Mittwoch, 29. April 2015

hinterhalt

Soeben im Briefkasten: ein Bändchen Lyrik von Jörg Seifert, welches Texte aus den Jahren 2005 bis 2015 enthält, erschienen im Selbstverlag in einer Auflage von 250 Exemplaren und illustriert mit eigenen Radierungen aus dem Jahr 2014. Die Gestaltung lag in den Händen von Steffi Kassler, den Druck übernahm Förster & Borries Zwickau.
Ein Bändchen, welches länger auf dem Stapel der Bücher liegen wird, in die man sich immer wieder vertieft. Exemplarisch können hier zwei der Gedichte wiedergegeben werden.



für schoko casana rosso (1960-2014)

jetzt, da du tot bist
legen wir seidenpapier zwischen deine drucke

fangen wir an uns zu bedauern
da du fehlst, bleibst du
in guter erinnerung

wir erzählen unsere geschichten
obwohl wir dich kaum kannten
klüger werden
__________

vom glück des vergessens

heute nacht im traum sah ich
die uns prophezeiten blühenden paradiese
und wünschte mich nicht in den winter zurück
- ist das der beginn der demenz?

Beat Brechbühl

Die Eremitage Gransee des Pirckheimers Marc Berger lädt am 9. Mai um 16:00 Uhr zur Vernissage der Ausstellung "Beat Brechbühl - BodoniBlätter" ein.
Beat Brechbühl (Jahrgang 1939), Verleger in Frauenfeld in der Schweiz, schreibt vielfach preisgekrönte Lyrik, Prosa und Kinderbücher. Von seinem erlernten Beruf als Schriftsetzer hat er nie gelassen und betreibt quasi nebenbei das »Atelier Bodoni«. In dieser Bleisatz- und Buchdruckwerkstatt entstanden auch die Bodoni-Blätter – typografisch höchst interessante und abwechslungsreiche Einblattdrucke von literarischen Texten unterschiedlichster Herkunft, die nunmehr seit über dreißig Jahren unseren Kulturkreis bereichern.

Ausstellung: 9. Mai bis 5. Juli 2015

è Eremitage Gransee
Galerie für zeitgenössische Buchkunst und Druckgraphik
Mauerstraße 4a | D-16775 Gransee

*
Marc Berger

Dienstag, 28. April 2015

Heinz-Dieter Wenzel

„Wendemarken und andere Collagen“

Unter diesem Thema findet in der Büchergilde-Buchhandlung am Wittenbergplatz des Pirckheimer-Mitglieds Johanna Binger derzeit eine Ausstellung von Heinz-Dieter Wenzel statt.
Heinz-Dieter Wenzel ist ein Berliner Künstler. Er wurde 1944 geboren. Seine erste Collage entstand 1974. In seinen Werken kombiniert er mit viel Fantasie und Humor eine Vielzahl unterschiedlicher Formen und setzt sie somit in neue, unerwartete Kontexte.
Seine Arbeiten befinden sich in zahlreichen Privatsammlungen im In- und Ausland sowie in der Graphothek Berlin und der Artothek der Zentral- und Landesbibliothek Berlin. Er ist Mitglied im Verband Bildender Künstler Berlin.
„Kunst soll Spaß machen, nicht nur dem Künstler, sondern auch dem Betrachter.“ Diese Aussage des Künstlers trifft bei dieser Präsentation wirklich zu. Wie Johanna Binger in ihrer Einleitung feststellte, kommt man beim Betrachten der kleinen Kunstwerke auf immer neue Ideen. Je länger man sich vertieft, umso mehr kann man erkennen und sich an Begegnungen mit Menschen oder Dingen erinnern. Besonders viel Freude bereitete der Schauspieler Manfred Kloss bei der Vernissage mit der Lesung ausgewählten Texte von Ringelnatz. Sie passten so wunderbar zu den ausgestellten humorvollen Köstlichkeiten. Hier haben sich zwei „verwandte Seelen“ getroffen.

Ausstellung: 13. April bis 6. Juni 2015

:Büchergilde Buchhandlung am Wittenbergplatz
Johanna Binger GmbH
Kleiststr. 19 - 21 10787 Berlin

Montag, 27. April 2015

Schwedische Buchillustration 1890 – 1950

Unter diesem Titel steht der Vortrag im Mai in der Veranstaltungsreihe "Kinderbuch im Gespräch" von Dr. Andreas Bode in der Staatsbibliothek zu Berlin.
Namhafte Vertreterinnen und Vertreter der schwedischen Buchillustration dieser Zeit sind u.a. Ottilia Adelborg, Ivar Arosenius, Elsa Beskow, Eva Billow, Einar Nerman und Carl Larsson. Im Bereich des Kinderbuchs wurden Ende der 1940er und zu Beginn der 1950er Jahre vor allem die Illustrationen zu Büchern von Astrid Lindgren von Ingrid Vang Nyman und Ilon Wikland (Abb.) bekannt. Die schwedisch-estnische Kinderbuchillustratorin Ilon Wikland wurde im Februar dieses Jahres anlässlich ihres 85. Geburtstags mit einer Ausstellung in der Reihe „Literatur im Foyer" in der Staatsbibliothek geehrt. Im Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur LesArt findet noch bis zum 30. Juni 2015 eine umfangreiche Werkschau der Künstlerin unter dem Titel „Über Tisch und Bänke" statt.
Der Referent des Abends Herr Dr. Bode studierte osteuropäische Geschichte und Slawistik und war von 1983 bis 2007 in leitender Funktion an der Internationalen Jugendbibliothek in München tätig. Er ist ein ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der europäischen Buchillustration und Verfasser zahlreicher einschlägiger Artikel.
Begleitend zur Veranstaltung wird eine Vitrinenpräsentation von schwedischen Bilderbüchern aus der Zeit von 1890 bis 1950 gezeigt.

Vortrag: 15. Mai 2015, um 18.00 Uhr

Dietrich-Bonhoeffer-Saal
der
Staatsbibliothek zu Berlin
Potsdamer Straße 33
Berlin-Tiergarten

Reformation und Buchdruck

Eine Sonderausstellung des Gutenberg-Museums unter dem Titel „Am achten Tag schuf Gott die Cloud“ veranschaulicht die Reformation als Medienereignis und die herausragende Rolle des Buchdrucks für die politischen Entwicklungen am Beispiel der Reformation. Sie arbeitet auf zwei Ebenen. Im Grundlagenteil steht die mediale Dimension der Reformation im Vordergrund, der Buchdruck, das Bild in der reformatorischen Öffentlichkeit zwischen Vermittlung und Imageaufbau sowie die „Marke“ Lutherbibel.
Parallel dazu werden drei aufeinander folgende Teilausstellungen präsentiert zu Kernthemen der „Bibel im Bild seit Martin Luther“. Ausgehend von der Lutherbibel stehen dabei „Engel und Teufel“, „Freund und Feind“ sowie „Nacktheit und Mode“ im Vordergrund. Hier geht das Gutenberg-Museum der Frage nach, inwieweit die mit den zeitgenössischen Darstellungen der Lutherbibel geprägten Vorstellungen z.B. von familiärer und gesellschaftlicher Moral bis heute Gültigkeit haben und in das kollektive Gedächtnis unseres Kulturkreises Eingang fanden.

Ausstellung: 28. April 2015 - 28. Februar 2016

Gutenberg-Museum Mainz

Freitag, 24. April 2015

„Ich sage dem Buch eine grandiose Zukunft voraus!“

Darin ist sich der Pirckheimer und Gast der Initiative Buchkultur im Rahmen der Reihe „Buch, Kultur & Gesellschaft“ Elmar Faber sicher! Zweckoptimismus? - Nein, Statement eines der bedeutendsten Verleger Deutschlands.
Ein Mann der sehr genau weiß, wovon er spricht. Stets hat er mit seiner Arbeit die Verlagslandschaft geprägt. Fabers Produktionen sind begehrte Stücke der deutschen Buchkultur.
Elmar Faber führte am 21. April die Hörer durch seine wechselhafte Biographie „Verloren im Paradies“ und nahm sie mit seinem aktuellen Buch mit auf eine Reise durch die deutsche Kulturgeschichte. Je länger man ihm zuhört, desto stärker wird der Wunsch, dass dieser Mann sich wieder hinsetzt und schreibt. Thema: Unsere Geschichte - seine pointierten Analysen und Betrachtungen verhelfen dem geneigten Zuhörer bekanntes zu überdenken und den eigenen Gedanken neue, Fabers Gedanken, hinzuzufügen, Gedanken, die nicht spalten, sondern integrativ und sachlich und keine schwarz-weiß Schemata sind, sondern das bunte Leben treffend beschreiben. Die Schule des Lebens brachte uns an diesem Abend einen seiner besten Absolventen nach Mannheim. Sein Lebenswerk ist jetzt schon beachtlich, vielleicht fügt er ja den gewünschten Band der Reihe seiner bedeutenden Bücher noch hinzu.
Renate und Elmar Faber im Gespräch mit Senior Chef Hans-Peter Heeg
Am Tag nach der Veranstaltung nutzten Frau und Herr Faber noch die Gelegenheit, der Buchhandlung Bender in Mannheim einen Besuch abzustatten. Der Mannheimer Hort für (nicht nur!) bibliophile Kostbarkeiten führt eine umfangreiche Auswahl der Bücher Fabers. Es war ein angeregtes Gespräch zwischen Buchhändler und Verleger und der Schulklasse, die anlässlich des Welttages des Buches durch diese wunderschöne Buchhandlung im Herzen von Mannheim in O4, 2 geführt wurde. Wieder ein Beleg für die prognostizierte grandiose Zukunft des Buches. Nur, wer authentisch die Liebe zum Buch verkörpert, erreicht es, dass auch die Schulklasse ihm zuhört und zur Überraschung der Lehrerin absolut still sein kann!
(Dr. Ralph Aepler)


Elmar Faber - Verloren im Paradies: Ein Verlegerleben
Geb. mit SchU., 398 Seiten
Aufbau Verlag, Berlin 2014
978-3-351-03572-3
22,99 €

Zweiter Frühling

Es grünt so grün wenn Spaniens Blüten blühen.
Auch in unserer Werkstatt sind mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen die Lebensgeister zurück. Fleißig wie die Bienen wird am neuen Kalender gearbeitet. Bereits gedruckt sind die grafischen Beiträge von Anke Feuchtenberger und Julia Oschatz, in der Maschine Arbeiten von Milena Aguilar und Eva Raeder.
Im April erwarten wir Wasja und Moritz Götze, im Mai Michael Kunze. Sebastian Speckmann und Julia Weck sind dabei ihre Holz-bzw. Linolschnitte fertig zu stellen.
Von Julia Oschatz, der diesjährigen Trägerin des Hannah Höch-Förderpreises haben wir gleich noch zwei weitere Editionen gedruckt. Während das Kalenderblatt den hl. Sebastian zeigt, von Pfeilen durchbohrt, geraten, wenn Sie unsere website aufrufen, auf den beiden anderen Grafiken mit Christopherus und Diogenes zwei weitere Sagengestalten in Ihr Blickfeld.
Julia Oschatz "Nonsaints (Diogenes)", Lithografie, 2 Farben
Jeweils 20 Exemplare, klein und fein die Auflage, im Format 42 x 59,4 cm stehen ab sofort zu Verfügung, für je 400,00 €.
Allen Freunden wünschen wir einen schönen Frühling, bleiben Sie uns wohl gesonnen und denken Sie schon heute über Ihre Kalenderbestellung nach, es wird sich wieder lohnen.
(Jan, Paul & Klaus)

Zum Schluss noch ein Ausstellungstip: Auf gar keinen Fall verpassen dürfen Sie die sehr sehenswerte aktuelle Ausstellung von Martin Assig im Haus am Waldsee.

è Tabor Presse Berlin
Taborstr.22
10997 Berlin

Dienstag, 21. April 2015

Filmpremiere "Treffpunkt Erasmus"

Des Öfteren schon wurde an dieser Stelle über das Dokumentarfilm-Projekt „Treffpunkt Erasmus“ berichtet, das die Kriegsjahre unseres Gründungsmitglieds Werner Klemke, von 1942-1945 in Holland stationiert, zum Thema hat: Das erste Mal am 29. Mai 2013; und zuletzt am 13. März d.J. mit einem Bericht von Ralph Aepler über eine Teil-Aufführung im Mannheim.
Aber – was lange währt … wie das Volk so sagt: Nunmehr ist das Datum der Premiere offiziell – am Montag, den 18. Mai 2015, um 20:00 Uhr im Kino „Babylon“, Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin. Die Uraufführung findet im Rahmen des Jüdischen Film-Festivals Berlin & Potsdam statt. Weitere Informationen dazu hier. Wie dort auch vermerkt, können Karten direkt beim Kino „Babylon“ bestellt werden (Tel. 0 30-24 25 969).
Wir laden Sie alle herzlich zum Besuch ein. Die Regisseurin, Annet Betsalel, und der Produzent, Juan Morales Calvo, sowie Kinder und Enkel Werner Klemkes werden anwesend sein; auch einige seiner Freunde, Schüler und Weggefährten werden erwartet.
Übrigens: was es mit dem Monopoly-Spiel auf sich hat, werden die Besucher im Film erfahren!
Am selben Tag (Montag, 18.5.2015) eröffnet auch eine Klemke-Ausstellung im Kunst- und Kulturzentrum „Brotfabrik“ in Berlin-Weißensee, Caligariplatz 1, 13086 Berlin – Details hierzu werden nachgereicht. So ist die Gelegenheit gegeben, diesen Tag zu einem ganzheitlichen Klemke-Event zu machen.
Aber der Film spricht nicht nur die Freunde dieses großen Berliners und seines Werkes an, sondern zeigt weit darüber hinaus den mutigen Widerstand zweier deutscher Wehrmachtssoldaten gegen die menschenverachtende Nazi-Herrschaft, und ihren Einsatz zur Rettung von Menschenleben.
Für alle aber, die am 18. Mai partout keine Zeit für’s „Babylon“ haben: Eine weitere Aufführung ist auf der Festival-Homepage noch für den folgenden Tag angekündigt: Dienstag, den 19. Mai 2015, um 17:00 Uhr im „Capitol – Das Kulturkino“, Bahnhofstr. 16, 15711 Königs Wusterhausen (Tel. 0 33 - 75 46 97 77).
Noch eine anschließende Bitte: beim Festival wird ein „Publikums-Regiepreis“ in Höhe von € 2.000 verliehen. Die Abstimmung wird wohl über Stimmzettel direkt im Kino erfolgen. Bitte denken Sie daran, Ihre Stimme für „Treffpunkt Erasmus“ abzugeben – diesen Zuschuss könnten wir gut gebrauchen. Denn die Finanzierung ist immer noch nicht vollständig abgedeckt; deshalb möchten wir Sie an dieser Stelle auch noch einmal um Spenden bitten. Vielen Dank!
(Matthias Haberzettl)

Spendenkonto: Pirckheimer-Gesell. e.V.
IBAN DE28100100100649814106
Verwendungszweck: Treffpunkt Erasmus

Samstag, 18. April 2015

Mein [a]symmetrischer Spleen

Mechthild Lobisch - Bücher • Bilder • Einbände

Mechthild Lobisch, ausgebildete Buchbinderin, studierte an der Sorbonne französische Sprache, Literatur und Kunstgeschichte, sowie Einbandentwurf, Einbandgeschichte und Dekorationsvergolden an der Ecole Estienne. An der Folkwangschule für Gestaltung Essen absolvierte sie ihren Abschluss und wurde Meisterschülerin, arbeitete u.a. freischaffend als Künstlerin und unterrichtete an der Akademie für Gestaltung München. 1995 wurde sie an die Burg Giebichenstein Halle berufen, zur Professorin ernannt und leitete bis 2006 die Klasse Konzeptkunst Buch, damals die einzige und bisher letzte Klasse einer deutschen Kunsthochschule, an der Einbandkunst gelehrt wurde. 1997 gründete sie das Otto-Dorfner-Institut und gab Publikation über den Werkmeister heraus.
Als Inhaberin eines Meisterbriefs und einen Professorentitel führt sie die Trennung von Handwerk und Kunst in Wort und Tat ad absurdum: „Wenn jemand ein Handwerk beherrscht, hindert ihn das gewiss nicht“. Eine Ruferin in der Wüste?
In einem Gespräch, welches Wolfgang Thöner, Leiter der Sammlung Stiftung Bauhaus Dessau, mit der Künstlerin führte, sagte sie: „Wir binden keine Literatur, wir binden Bücher“. Die zwanghafte Vorstellung, der Betrachter müsse erkennen, um was für ein Buch es sich handele, führe zu formalen Missverständnissen. Einbandkunst sei keine Illustration. Es gehe darum, „dem Körper eine Form zu geben“, was funktional und ästhetisch bewältigt werden müsse. „Schluss mit der Einbanddekoration.“ Im besten Fall entstehe ein Dialog.
Zur Ausstellung erschien ein Doppelkatalog (zwei Hefte mit je 28 Seiten in einem gemeinsamen Umschlag geheftet) in der nummerierten Normalausgabe für 28 € und in der Vorzugsausgaben mit einer Originalgrafik für 128 €. Der Katalog befasst sich ausschließlich mit Bildern und Grafiken. Einbände und Bücher gibt es in einem Vorgängerkatalog: Mechthild Lobisch - Grafik Bücher Bucheinbände für 18 €.

Ausstellung: seit 3. April bis 17. Mai 2015

Orangerie der Anhaltischen Gemäldegalerie
Puschkinallee 100 • Dessau-Rosslau

Freitag, 17. April 2015

Verloren im Paradies – Ein Leben zwischen den Untergängen

Gestern stellte Elmar Faber, den seine berufliche Laufbahn vom Lektor und Verlagsassistent am Bibliographischen Institut Leipzig an die Spitze mehrerer großer Verlagshäuser wie die Edition Leipzig, den Aufbau-Verlag und Rütten & Loening führte, den Berlin/Brandenburger Pirckheimern sein 2014 erschienenes Buch "Verloren im Paradies: ein Verlegerleben" vor. Seine Erinnerungen begleiteten die Hörer von den Trümmern Weimars über den Zusammenbruch 1945 und das Ende der DDR, in welcher er sich sehr engagiert vor allem den Autoren dieses Staates widmete. Die meisten kannte er persönlich, viele verlegte er selbst bis vor wenigen Jahren, darunter Christoph Hein, Christa Wolf, Erwin Strittmatter, Wolfgang Hilbig und Heiner Müller, zuletzt in seinem gemeinsam mit Michael Faber gegründeten Verlag Faber & Faber, der sich auch durch seine buchkünstlerisch hervorragend ausgestatteten Titel auszeichnete. Die Graphischen Bücher, die DDR-Bibliothek und die Sisyphos-Presse stehen für die Liebe zum Buch und zur Literatur.
(Fotos Ralf und Dagmar Parkner)

Am kommenden Dienstag wird Elmar Faber der Initiative Buchkultur innerhalb des Vortragszyklus ›Buch, Kultur & Gesellschaft‹ diesen reichen Erfahrungsschatz eines bedeutenden Germanisten und Verlegers vorstellen.

Elmar Faber - Verloren im Paradies: Ein Verlegerleben
Geb. mit SchU., 398 Seiten
Aufbau Verlag, Berlin 2014
978-3-351-03572-3
22,99 €


Lesung: 21. April 2015, 19.00 Uhr
Es wird um rechtzeitige Anmeldung unter (0621) 293-3150 oder per E-Mail unter vortragsreihe at buchkultur.org gebeten

Museum Bassermannhaus, C 4, 9,
68159 Mannheim

Donnerstag, 16. April 2015

Welttag des Buches

Der 23. April ist ein wichtiges Datum in der Literaturgeschichte. An diesem Tag starb 1616 Miguel de Cervantes Saavedra; gleichzeitig ist es der Geburts- oder Todestag von Dichtern wie William Shakespeare, Inca Garcilaso de la Vega, Vladimir Nabokov, Halldor Laxness, Maurice Druon und Manuel Mejía Vallejo. Seit 1995 feiert die UNESCO den 23. April auf allen Kontinenten als Welttag des Buches.
2015 bereichern die Antiquare auf Initiative ihres weltweiten Dachverbandes erstmals das globale Geschehen rund um das Buch mit einer ganz außergewöhnlichen Aktion.
Von Sydney nach Tokio und weiter nach Kapstadt, Moskau, London, Wien, Budapest, München, Königstein, Amsterdam, Groningen, Haarlem, Antwerpen, Zürich, Mailand, Lucca, Kopenhagen, Lund, quer durch Europa bis nach New York, Washington, Chicago und an die amerikanische Pazifik-Küste organisieren weltweit führenden Antiquare unter der Schirmherrschaft von UNESCO und ILAB "Pop Ups" - eine Mischung aus Flashmob und Speed Dating für Buchliebhaber: Für wenige Stunden zeigen die Antiquare am 23. April 2015 ihre schönsten Bücher, Graphiken, Autographen und Handschriften.
Auf einer australischen Schaffarm, auf Bahnhöfen, Booten, in Museen, Bibliotheken, Einkaufsstraßen, in Hotels, Restaurants und Cocktailbars, in Wirtschafts- und Kulturinstituten, auf Dachterrassen und Hochhäusern. Am 23. April 2015 sind bibliophile Kostbarkeiten dort zu finden, wo man sie normalerweise nicht erwarten würde.
In München laden 12 Antiquare ins Kaufmanns Casino am Odeonsplatz zu schönen Büchern, Musik und Fingerfood, dort, wo sich seit Goethes Todesjahr 1832 die Münchener Kaufleute zu Konferenzen und Cocktails treffen. In Königsstein wird werden im Auktionshaus Reiss & Sohn Buch-, Kunst- und Graphikhändlern aus dem Rhein-Main-Gebiet ihre Schätze präsentieren.

Jacky Gleich

Leben + Werk = Lebenswerk

In einer Ausstellung des Bilderbuchmuseums Burg Wissem in Troisdorf zeigt die Illustratorin einen Querschnitt ihres künstlerischen Schaffens. Die Bilder und Buchwerke zu »Hat Opa einen Anzug an?«, »Monsterbesuch « oder »Mitten in der Nacht« werden dabei ebenso gezeigt wie die Illustrationen, die sie zu dem Gedicht »Der Handschuh« von Friedrich Schiller oder »Ein Sommernachtstraum« von William Shakespeare schuf. Die große künstlerische Facette Jacky Gleichs macht es dabei möglich, ein spannendes Zusammenspiel von Bild und Buch zu zeigen, das kleine und große Besucher gleichermaßen ansprechen und faszinieren wird.
Jacky Gleich gehört heute bereits zu den renommiertesten Illustratorinnen Deutschlands. 1964 in Darmstadt geboren, wuchs sie in der DDR auf. Sie studierte Animation an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam und an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 1993 gründete sie gemeinsam mit Freunden das Trickfilmstudio »KREATUR«, in dem sie mehrere Filme realisierte. Kaum zwei Jahre später veröffentlichte sie ihr erstes Buch, dem bis heute rund achtzig weitere folgten. Für ihre illustrierten Werke erhielt Jacky Gleich zahlreiche Auszeichnungen im In- und Ausland u.a. den Deutschen Jugendliteraturpreis und den Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendliteratur.

Ausstellung: 3. Mai - 14. Juni 2015

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

Peter Schulz Leonhardt

Handzeichnungen und Druckgraphik

Doro, Radierung, Chine-Collé, 2015
Die Galerie der Berliner Graphikpresse zeigt in einer Ausstellung Arbeiten von Peter Schulz Leonhardt aus den Jahren 2010 - 2015.
Peter Schulz Leonhardt wurde 1963 in Prenzlau/ Uckermark geboren, studierte Kunsterzie-hung und Deutsch an der Universität Greifswald und u.a. Malerei und Graphik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei den Professoren Christine Perthen und Dieter Goltzsche. Seit 2014 hat er einen Lehrauftrag für Akt- und Modezeichnen an der Universität der Künste Berlin.
Anlässlich der Ausstellung schuf der Künstler eine Radierung (nebenstehende Abbildung), die während der Ausstellung zum Vorzugspreis von 70 € angeboten wird.

Eröffnung am Mittwoch, den 22.April 2015, um 19 Uhr
Einführende Worte von Ingeborg Ruthe (Berliner Zeitung)
Ausstellung: 22. April - 22. Mai 2015

è Galerie der Berliner Graphikpresse
Silvio-Meier-Str. 6
10247 Berlin

Mittwoch, 15. April 2015

Hans Ticha in Magdeburg

Unter dem Titel Grafik / Illustration / Buchkunst haben die Bibliophilen und Grafikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e. V. „Willibald Pirckheimer“ heute Abend zur Eröffnung einer Ausstellung in das Literaturhaus Magdeburg eingeladen.
Der Künstler war anwesend. Auf dem Cello spielt Matthias Marggraff. Es sprach der stellv. Vorsitzende der Magdeburger Bibliophilen Dr. Peter Labuhn.
Hans Ticha, 2000,
Farbholzschnitt (4 Platten)

Hans Ticha wurde 1940 geboren. Er studierte von 1958 - 1962 in Leipzig Pädagogik und arbeitete dann zwei Jahre als Lehrer. In den Jahren 1965 - 70 schloß sich ein Studium an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee an. Zu seinen Lehrern zählen die Professoren Kurt Robbel, Werner Klemke, Arno Mohr und Klaus Wittkugel.
Prof. Robbel, für den Malerei eine Kunst der Fläche war, lehrte ihn die strenge Statik und Tektonik des Bildaufbaus, wobei dies auch die Verwendung intensiv-leuchtender Farben mit einschloß.
Seit 1970 arbeitet der Künstler freiberuflich. Er lebt jetzt in Maintal (Hessen).
Der Künstler erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Preise, von denen stellvertretend nur zwei genannt werden sollen: 1982 die Silbermedaille auf der Internationalen Buchausstellung Leipzig und 1998 den Walter-Tiemann-Preis.
Dabei muß man sich stets vor Augen halten, daß Hans Ticha nicht nur der Buchillustrator wirkte, sondern auch als Maler, als Schöpfer plastischer Objekte, Gestalter architektur-bezogener Werke und vor allem auch als Graphiker. Im Jahr 1971 schuf der Buchkünstler für die einst äußerst populäre Reihe "Poesiealbum" des Verlages Neues Leben Berlin zwei Federzeichnungen.

Bereits die beiden nachfolgenden Illustrationsarbeiten (Karinthy: Ich weiß nicht, aber meine Frau.../ Fallada: Geschichten aus der Murkelei) wurden als "Schönste Bücher" ausgezeichnet.
Bis zum Jahr 2000 hatte der Künstler bereits 83 Bücher illustriert. Hinzu kommen noch 64 gestaltete Einbände und Umschläge, 36 Illustrationsbeteiligungen und 33 Plakate!
Hans Ticha 1990, Ill. zu Bertolt Brecht
Die besondere Vorliebe Hans Tichas gilt dem Kinder- und Jugendbuch. Das Spektrum reicht dabei vom Hartpappebilderbuch für die Jüngsten bis zum science-fiction-Almanach für jugendliche (und erwachsene) Leser.
Von Anfang an hat das Schaffen von Hans Ticha die Betrachter zu polarisiert. Einer begeisterten Fan-Gemeinde steht die Allianz der konsequenten Ablehner gegenüber.
Die in der Tradition von Oskar Schlemmer, Fernand Léger sowie unter Aufnahme der Traditionslinien des sowjetisch-russischen Konstruktivismus und des Bauhauses entstandenen Arbeiten verletzten schon die Sehgewohnheiten des "normalen" DDR-Graphikliebhabers, scheinen aber auch in Gesamtdeutschland noch unterschiedliche Aufnahme zu finden.
Seit dem Ende der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts schuf Hans Ticha vorwiegend großformatige grafische Blätter, die bereits durch ihre Titel wie z. B. "Hurra" und "Die Klatscher" darauf hinweisen, daß hier Themen dargestellt wurden, die sorgsam vor der DDR-Öffentlichkeit verborgen wurden und erst ab November 1989 offen gezeigt wurden. Die häufig auf geometrische Grundformen reduzierten Figuren, immer verbunden mit einer wohl eigenwillig zu nennenden Komposition des Themas, provozieren eine Abwendung von eingefahrenen Sehgewohnheiten und verlangen die Herausbildung eines neuen, eines eigenen Standpunktes zum Sujet.
Eine simplifizierende Einordnung des Schaffens von Hans Ticha in die Schublade "Pop art-Künstler" wird der Vielfalt seiner Ausdrucksformen nicht gerecht. Seine Arbeiten sind stilistisch nicht leicht einzuordnen. Man darf wohl ohne Übertreibung feststellen, daß er als Solitär imponiert.
(Dr. Peter Labuhn)

Ausstellung: 15. April - 17. Juli 2015

Literaturhaus Magdeburg

Montag, 13. April 2015

Abschied von Günter Grass

"Wir werden ihn sehr vermissen"
Nobelpreisträger Günter Grass hat in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten die deutsche Literatur geprägt wie kaum ein zweiter. Jetzt ist er mit 87 Jahren gestorben. Auf boersenblatt.net einige Stimmen aus der Buchbranche – zum Abschied.
Günter Grass beim Signieren im Foyer des Berliner Ensembles (Foto: Dagmar Parkner)
Auch Pirckheimer drücken ihre Trauer über diesen großen Verlust aus, so u.a. Ralf Parkner in einer Erinnerung auf facebook.

Anm. zum vorherigen Post

In diesem Zusammenhang fand an der Otto-von-Guericke-Universität vor 3 Monaten eine Ausstellung statt.
Studentinnen des Master-studiengangs Germanistik der Universität befassten sich über mehrere Semester mit dem Themenkomplex "Wie reagierten Buchverlage in der Zeit von 1914 bis 1918 auf den Krieg? Erschien noch übersetzte Literatur aus „Feindländern“? Gab es besondere „Feldliteratur“? Wurde den Soldaten auch Weltliteratur an die Front geschickt? Welche speziellen Vertriebsweisen wurden entwickelt?".
Aus der Zeit des Ersten Weltkriegs wurden über 40 verschiedene Buchreihen gezeigt, die zur einzigartigen Sammlung der Magdeburger Ute-und-Wolfram-Neumann-Stiftung gehören. Zur Ausstellung erschien ein Katalog (Wehrhahn Verlag Hannover, 228 Seiten, diverse Abb., 10,- €), in dem die Studierenden die Exponate beschreiben und interpretieren.
Das Spektrum reichte von zeitübergreifenden und bis heute fortgesetzten Buchreihen mit weltliterarischem Anspruch wie der Insel-Bücherei bis hin zu Beispielen für im Ersten Weltkrieg neu entwickelte „Feldpostreihen“ wie die Heimatbücher für deutsche Kriegsgefangene.

... weitere Informationen hier.

Samstag, 11. April 2015

eine Stiftung zur Buchkultur bibliophiler Kleinbuchreihen

Der Universitätsbibliothek wurde zur Eröffnung des Bibliotheksneubaus 2003 eine bedeutende Stiftung übergeben, die der Erhaltung und Pflege der Buchkultur bibliophiler Kleinbuchreihen des 20. Jahrhunderts dient und durch die Stifter laufend durch finanzielle Mittel gefördert und durch Neuerscheinungen ergänzt wird.
Foto © Otto von Guericke Universität
Die Stiftung von Prof. Dr. Wolfram Neumann, emeritierter Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik, und seine Frau Dr. Ute Neumann haben damit ihre über viele Jahre gesammelte Buchreihen - mittlerweile mehr als 500 mit ungefähr 20.000 Bänden - der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und für die wissenschaftliche Arbeit zur Verfügung gestellt.
"In den Büchern der Stiftung Neumann spiegelt sich das kulturelle Leben Deutschlands im 20. Jahrhundert wider: angefangen vom Kaiserreich über die Weimarer Republik, die Hitlerdiktatur bis zur Etablierung der beiden deutschen Staaten - und schließlich ihrer Wiedervereinigung.
Glanzstück der Sammlung ist dabei die fast vollständige Insel-Bücherei. Diese Reihe bietet - einer Anregung Stefan Zweigs folgend - Weltliteratur in preiswerten und schön gemachten Ausgaben. Der besondere Reiz der Inselbändchen liegt sowohl für den Leser als auch für den Sammler in der sorgfältigen Ausstattung mit Schmuckelementen, farbigen Überzugspapieren und Illustrationen. Auch der berühmte Insel-Band 313 von Wolfgang Kayser (Gedichte des deutschen Barock) ist in der Neumann-Stiftung vorhanden. Mit der Zerstörung des Verlagshauses 1943 wurde die Auflage dieses Bandes fast vollständig vernichtet. Nur wenige Exemplare wurden vor dem Bombardement an den Herausgeber verschickt. ...
Die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts begründete Reihe Pandora, eine exquisite Sammlung von Texten der Weltliteratur in den Originalsprachen, findet man ebenso in der Neumann-Stiftung wie viele weitere Reihen, so die Reihe Piper, die Weberschiffchen, Seemanns Bibliothek der Kunstgeschichte u.a. Eine der wertvollsten und beeindruckendsten Sammlungen der Stiftung ist die Bücherei des Schocken-Verlags. Die Bände der Neumann-Stiftung bieten ein unschätzbares Quellenmaterial für die Erforschung jüdischer Kultur und deutscher Geschichte und sind in ihrer Gesamtheit als ein großes Forschungsfeld für literatursoziologische Untersuchungen zu sehen."
(nach einem Text der Universitätsbibliothek der Otto von Guericke Universität Magdeburg aufgrund eines Hinweises von Dr. Ralph Aepler)

... vollständiger Text und Hinweise auf weitere Sammlungen hier.

Freitag, 10. April 2015

Erinnerungen | Memories | Vzpomínky

Anna McCarthy, Revolution and its Muses | Zbigniew Jeż, o.T. (Der Volksbrockhaus)
Am Dienstag wird in München eine Ausstellung moderner Künstlerbücher aus der Sammlung von Reinhard Grüner eröffnet. Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Thema »Erinnerungen« und thematisiert den Verlust der Heimat, Facetten der Liebe, Erinnerungen an Freunde, die Sprache von Bildern und die Bilder der Worte.
Künstler sind u. a. Jeż, Karasik, Kastner, Kerbach, McCarthy, Multerer, C. Nicolai, Terzic. Am 27. April wird es dann ein "Streitgespräch" zwischen den Pirckheimern Hubert Kretschmer und Reinhard Grüner anhand mitgebrachter Künstlerbücher geben und am 5. Mai liest Carolin Bullinger aus ihrem Buch "Trakls Augen", anschließend gibt es eine Lesung von Texte aus den ausgestellten Büchern durch Anina Polasek.

Eröffnung: 14. April 2015, 19:00
Ausstellung: 15. April – 29. Mai 2015

Kulturforum im Sudetendeutschen Haus
Alfred-Kubin-Galerie
Hochstr. 8, 81669 München

Die deutschen Rubaiyat

Bei PalmArtPress wird ein "Persischer Abend" angekündigt. Gefeiert wird eine Neuerscheinung.
Das Buch vereint die deutschen Rubaiyat von Boris Schapiro mit den meditativen Tuschearbeiten von Inge H. Schmidt. Die Rubaiyat sind eine altpersische Form aphoristischer, kontemplativer Dichtung mit besonders reicher Klangästhetik. Boris Schapiro verleiht der alten Gattung neue Aktualität und bereichert so das Spektrum der modernen deutschen Lyrik.
Inge Hildebrandt Schmidt ist eine Meisterin des traumwandlerischen, faszinierend albtraumhaften Visionierens, leidenschaftlich und witzig, in sich geschlossen und zugleich allen Winden des erhabenen Seins offen. Inge H. Schmidt malt Emotionen, könnte in jedem Menschen, Tier und in jedem Text, wie hier in jedem Rubaï, leben.Gelesen vom Autor, Boris Schapiro und die begleitenden Bilder der Künstlerin Inge H. Schmidt werden bei PalmArtPress ausgestellt. Reza Fazli wird musikalisch auf der Ney (persische Flöte) begleiten. Natürlich wird auch für das leibliches Wohl mit persischen Köstlichkeiten gesorgt.

Ausstellung: 17. April bis 24. Mai 2015

PalmArtPress
Pfalzburger Str. 69, 10719 Berlin

Donnerstag, 9. April 2015

Frankfurt ohne Diogenes

ISBN 978-3-257-23106-9Eine Meldung auf boersenblatt. net macht Freunde des Buches betroffen, zeigt sie doch deutlich die Abhängigkeit der Verlagsarbeit, sowie der Buchproduktion und des Literaturbetriebs von der Finanzwirtschaft:
Infolge der Euroschwäche in der Schweiz hat Diogenes seine Teilnahme an der diesjährigen Frankfurter Buchmesse abgesagt. "Es ist eine der Sparmaßmaßnahmen, um die Wechselkursverluste in Höhe von 16 Prozent auszugleichen", erläutert Diogenes-Geschäftsleitungsmitglied Ruth Geiger die Entscheidung.
Da Diogenes 90 Prozent seines Umsatzes in Euroländern macht, trifft es den Verlag besonders hart, dass der der Kurs des Euro gegenüber dem Schweizer Franken um fast 20 Prozent abgesackt ist.

... gesamten Artikel lesen.

Dienstag, 7. April 2015

LEIPZIG beeinDRUCKT

In den kommenden zwei Wochen lockt die neue Ausstellung „LEIPZIG beeinDRUCKT. 500 Jahre Druck- und Verlagsstandort“ mit folgendem Programm ins Museum für Druckkunst Leipzig:

Weltweit erfolgreich
Maschinenfabrik Karl Krause Leipzig,
Ansicht aus einem Firmen-Katalog, 1893,
Repro Staatsarchiv Leipzig
So, 12. April 2015, 12 Uhr Öffentliche Führung mit der Museumsdirektorin Dr. Susanne Richter,
Eintritt: Museumseintritt

Do, 16. April 2015, 19 Uhr Vortrag mit Thomas Döring
Mit dem Drucker Marcus Brandis beginnt 1481 die Geschichte des Druckwesens in Leipzig. Thomas Döring (Universitätsbibliothek Leipzig) stellt in seinem Vortrag die wichtigsten Persönlichkeiten und Publikationen der Leipziger Frühdruckzeit und die reichen Sammlungen der Universitätsbibliothek vor.
Eintritt frei, von 17 bis 19 Uhr ist vor dem Vortrag das Museum bei halben Eintrittspreisen geöffnet.
So, 19. April 2015, 12 -16 Uhr Familienworkshop Handsatz und Radierung
In der Druckwerkstatt entstehen mittels Handsatz und Radierung individuell erstellte Karten an historischen Pressen. Der Workshop wird von den zwei Leipziger Künstlern Karin Pietschmann und Thomas Siemon geleitet und ist geeignet für alle ab sieben Jahren, Familien sind herzlich willkommen. Infos.

Ausstellung: 28. März bis 4. Oktober 2015

è Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38

04229 Leipzig

Sonntag, 5. April 2015

Vier Wege vor dem Jetzt

Ulla Waller, Foto © Burg Beeskow
Als Ulla Walter 2004 den Kunstpreis der Märkischen Oderzeitung erhielt, waren sich die Kritiker einig: die spannungsreichen Werke der Künstlerin sind eine Ausnahmeerscheinung. Sie offenbaren einen Menschen, der um die Zwiespältigkeit von Zeitenwenden nicht nur weiß, sondern in der Tat verinnerlicht, was er sieht, und seine Anschauung ungeschönt auszudrücken vermag. Über mehrere Jahrzehnte ihres Lebens resümiert die ehemalige Meisterschülerin von Bernhard Heisig in ihrer derzeitigen Ausstellung auf Burg Beeskow: Ihr Selbstporträt aus dem Jahre 1978 stellt sie an den Anfang, es folgen Werke auf Leinwand und Malplatte aus den 1980er Jahren, geprägt von der Schwermut einer Endzeit. Dagegen verheißen die Titel ihrer Bilder kurz nach dem Umbruch interessante Charakterstudien: wir treffen auf Goldsucher, Pferdefrau und Heimkehrer. Wenig später entstehen erstmals Objekte – Beispiele einer fast lustvollen Experimentierfreude, die nicht zuletzt künstliche Materie hinterfragt. Ulla Walters Versuch, Beton in Ölmalerei einzubinden, führt uns hinüber zu ihren jüngeren Arbeiten des letzten Jahrzehnts. Die Künstlerin beschreibt das Ergebnis als „Vermischung bisher unversöhnlicher Materialsprachen“: „Beton - als Zivilisationsprägung moderner Urbanität, wird ertastbar gemacht und in die Geheimnisse sensibler Malerei gebettet“. Es ist die Schwere des Aufstiegs, die den Gipfel noch verlockender macht. Dieses Credo durchzieht das Schaffen von Ulla Walter, die seit vielen Jahren in Schöneiche bei Berlin zu Hause ist. Ihre Ausstellung „VIER WEGE VOR DEM JETZT“ vereint vier Werkgruppen und beschreitet sie wie steile Pfade. Wer ihr „nachsteigen“ will, ist eingeladen, ihre rund 40 Arbeiten auf der Burg zu sehen.
Zu empfehlen ist zudem eine Lesung mit Ulla Walter . Im Rahmen ihrer Ausstellung stellt die Künstlerin ihren noch unveröffentlichten Roman „AbBild. Biografische Bildbeschreibungen - Bilder einer Biografie“ vor, wobei sie auf die aktuell gezeigten Werke Bezug nehmen wird.

Ausstellung: 28. März - 28. Juni 2015
Lesung: 25. April 2015, 19:00 Uhr

è Burg Beeskow

Archiv, Lese- und Medienzentrum des Landeskreises Oder-Spree
Frankfurter Straße 23, 15848 Beeskow
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Samstag, 4. April 2015

Elizas Gartenträume

Detail aus: Unbekannter Künstler,
Pelargonien, Tempera auf Karton
In der Ausstellung des der Staatlichen Bücher- und Kupferstichsammlung Sommerpalais Greiz werden seit 14 Tagen Zeichnungen und Radierungen aus Elizas Hand und Kupferstiche aus ihrer Sammlung zum Thema Gartenkunst und Blütenpracht gezeigt.
Prinzessin Elizabeth kam 1770 als siebtes Kind von Georges III., König von England und Irland, und seiner Frau Sophie Charlotte, geb. Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz, in Windsor zur Welt.
Von klein auf legte insbesondere die Mutter großen Wert auf die künstlerische Betätigung ihrer Kinder. Elizabeth sammelte leidenschaftlich frühe englische Kupferstiche und vor allem Schabkunstblätter. Auch für ihre eigenen künstlerischen Arbeiten erhielt sie als nicht professionelle Künstlerin beachtliche Anerkennung.
Seit ihrer Hochzeit mit dem Landgrafen Friedrich VI. von Hessen-Homburg im Jahre 1818 lebte sie bis 1840 in Homburg vor der Höhe. Da die Ehe kinderlos blieb, ging der Nachlass Elizabeths 1841 an ihre Nichte Caroline. Diese war mit Heinrich XX. (1794–1859) Reuß älterer Linie zu Greiz verheiratet. Ihr Nachlass brachte der Mitte des 18. Jahrhunderts in Greiz gegründeten Schlossbibliothek eine wesentliche Erweiterung an Büchern und Kunstwerken. Seit 1922 befinden sich diese Schätze nun in der Staatlichen Bücher- und Kupferstichsammlung im Sommerpalais.

Ausstellung: 21. März - 25. Mai 2015

è Sommerpalais Greiz
Greizer Park Postfach 1146, 07961 Greiz
Tel. (0 36 61) 70 58-0 Fax (0 36 61) 70 58-25
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Frohe Ostern

Allen Lesern dieses Blogs und allen Freunden des Buches

Frohe Osterfeiertage!

Albert Sixtus: Die Häschenschule (Ill. Fritz Koch-Gotha), Alfred Hahns Verlag 1924

Mittwoch, 1. April 2015

Roland Links (1931 - 2015)

© privat
Roland Links, der vielen Pirckheimern persönlich bekannte und geschätzte Verleger, ist am 31. März im Alter von 84 Jahren in Leipzig verstorben. Roland Links, 1931 im deutschen Siedlungsgebiet Rumäniens geboren, gehörte zu den prägenden Figuren der ostdeutschen Verlagslandschaft und war maßgeblich an der Edition internationaler Literatur in der DDR beteiligt.
Er arbeitete er von 1954 bis 1978 als Lektor im Verlag Volk und Welt, wo er etwa den ersten Roman von Klaus Schlesinger (Michael) oder mit Fritz J. Raddatz die Werkausgabe von Kurt Tucholsky betreute. Als Herausgeber war er für Bände zur internationalen Literatur des 20. Jahrhunderts, insbesondere aus Österreich, der Schweiz und der Bundesrepublik Deutschland verantwortlich, woraus unter anderem eine lebenslange Freundschaft mit Max Frisch erwuchs. 1964 veröffentlichte er eine Alfred-Döblin-Biografie (1981 bei C.H. Beck Verlag). Von 1978 bis 1979 war er freiberuflich tätig. Danach leitete er bis 1990 die Verlagsgruppe Kiepenheuer in Leipzig, zu der der Gustav Kiepenheuer Verlag, der Insel-Verlag Anton Kippenberg, der Paul List Verlag und die Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung gehörten. Von 1990 bis 1992 war Roland Links Geschäftsführer des Insel-Verlages Leipzig.