Und seltenes Schönes gehört gesammelt und gepflegt. Nicht aus Angeberei, sondern weil es uns gefällt! Recht haben wir, die Bibliophilen.
(Rainer Friedrich Meyer)

... gesamten Beitrag auf meyerbuch lesen.

2 Kommentare:
Winfried Hirsch hat gesagt…
mit großer Freude und Genugtuung habe ich die beiden Beiträge von Rainer Friedrich Meyer, der mehr als berechtigt gegen den Kulturverfall anschreibt, gelesen. (Endstation Müll, Vergangenheitsbewältigung). Mein lieber Pirckheimer-Freund und handwerklicher Buchbinder Hubert Gotzmann aus Weißwasser ermutigte mich jüngst, dass ich mir die Freuden des Erwerbes auch weiterhin gönnen sollte ohne Rücksicht darauf, was damit einmal nach dem Ende eines Sammlerlebens geschieht.
Mit bibliophilen Grüßen
Winfried Hirsch

16. Februar 2015

BloggerMartin Z. Schröder, Drucker hat gesagt...


Bibliophilie: das Buch als Kunstobjekt. Kann man ja mal machen. Aber Bücher sind Gebrauchsgegenstände. Es geht zuerst um den Text und erst danach um den Geruch. Und es werden auch heute sehr anständige Bücher produziert. Hier scheint eher jemand den Überblick verloren zu haben und seiner Zeit verdrießlich gegenüberzustehen.
18. Februar 2015

1 Kommentar:

Martin Z. Schröder, Drucker hat gesagt…

Bibliophilie: das Buch als Kunstobjekt. Kann man ja mal machen. Aber Bücher sind Gebrauchsgegenstände. Es geht zuerst um den Text und erst danach um den Geruch. Und es werden auch heute sehr anständige Bücher produziert. Hier scheint eher jemand den Überblick verloren zu haben und seiner Zeit verdrießlich gegenüberzustehen.