Montag, 27. Juni 2016

Erich Wegener (1904 - 1956)

Der Sammler proletarischer und antifaschistischer Malerei und Graphik des 20. Jahrhunderts Dr. Gerd Gruber stellt zur Zeit in Berlin in einer ersten Personalausstellung die Werke des ASSO-Künstlers Erich Wegener vor, die aus dem Nachlass stammen, der sich bei der Nichte des Künstlers, Frau Cousins, befindet.
Ausstellungsaufbau
Angeregt durch persönliche Begegnungen mit Mitgliedern der 1928 gegründeten und 1933 von den Nazis verbotenen „Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands“ (ASSO), wie Theo Balden, Erich Bischof, Lea Grundig, Max Gebhard, Ernst Jazdzewski, Waldo Köhler, Horst Naumann, Hanns Rossmanit, Herbert Sandberg, Eva Schulze-Knabe, Bruno Voigt u.a. begann der engagierte Pirckheimer Gruber nach weiteren Mitgliedern und Ortsgruppen dieser Künstlergruppe, die am entschiedensten gegen den aufkommenden Hitler-Faschismus auftrat, zu suchen. Er entdeckte viele Mitglieder und ASSO-Ortsgruppen, über die bisher in der Literatur nur wenig oder überhaupt nichts bekannt war. Gruber recherchierte weiter und in den Ausgaben der Zeitung „Rote Fahne“ fand er eine ganze Menge Hinweise auf Wegener, ebenso in weiteren Zeitungen und vom Archiv der Universität der Künste erhielt er einen Personalbogen von 1946, da er damals ein weiterführendes Kunststudium aufnehmen wollte.
aus der Sammlung Gruber, nicht ausgestellt
Warum ich Fabriken, Häuser zeichne?` – fragt der proletarische Zeichner Erich Wegener sich selbst.´ Es ist die Landschaft der Werktätigen, es ist der Geburts- und Todesplatz der Proleten, Spielplätze der Jugend, Häuser, Fabriken, Quellen der Revolution – in Häusern, Fabriken, Straßen marschiert die Proletenrevolution.
Erich Wegener ist bildnerisch sehr begabt. Er hat Pastelle von einer Wucht und Fülle der Farbe wie nur wenige. Sein Strich ist robust, brutal, die Erde rast, die Bäume rasen, die Häuser rasen, Fabrikschornsteine ragen – die Welt rebelliert, Erde, Bäume, Häuser lehnen sich auf – es ist eine Härte, eine proletarische Kraft in diesen Bildern, es ist, als ob Wegener mit der Dynamik der Linien und Farben die Welt verändern möchte."
(Rote Fahne vom 8.2.1930, Durus /eigentlich Alfred Kemeny 1895-1945/)

Ausstellung: 17. Juni - 29. Juli 2016

è jungeWelt-Ladengalerie
Torstr. 6
10119 Berlin

Relaunch: Tabor Presse Berlin

In einer gemeinsamen Aktion produzieren die TABOR PRESSE BERLIN und der Kunstraum SCHAU FENSTER eine auf je 33 Exemplare limitierte Grafikmappe mit 28 Lithografien von 28 KünstlerInnen aus dem SCHAU FENSTER-Kosmos, die diese an einem gemeinsamen crossmedialen Workshop-Wochenende mit Happening-Charakter gestaltet haben.
Die Mappe, die auf der neugestalteten Webseite der Tabor Presse Berlin präsentiert und auch bestellt werden kann, enthält Lithografien von Axel Anklam, Colin Ardley, Katharina Arndt, Jim Avignon, Christian Awe, Clemens Behr, Emmanuel Bornstein, Anina Brisolla, Laura Bruce, Tobias Dostal, Sven Drühl, Friederike Feldmann, Wolfgang Flad, Heiner Franzen, Jay Gard, Philip Grözinger, Hannes Gruber, Michelle Jezierski, Fabian Knecht, Karsten Konrad, Christoph Krönke, Dirk Lange, Nathan Menglesis, Ekaterina Mitichkina, Jan Muche, Jovana Popic, Stohead, Josip Zanki und eine Fotografie von Karl Kehlbreier.

Lithomania
Papierformat: 42×29,7cm, Mappenformat: 31,5×43,5cm
Auflage: 33 Exemplare
1.500 €


taborpresse.de

Deutsche Künstler im Exil 1933–1945

Vor etwa dreißig Jahren begann Thomas B. Schumann, Bücher deutscher Exilschriftsteller in Erstausgaben, als Widmungsexemplare oder bibliophile Editionen zu sammeln und später auch neu aufzulegen. Dazu gründete er 1995 seinen eigenen Verlag „Edition Memoria“ in Hürth bei Köln, in dem bisher etwa 30 Titel erschienen.
Seine Sammlung umfasst mittlerweile mehr als 600 Werke. Ein Teil des Ertrages dieser Leidenschaft wurde im Frühjahr 2016 in der beeindruckenden Ausstellung „Verfolgt und vertrieben. Deutsche Künstler im Exil 1933 - 1945“ in Konstanz gezeigt. Dazu brachte Schumann einen Bild- und Textband mit etwa 160 Gemälde und Papierarbeiten von 71 Künstlern heraus. Dazu zählen u.a. Charlotte Berend-Corinth, Adolf Fleischmann, Franz Heckendorf, Lotte Laserstein, Ludwig Meidner und Julie Wolfthorn. Ziel von Schumann ist es, ein „Exil-Museum“ ins Leben zu rufen, welches die Erinnerung an Künstler und Schriftsteller wachhalten oder wiedererwecken soll, die mit der schicksalsprägenden Zäsur des Exils in den meisten Fällen nicht nur aus der Heimat, sondern auch ins Dunkel des Vergessens verbannt wurden.
Thomas B. Schumann wird seinen ausstellungsbegleitenden Bild- und Textband im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Hegenbarth Sammlung Berlin „Bilderkarussell“ präsentieren. Autoren wie die Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller, der Journalist und Autor Georg Stefan Troller, der Schauspieler Mario Adorf und der Kurator und Kunsthistoriker Olaf Peters haben Texte beigesteuert. Der Gestalter der Publikation, Reinhard Köster, werk 3, Berlin, gibt an dem Abend auch Auskunft, wie er all diese literarischen, geschichtlichen und künstlerischen Elemente ansehnlich zwischen zwei Buchdeckel zu bannen verstand.

Lesung: 6. Juli 2016, 19 Uhr

Thomas B. Schumann: Deutsche Künstler im Exil 1933–1945
ISBN 978-3-930353-35-4, 39,80 €

Hegenbarth Sammlung Berlin
Nürnberger Straße 49, 10789 Berlin

Sonntag, 26. Juni 2016

Fahndung nach einem Ehrenbürger: Johannes R. Becher

Aus Anlass des 125. Geburtstag von Johannes R. Becher wird in Jenaer Literaturmuseum eine vom Pirckheimer Jens-Fietje Dwars kuratierte Sonderausstellung über Glanz und Elend dieses zerrissenen Dichters gezeigt.
Johannes R. Becher galt jahrzehntelang als der berühmteste Student der Friedrich-Schiller-Universität, die ihren Ehrensenator bis 1989 mit „Becher-Tagen“ geehrt hat und an der EOS „JRB“, dem heutigen Anger-Gymnasium, gab es „Becher-Wochen“.
einige Becher-Ausgaben zwischen 1928 (Roderich Fechner) und 1981 (Aufbau),
ill. von Frans Masereel (lks.) und Peter Nagengast zu Abschied
1891 als Sohn eines Staatsanwaltes geboren, wurde Becher zum aufbegehrenden „Dichter der Jugend“, zum Sprachrebellen, der vor dem Weltkrieg in exzessiven Morphiumrausch floh, 1917/18 in der Jenaer Psychiatrie behandelt wurde (kalter Entzug statt Therapie), sein Medizinstudium fortsetzen wollte, mitten in den Revolutionswirren 1919 jedoch wegen Fehlen eines polizeilichen Führungszeugnisses abgewiesen wieder zu schreiben begann. Er träumt mit Majakowski von der Weltrevolution, steht auf Hitlers Todeslisten und lernt bei Stalin das Fürchten, organisiert in Paris 1935 einen Kongress zur Verteidigung der Kultur und schreibt im Exil berührende Gedichte auf deutsche Städte, darunter auch auf Jena. Er versucht nach 1945 mit dem Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands einen Neubeginn, wird Kulturminister und scheitert an Janka und Harich, als diese Reformen fordern.

Ausstellung: 25. Juni - 06. November 2016

Unterm Markt 12a
07743 Jena

194. Todestag von E.T.A. Hoffmann

Am Sonnabend trafen sich Mitglieder der Berliner Sektion der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft an seinem Grab auf dem Friedhof der Jerusalems- und Neuen Kirchengemeinde am Mehringdamm in Berlin, darunter auch der Geheime Kanzleisekretär Tussmann und Kater Murr, als Mitglieder der Pirckheimer Gesellschaft bekannt unter den Namen Konrad Hawlitzki und Ralf Parkner. Letzterer hat einige Fotos diesen Gedenkens veröffentlicht, klick hier.

Freitag, 24. Juni 2016

gute Nachricht

Die auf je 30 Exemplare limitierten Einbogendrucke der Reihe "Erzählungen aus der Welt der Bücher" des Pirckheimers Harald Kugler werden vorerst doch mit Heft 8 "Glücksschmiede" und Heft 9 "Die Einflüsterer" weitergeführt - ein Erscheinungsdatum steht noch nicht fest. Für die bereits erschienenen Hefte 1 bis 7 gilt bis zum 31. Juli 2016 ein Subskriptionsangebot von 4 € pro Heft plus Porto. Bestellungen bitte direkt beim Autor Harald Kugler.
Alle Hefte der Erzählungsreihe werden später wie bereits angekündigt im Titel "Kaleidoskop einer Leidenschaft" zusammengefasst.

Donnerstag, 23. Juni 2016

Goethe im Kinderzimmer

Der Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe ist auf dem Weg in die Kinderzimmer: Als Miniatur im Auftrag des Thüringer Wirtschaftsministeriums produziert von Playmobil hat er seinen "Faust" mitgebracht. Vermisst wird aber noch Friedrich Schiller.
(mdr, 20.06.2016)
Anzumerken bleibt: Für den Frühstückstisch gibt es Goethe bereits mit Schiller im Set, als Salzstreuer.

Mittwoch, 22. Juni 2016

Gedanken zu den ersten Heften der Einbogendrucke

Die Fußball-Europameisterschaft hat auch etwas Gutes, endlich fand ich Zeit, mich wieder mit Neuerwerbungen in meiner Bibliothek zu befassen, diesmal mit der Heftreihe zur Bibliophilie von Harald Kugler, die dieser in Anlehnung an seine Trilogie zum Bibliophilen-Abend schrieb und auch selbst herausgibt.
Auf Heft 3 konnte ich schon einmal verweisen und nun, nach Lektüre der vorliegenden ersten 5 Hefte, kann ich schon einmal sagen, dass das angekündigte vorzeitiges Aus dieser Reihe nach dem 7. Heft schade ist. Nicht nur, weil es Spaß machte, diese geschmackvoll gestalteten Hefte zu sammeln, die, wie es sich für den Bibliophilen gehört, in limitierter Ausgabe erschienen, sondern weil diese Hefte wunderbar das Interesse an der Liebe zu Büchern und an einer guten eigenen Bibliothek schildern und den Leser wirklich abtauchen lassen in die Welt der Bibliophilen bis hin zum Verständnis des Bibliomanen. Man findet sich als Bücherfreund wieder, man ist gleichsam im Dialog mit Gleichgesinnten und entdeckt Zitate von Persönlichkeiten aus der Welt des Buches, die schon fast in Vergessenheit geraten sind, wie Karl Wolfskehl oder Max Dauthendey.
Dabei handelt es sich keineswegs um bloße, trockene Erklärungen eines Bibliophilen, der die einzelnen Seiten seiner Leidenschaft vom kulturellen Anliegen bis hin zur ausufernden Besessenheit für sich selbst reflektiert - diese Schilderungen sind eingebunden in Rahmenhandlungen, in denen sich die Protagonisten, allesamt konfrontiert mit den Stärken und Schwächen, mit den Erfolgen und Irrwegen dieser Leidenschaft, beweisen müssen. Dem Autor Harald Kugler ist es damit nicht nur gelungen, das Interesse an der Bibliophilie zu wecken, sondern auch interessant und sogar spannend zu vermitteln, ein Verdienst, welches im Rahmen der "modern" gewordenen Diskussion über das angebliche Ende des gedruckten Buches nicht hoch genug zu würdigen ist.
Es ist gut zu wissen, dass das Ende der Einbogendrucke mit den einzelnen Kapiteln nicht das Ende der "Schilderung einer Leidenschaft" ist.
(ad)

Anmerkung:
Einladung zur Subskription für Leser des Pirckheimer-Blogs: Die 30 limitierten Exemplare der Einbogendrucke des "Kaleidoskops der Leidenschaft" werden bis zum 31. Juli 2016 zum Preis von je 4 € /Heft zzgl. 1 € Porto angeboten. Bestellen Sie die ersten 5 Hefte in einer Lieferung, erhalten Sie diese also zum Gesamtpreis von 21 €. Die Bestellungen für dieses Angebot ist nicht über epubli oder Amazon möglich und kann nur direkt beim Autor Harald Kugler erfolgen. Die Lieferzeit beträgt 10 Werktage.

Fest der Druckkunst

Offsetdruck nach einem Umdruck auf Stein
von Armin Mueller-Stahl
Anlässlich einer Armin Mueller-Stahl-Ausstellung unter dem Titel "Steindruck aus dem graphischen Werk" feiert das Kunsthaus Müller das diesjährige Sommerfest für die Kunst als Fest der Druckkunst. Besucher können live an den Steindruckpressen erleben, wie Steindruck original entsteht. Es werden Steindrucker und Künstler als Überraschungsgäste erwartet und es werden Sommerfesteditionen entstehen, die frisch gedruckt und signiert erworben werden können.
Traditionell werden auf der Wäscheleine graphische Blätter zu sehen sein, diesmal ausschließlich Farbsteindruck.
Gerd Schenker sorgt wie schon so viele Jahre für die musikalische Umrahmung und Hausgebackenes erwartet die Gäste für das leibliche Wohl.
(Christian und Bärbel Müller)

Museumsgespräch: 10. Juli 2016, 14:00 Uhr,
die Leipziger Schauspielerin Susanne Krassa liest Armin Mueller-Stahl
Ausstellung: 11. Juni - 11. September 2016
Sommerfest: 13. August 2016, 14:00 Uhr

Kunsthaus Müller
è Kunsthaus Müller & Galerie für zeitgenössische Kunst
Markt 6, 07343 Wurzbach/Thüringen
*
Verlag Bärbel Müller

Antiquariatsliste Juni 2016

Soeben sind die Antiquariatslisten des Roten Antiquariats "Kunst und Literatur" der Berliner Zweigstelle und "Fotobücher und -Zeitschriften" der Wiener Dependance erschienen.
Im ersten Katalog sind gut 250 Titel gelistet, neben Kunst, Literatur und Exil auch signierte Bücher und Widmungsexemplare, darunter das am gestrigen Tag von Michael Baade auf einem Pirckheimer-Abend vorgestellte Buch von Geoffrey Trease "Pfeile gegen Barone" mit Illustrationen von Heinrich Vogeler, welches 1935 in der Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter in der UdSSR erschien.
Der Katalog der Wiener Niederlassung enthält knapp 50 Positionen, u.a. auch "La Photographie n´est pas l´art" von Man Ray und André Breton.

Dienstag, 21. Juni 2016

Buch, Kultur und Gesellschaft

In der Vortragsreihe der Initiative Buchkultur, die in Kooperation mit der Pirckheimer-Gesellschaft und den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim stattfindet, war heute Michael Baade aus Rostock zu Gast, um die Hörer für "seine Voglers" zu begeistern.
Mit bewegenden Geschichten in dem Vortrag ›Heinrich und Jan Vogler von Worpswede nach Moskau und zurück‹ hat Michael Baade heute tief beeindruckt.
In Baades Buch kommen u.a. Klassenkameraden von Jan Vogler wie der legendäre Markus Wolf und Wolfgang Leonhard zu Wort. Insgesamt wieder einmal bei den Pirckheimern und der Initiative Buchkultur in Mannheim ein Stück Zeitgeschichte zum Zuhören und Erleben.
(Ralph Aepler)

Dr. Heinrich Hoffmann & Hartmut Andryczuk

Herr Kastration und Frau Tod helfen in der Not

Eine Neuerscheinung des Heinrich Hoffmann im Hybriden Verlag, diesmal nicht nur interessant für alle Sammler von Künstlerbüchern, sondern auch von Struwwelpetriaden. Struwwelpeter
Künstleredition mit 9 Zeichnungen von Hartmut Andryczuk
Bemaltes Buch im Schuber
Hybriden-Verlag, 5 Exemplare
€ 300

hybriden-verlag
hybriden-verlag

Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke

Die kleine Gemeinde Berne im Landkreis Wesermarsch in Niedersachsen wird zunehmend zu einem Geheimtipp für Liebhaber anspruchsvoller Musik, die in der Konzertkirche Warfleth geboten wird. Fast immer sind alle Plätze besetzt, wenn international bekannte Interpreten dort ihr Können zeigen. Ich war angenehm überrascht, als Organisator Reinhard Rakow mich fragte, ob ich eine meiner sechs Radierungen zum Cornet von Rainer Maria Rilke für ein Plakat zur Verfügung stellen würde.

Am 16. Mai 2016 war es ein starkes Erlebnis, die Musik des österreichischen Komponisten Viktor Ullmann wieder zu Gehör zu bekommen. Der 1898 geborene Komponist wurde 1942 nach Theresienstadt deportiert und komponierte dort das Melodram "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke", welches zum Glück als Manuskript erhalten blieb. Ullmann wurde 1944 in Auschwitz durch Vergasung ermordet.
In der Warflether Kirche beeindruckten der Tenor Simon Bode von der Frankfurter Oper und der in England geborene Pianist Nicholas Rimmer. Der Schweizer Hörspielsprecher Stefan Haselhoff rezitierte Rilkes Erzählung, die in der Reihe der "Insel-Bücherei" im Leipziger Insel Verlag eine große Verbreitung fand. Rilkes Cornet erschien sogar noch 1942 und 1943 als Insel-Feldpostausgabe. Es ist international in Millionenauflage verkauft worden und sein erfolgreichstes Buch.
Einige Wochen nach der Musikveranstaltung stelle ich ein vermehrtes Interesse an meiner Grafikmappe fest. Die Mappe mit sechs Kaltnadelradierungen zu Rilkes "Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke" erschien 1996 als 10. Druck in meiner seit nunmehr 23 Jahren bestehenden "Elke Rehder Presse" in Barsbüttel. Die Radierungen sind auf meiner è Homepage abgebildet.
(Elke Rehder)

Montag, 20. Juni 2016

Die Zweite Kultur der DDR

Entwerter/Oder Nr. 33, Berlin 1989,
Hrsg: Uwe Warnke, Umschl: Thomas Günther
Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der Berliner Universitäten und der Staatsbibliothek zu Berlin über „Die Materialität von Schriftlichkeit“ spricht Uwe Warnke (Uwe Warnke Verlag) über „ENTWERTER/ODER und die Folgen: vom >Zeitschriftenunwesen< zur Buchkunst im DDR-Untergrund.
Der Publikationswille des literarischen und künstlerischen Untergrunds (besser: der Zweiten Kultur) der 1980er Jahre in der DDR zeichnete sich durch eine große Vielfalt an Ausdrucksmitteln aus: Künstlerzeitschriften, original-grafische Editionen, Mappenwerke, Bücher. Die Künstlerzeitschriften waren das Experimentierfeld. Die Künstlerbücher folgten.

5. Juli 2016, 18.15 Uhr

Staatsbibliothek zu Berlin
Haus Unter den Linden, Konferenzraum 4

Die Marginalien # 221 sind auf dem Weg

Da der Versand via Büchersendung ja nicht so schnell ist, hier schon mal ein Vorgeschmack auf das neue Heft.
Otto Rohse, der kürzlich verstorbene Buchkünstler hat uns unmittelbar vor seinem Tode noch geschrieben, um Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft e.V. zu werden.
Dieses zeitgeschichtliche Dokument ziert als Faksimile den Umschlag der Marginalien. Er wird uns allen unvergessen bleiben!
zum Vergrößern bitte anklicken ...
Probeheft anfordern oder bei Fragen zur Mitgliedschaft in der Pirckheimer-Gesellschaft bitte hier klicken.

Freitag, 17. Juni 2016

Bruno Beye (1895 - 1976)

Anlässlich des 40. Todestages des Magdeburger Künstlers Bruno Beye hat der Publizist Jörg-Heiko Bruns (Foto) am 15. Juni auf Einladung des Vereins der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e.V. "Willibald Pirckheimer" dessen Leben und Schaffen rund 40 Zuhörern im Literaturhaus Magdeburg näher gebracht. Dabei konnte Bruns auch aus persönlichen Begegnungen mit Bruno Beye schöpfen, die seinen Vortrag besonders lebendig werden ließen. Ergänzend dazu hatte Bruns Fotoreproduktionen des grafischen Werkes von Beye mitgebracht, aber auch Originalwerke aus Beyes Nachlass, von dem sich ein Teil in seinem Besitz befindet.
(Ralf Wege)

... siehe auch pirckheimer-magdeburg.de.

Von Moskau bis Worpswede. Jan und Heinrich Vogeler

Die Vortragsreihe ›Buch, Kultur & Gesellschaft‹ der Initiative Buchkultur, die in Kooperation mit der Pirckheimer-Gesellschaft und den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim stattfindet, wird zurückführen in die Belle Epoque und die Anfänge der Buchkunst und Bibliophilie. Mit Michael Baade werden die Hörer das außergewöhnliche Leben von Jan und Heinrich Vogeler entdecken.
Der Rostocker Schriftsteller Michael Baade beschäftigt sich neben eigener Lyrik und Prosa mit Forschungen und Veröffentlichungen zur Kunst in Norddeutschland. Er ist Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller und der Internationalen Goethe-Gesellschaft in Weimar.
Eng verbunden mit Worpswede hat sich Michael Baade intensiv mit dem Leben von Heinrich Vogeler und dessen Sohn Jan Vogeler auseinandergesetzt. Daraus entstanden die Ausstellung „Heinrich Vogeler. Visionär und Revolutionär” und das Buch „Von Moskau nach Worpswede. Jan Vogeler. Sohn des Malers Heinrich Vogeler”. Vor dem Hintergrund des Lebens von Jan Vogeler, Professor an der Moskauer Lomonossow-Universität, entfalten sich in Bildern und Briefen auch die verschlungenen Lebenswege des Vaters Heinrich von Worpswede in die Sowjetunion bis zum Hungertod in Karaganda in der kasachischen Steppe.

Vortrag: 21. Juni 2016, 19.00 Uhr,
(um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten: Tel. 0621 293-3150, E-Mail)

Museum Bassermannhaus
Mannheim

Liebe Pirckheimer, schließt die Lücken!

Wieder etwas weniger Platz im Bücherschrank, dafür eine Lücke geschlossen. Heute kam ein Paket mit einigen Jahrgängen der Marginalien, die mir noch in meiner Sammlung gefehlt haben. Jetzt nicht mehr. Ein schönes Gefühl. Wenn Sie das auch genießen möchten, dann schreiben Sie einfach eine Mail mit einer Fehlliste der Marginalien. Sind diese im Pirckheimer-Archiv vorhanden, sind sie kurz darauf in Ihrer Sammlung. Und das zu einem unwiderstehlichen Preisangebot. Lassen Sie sich überraschen. Die Wunschliste kann auch traditionell per Brief an Pirckheimer-Gesellschaft e.V., Postfach 640114, D-10047 Berlin gehen. Bitte den Absender nicht vergessen.
(Ralf Wege)

Donnerstag, 16. Juni 2016

Bibliotheksmagazin der Münchner und Berliner Staatsbibliotheken

Hier kann die neue Ausgabe des Bibliotheksmagazins der Münchner und Berliner Staatsbibliotheken online gelesen werden! Unter anderem mit einem Bericht über die aktuelle Ausstellung Bilderwelten an der Bayerischen Staatsbibliothek von Peter Schnitzlein, einem Bericht über den Weg der „Magdeburger Halbkugeln“ Otto von Guerickes von der Churfürstlichen Bibliothek zu Cölln an der Spree nach München ins Deutsche Museum von Martin Hollende und Claudia Götze-Sam schreibt über die Thailand-, Laos- und Kambodscha-Sammlung der Staatsbibliothek zu Berlin.

Mittwoch, 15. Juni 2016

Malerbücher von Heike Ellermann

Seit Mitte der 1990er Jahre beschäftigt sich die Oldenburger Malerin und Illustratorin Heike Ellermann neben ihren Bilderbüchern mit textfreien Künstler- und Malerbüchern.
cahier du sud numéro 2, 2010
Die Hinwendung zum textfreien und zugleich ungegenständlichen Künstlerbuch geschieht allerdings keineswegs zufällig, sondern erscheint bei genauerer Betrachtung und Analyse des Werkes von Heike Ellermann als logische und konsequente Fortentwicklung. Bereits in ihren Bilderbüchern der 1980er und 1990er Jahre finden sich zahlreiche, von Jens Thiele in seinem Aufsatz ,Die Leerstelle im erzählenden Bild' sogenannte .Leerstellen'. Diese machen, so Thiele, auf bildnerische Prozesse, auf Farben, Materialien und damit hervorgerufene Stimmungen aufmerksam, die im erzählenden Bild, sprich in der Illustration, auf das Bild selbst als ästhetische Ausdrucksform zurückverweisen. In ihren Bilderbüchern schieben sich diese ,Leerstellen' zwischen die gegenständliche Bilderzählung, in ihren Künstlerbüchern werden sie zum eigentlichen Thema, zum Handlungsträger des Buches.
winterreise II, 2011
Trotz aller von der Künstlerin so empfundenen und zweifelsohne auch für. den Betrachter spürbaren Freiheit bei der Arbeit an den textlosen Künstlerbüchern, stehen diese dennoch in einem unübersehbaren und folgerichtigen Zusammenhang mit dem Gesamtwerk von Heike Ellermann.
So greift sie in einigen ihrer Künstlerbücher wiederum Themen ihrer Bilderbücher auf und bearbeitet diese neu, anders und vor allem losgelöst von jeglicher Gegenständlichkeit. Der Text bleibt in den Künstlerbüchern als Ahnung, als Assoziation, als Spur oder Fragment immer präsent und stellt eine innere Verbindung zu den Bilderbüchern her. Er wird im Künstlerbuch zu einer Art paradoxer, da eben inhaltlich nicht lesbarer Literatur.
Heike Ellermanns Künstlerbücher sind bei aller Eigenständigkeit dennoch immanenter Bestandteil eines Œuvres, das seit nunmehr 30 Jahren das Thema Buch und Schrift in unterschiedlicher Form umkreist und aus der Intensität der Beschäftigung mit diesem Themenkomplex eine besondere Dichte und Sensibilität entwickelt.
(Maria Linsmann, Bilderbuchmuseum Troisdorf)

Die Arbeiten der Künstlerin konnten zuletzt auf der artbook.berlin 2015 und der 11. Norddeutschen Handpressenmesse 2016 betrachtet werden - auch auf der artbook.berlin vom 18. - 20 November 2016 im Bethanien, Berlin Kreuzberg, wird Heike Ellermann wieder vertreten sein.

Robinson und Robinsonaden

Die Sammlung Reinhard Stach

Edith Roberts: The Swiss Family
Robinson, Ill. by John Hassall
London et al: Blackie and Son, 1910
Nur wenige Werke der Weltliteratur haben einen nachhaltigeren Einfluss auf die Kinder- und Jugendliteratur ausgeübt als Daniel Defoes (1660–1731) Roman »Das Leben und die seltsamen Abenteuer des Robinson Crusoe«, der erstmalig 1719 in London erschien. Neben Übersetzungen entstanden schon nach kurzer Zeit Bearbeitungen und Fortschreibungen, die sich zunehmend an ein junges Lesepublikum richteten. Schon im 18. Jahrhundert begann sich die Robinsonade von der literarischen Person »Robinson« zu emanzipieren und es entstanden Gruppen- und Familienrobinsonaden (»Schweizerischer Robinson«). Die »Robinsonade« als kinderliterarisches Genre stellt häufig das Abenteuer und die erfolgreiche Bewährung in den Mittelpunkt der Erzählung und greift gerne zu den Instrumenten der Modernisierung und der Genremischung. Von besonderem Interesse ist natürlich die Geschichte der Robinson-Illustration, die bereits seit der Erstveröffentlichung unser Bild des einsamen Helden wesentlich mitprägte. Schon im 18. Jahrhundert bildete sich eine eigene Bildtradition aus, der fast alle Illustratorinnen und Illustratoren bis in die Gegenwart verpflichtet blieben. Dank einer großzügigen Schenkung durch Frau Maria Stach konnten mehr als 1000 Bücher, Medien und Dokumente zu diesem Themenkreis dem Sammlungsbestand des Bilderbuchmuseums hinzugefügt und unseren Besucherinnen und Besuchern zugänglich gemacht werden.

Ausstellung: 3. Juli - 18. September 2016

è Burg Wissem, Bilderbuchmuseum
Burgallee
53840 Troisdorf

Dienstag, 14. Juni 2016

AdA 2/2016

In einer Woche wird eine neue Ausgabe von Aus dem Antiquariat ausgeliefert. Darin dokumentiert Mark Lehmstedt Die Lehrjahre von Nathanael Sigismund Frommann in Leipzig 1752 bis 1757 und Roland Jaeger Martin Feuchtwanger und seinen Exilverlag ›Edition Olympia‹ in Tel Aviv. In einem Gespräch von Björn Biester mit Otto W. Plocher wird festgestellt »Bücher sind das Größte, und wer das Gegenteil behauptet lügt oder ist ein Depp.«, Abel Doering berichtet über die 22. Leipziger Antiquariatsmesse und Thomi Hupfer über die in Zürich. Sabine Keune schrieb einen Nachruf auf Renate Giesenheyner. Wie immer gibt es darüber hinaus Rezensionen und Besprechungen aktueller Kataloge.
Übrigens, ein recht unkompliziertes Kennenlernen der Zeitschrift ermöglicht das Probe-Abo „2 für 1“.

kulturmarkt-münze

Edition Zwiefach 2007, Ill. Linde Kauert
Im Herzen von Berlin, in den Werkstätten der „Alten Münze“, kreiert sich ein neuer Kulturmarkt. Die heutigen Spreewerkstätten dienten lange Zeit dem Handwerk und der Produktion. Jetzt sollen dort das erste Mal hochwertige Produkte aus Kunst und Design, eingebettet in eine entspannte und familienfreundliche Atmosphäre mit einem gastronomischen Angebot und Spielmöglichkeiten für Kinder präsentiert werden.
Am 1. kulturmarkt-münze wird auch die EDITION ZWIEFACH der Buchkünstlerin und Illustratorin Linde Kauert teilnehmen. Nähere Informationen in Kürze hier.

Messe: 19. Juni 2016

Alte Münze / Spreewerkstätten
Molkenmarkt 2, 10179 Berlin

Montag, 13. Juni 2016

Aus der Ferne. Neue Georgische Lyrik

2018 wird Georgien Gastland der Frankfurter Buchmesse sein.
Aus diesem Grund sei auf einen bereits 2015 in der Corvinus Presse bei Hendrik Liersch erschienener bibliophil ausgestatteter Band verwiesen.
Matthias Unger gab diesen Band heraus mit einem Vorwort von Zaal Andronikashvili und Gedichten von Ela Gochiashvili, Shalva Bakuradze, Zviad Ratiani, Bella Chekurishvili, Shota Iatashvili, Maia Sarishvili erschienen. Die Nachdichtung übernahm Norbert Hummelt auf der Grundlage einer translineare Übersetzung von Tengis Khachapuridse. Der Band wurde illustriert von Hans Scheib.

Aus der Ferne
Neue Georgische Lyrik
82 Seiten
ISBN 978-3-942280-34-1
20,00 €

Kaleidoskop einer Leidenschaft

Die Versicherung ist als Heft 6 der limitierten Sonderdrucke unter der Reihenbezeichnung "Erzählungen aus der Welt der Bücher" erschienen und in Kürze wird unter dem Titel "Was willst?" mit dem Heft 7 das vorläufig letzte Heft dieser ursprünglich als 12teilige Reihe geplanten Einblattdrucke erscheinen. Wie aus dieser Folge ein Kaleidoskop der Leidenschaft entstehen wird, erfährt der geneigte Leser durch Klick auf die Abb. im Blog des Pirckheimers Harald Kugler, wo er sein neuestes Buchprojekt vorstellt, in welchem er über die Eigenschaften bzw. Eigenarten der Leidenschaft eines Büchersammlers philosophiert.

Werkstattnotizen 15

Sonntag, 12. Juni 2016

Marginalien 221

Soeben ist das 221. Heft der Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie erschienen. Mit Beiträgen über Wolfgang Leber, Ernst Lewinger, Otto Rohse, 30 Jahre Quetsche, Max Herrmann-Neiße u.v.a.
Das aktuelle Heft enthält als typografische Beilage einen Erstdruck von Max-Herrmann-Neiße und für Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft den Holzschnitt "Stehender Akt" von Wolfgang Leber (Abb.), gedruckt von Marc Berger.
Probeheft gern via E-Mail bestellbar.

MOZ: dada ist 100

Die Märkische Oderzeitung berichtet: Dada ist 100 und in der "Eremitage" in Gransee beim Pirckheimer Marc Berger ist eine Ausstellung zum Thema zu sehen. ...
Marc Berger in der Eremitage Gransee, Foto © Matthias Henke
Und noch ein Bericht in der MOZ über die Vernissage bei Marc Berger ...
Georg Schwark musizierte und rezitierte dadaistische Texte von Hans-Eckard Wenzel
Foto © privat

Samstag, 11. Juni 2016

Eröffnung in Staucha: Haus zum guten Buch

Das Anliegen der Bibliothek, dem Haus des Vergessens ist, dass man eben nichts vergisst, dass man sich vieler Dinge erinnert, denn die Erinnerung ist eine mysteriöse Macht und bildet den Menschen um. Wer vergisst, was schön war, wird böse. Wer das vergisst, was schlecht war, wird dumm. Und so habe ich manchmal den Gedanken, ich lebe nur unter bösen oder schlechten oder dummen Menschen, aber das stimmt ja nicht. Es gibt ja immer die Ausnahme und die ist ziemlich groß.
(Peter Sodann)
Peter Sodann (links), hier mit Elmar Faber, Foto © Peter Arlt
Nach seinem 80. Geburtstag eröffnet Peter Sodann – Schauspieler, Regisseur und Theater-Intendant, Tatort-Kommissar, Ex-Bundespräsidentenkandidat, Ehrenbürger der Stadt Halle und Bücher-Sammler – in Staucha, dem neuen Lebensdomizil und Ort für seine DDR-Bibliothek, am 18. Juni 2016 ein "Haus zum guten Buch“. Das Haus soll ein Haus gegen das Vergessen und eine Herberge für Menschen sein, die ihn in seinem letzten großen Vorhaben unterstützen wollen oder einfach nur lesen.
(MDR Kultur)

Mitglieder wecken Interesse

Andere haben Werbeprämien - die Pirckheimer-Gesellschaft verzichtet darauf.
Aber wenn es den Pirckheimern gelingt, das Interesse außenstehender Bücherfreunde am bibliophilen Treiben der Mitglieder zu wecken, wird das belohnt, denn es unterstützt das gemeinsames Anliegen dieser Bibliophilen-Gesellschaft, welches darin besteht, das Vergnügen am Buch, an Buchkunst und Graphik in der breiten Öffentlichkeit zu fördern und dem häufig beschworenen Untergang dieses Kulturguts entgegen zu wirken.
Und die Pirckheimer-Gesellschaft hat nochmals eins draufgelegt. Bislang erhielten Mitglieder, denen es gelang, andere für eine Mitgliedschaft bei den Pirckheimern zu begeistern, eine Originalgraphik - das wird, neben einer handkolorierten Graphik von Egbert Herfurth ab sofort für 10 Pirckheimer getrüffelt durch eine CD von Karat, signiert von allen Band-Mitgliedern und ein signiertes Buch von Helmut Richter, dem Texter von "Über sieben Brücken musst du gehen ...", erschienen bei Faber & Faber.

Freitag, 10. Juni 2016

Kunst zum Schach

Die Malerin, Grafikerin und Buchkünstlerin Elke Rehder (* 4. Mai 1953 in Hamburg) zeigt auf der diesjährigen ExpoChess in der baskischen Hauptstadt Vitoria-Gasteiz eine Auswahl ihrer Bilder zum Schach. Zur ersten Ausstellung ihrer Holzschnitte zum Schach auf der Frankfurter Buchmesse 1998 schrieb ein englischer Journalist: "In ihren Gemälden und Grafiken erscheinen oft die Schachfiguren. Als sie einmal eine Freiluft-Partie in einem Park beobachtete, bei der die Spieler die Schachfelder betraten, war dies der Moment für eine neue Sichtweise. Sie vergleicht die Situation der Schachfiguren, ihre Position auf dem Schachbrett und ihre strategischen Handlungen mit unserem Alltagsleben."
Elke Rehder - An den Tod
Farbholzschnitt, 2003
José Manuel Sierra und sein Sohn David Sierra sind die Initiatoren des internationalen Festivals ExpoChess. Auf der begleitenden Kunstausstellung werden neben den Werken von Elke Rehder auch Gemälde von Marta Ballvé aus Barcelona und von Mikel Garate präsentiert, der als Professor an der Kunsthochschule in Bilbao tätig ist. Zusätzlich werden Fotografien spanischer und mexikanischer Fotokünstler und eine Briefmarkensammlung mit Schachmotiven gezeigt.
Diesjähriger Höhepunkt der ExpoChess ist ein internationaler Schachkongress vom 13. bis 15. Juli im Gran Hotel Lakua in Vitoria-Gasteiz. Ziel des Kongresses ist es, mehr Mädchen und Frauen für das Schachspiel zu interessieren. Auf dem Programm stehen Vorträge von Fachleuten aus den Bereichen Psychologie, Soziologie, Psychiatrie, Philosophie, Pädagogik und Journalismus. International bekannte Schachspielerinnen werden zum Thema sprechen. Unter anderem auch die ungarische Schachspielerin Judit Polgár, die als die spielstärkste Frau der Schachgeschichte gilt.
Zum Kongress anmelden kann man sich auf der englischsprachigen Internetseite des Veranstalters ExpoChess. Weitere Informationen in deutscher Sprache im Internet und auf der Internetseite des Deutschen Schachbundes.

Ausstellung: 11. - 30. Juli 2016

Vitoria-Gasteiz

Umfrage für eine Bachelorarbeit

Im Rahmen meiner Bachelorarbeit im Studiengang Buchhandel & Verlagswirtschaft an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig möchte ich untersuchen, wie antiquarische Bücher im Antiquariatsbuchhandel präsentiert werden und welche Erwartungen die Zielgruppe der Antiquariate an die Präsentation haben.
Mit diesen Themen soll sich auch die folgende Umfrage beschäftigen, die ich als Grundlage meiner Studien verwenden möchte. Dafür möchte ich Sie nun um 5-10 Minuten Ihrer Zeit bitten, durch Klick auf die Abb. an der Umfrage teilzunehmen.
Sollten Sie weitere Anmerkungen haben, für die in der Umfrage kein Raum ist, stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Mittwoch, 8. Juni 2016

Der Sammler auf Reisen: Venedig

Beim Anblick dieser Bücher, die an einem venezianischen Kanal auf den sonnenwarmen Steinen lagen, fragten wir uns, ob sie zum Verkauf, zum Tausch oder einfach zum Wegnehmen dort ausgebreitet waren. Es waren keine Preise angegeben und niemand war zugegen, der Auskunft hätte geben können. Es waren Bücher zur italienischen Architekturgeschichte, Schulbücher, Unterhaltungs- und Gebrauchsliteratur, auch Comics waren darunter. Im ratlosen Weiterschlendern beschlossen wir schließlich zu vermuten, dass jemand seine feucht gewordenen Bücher dort in der Sonne zum Trocknen ausgelegt haben müsse, denn die Bücher sahen aus, als hätten sie einen Regenschauer abbekommen oder als wären sie aus einem feuchten Keller ans Licht gezogen worden.
(Ulrich Goerdten)

Wow! 120 Jahre Comicgeschichte

Im Themenraum der Zentral- und Landesbibliothek Berlin ist derzeit eine Ausstellung zu Paul Gravetts Sammlung „1001 Comics, die Sie lesen sollten, ehe es zu spät ist“ zu sehen. Sie ist ein Meilenstein der Comicgeschichte. Der Themenraum macht damit die Sammlung lebendig und zaubert die Klassiker alle ins Regal. Comic-Fans können zugreifen und finden hier die Comicgeschichte nach Epochen angeordnet. Dazu werden zahlreiche Comic-Verfilmungen geboten und Sekundärliteratur rundet den Weg durch die Comic-Historie ab.
Der Weg zu unseren modernen Comics, Mangas und Graphic Novels war lang, vielleicht darf man schon sequenzielle Darstellungen auf antiken Reliefs oder die Bilderbögen des 19. Jahrhunderts als ihre Vorläufer ansehen. Vergangenen Freitag hat Comicexperte Andreas C. Knigge unter dem Titel „120 Jahre Comicgeschichte“ dazu einen spannenden Vortrag.

Ausstellung: 24. Mai– 30. Juni 2016

ZLB-Themenraum in der Amerika-Gedenkbibliothek
Blücherplatz 1, 10961 Berlin – Kreuzberg

Dienstag, 7. Juni 2016

"Die Collins" sind online

Die Anfang des Jahres hier angekündigte Arbeit an
"Die Collins: W. Collin, Hofbuchbinder & Ernst Collin, der Autor des Pressbengels"
(126 Seiten) des Pirckheimers Peter Verheyen ist abgeschlossen. Der Titel wird auf Deutsch und Englisch als PDF (60+ MB) zum Download angeboten.
Mehr auf pressbengel...de, der direkte Download auf Deutsch findet sich hier oder durch Klick auf die Titelabbildung.

Ein Stempel im Buch

Stempel in Exemplaren der Insel-Bücherei wecken in der Regel die Neugier, können aber auch zum Innehalten auffordern. So ging es mir unlängst bei einem IB 30/1 Pandora. Ein Festspiel von Goethe. Leipzig 1913 (1.-15.Tsd., erste Auflage) mit einem Stempel auf dem Titelblatt "Ghetto-Bücherei Theresienstadt".
Das Büchlein kann seine Geschichte nicht erzählen, nicht die zum Zeitpunkt des Erscheinens unmittelbar vor dem ersten Weltkrieg, nicht die danach und noch weniger über die Zeit im Ghetto. Gerne wüßte man etwas über Menschen, die es in den Händen hielten, seine Besitzer, Leser, Aufbewahrer und über die Umstände, die dazu führten, dass es erhalten blieb ...
(Michael Steiner)

1 Kommentar:
Peter Verheyen hat gesagt: Bei dieser Paarung von Titel und Stempel kann man nur nachdenklich werden. Was müssen sich die Menschen beim Lesen des Buches gedacht haben, waren sie doch umzingelt von allem, das die Ur-Pandora freisetzte ...
08 Juni 2016

Montag, 6. Juni 2016

Schaffen und Werk von Bruno Beye

Das Schaffen und Werk des Malers und Graphikers Bruno Beye (1895 bis 1976) steht im Mittelpunkt der Veranstaltung des Vereins der Bibliophilen und Graphikfreunde Magdeburg und Sachsen-Anhalt e.V. "Willibald Pirckheimer" und ist Thema des Vortrages des Kunstwissenschaftlers Jörg-Heiko Bruns. Nach seiner Einschätzung gilt Bruno Beye "als herausragender Porträtist und kritischer Zeitgeist und hat vor allem mit seinen spätexpressionistischen Arbeiten Eingang in die Kunstgeschichte gefunden". Jörg-Heiko Bruns hat sich intensiv mit dem Leben und künstlerischen Schaffen Bruno Beyes auseinandergesetzt. Ein Teil des Nachlasses von Bruno Beye befindet sich in seinem Besitz.
Bruno Beye wurde 1895 in Magdeburg geboren. Er studierte von 1911 bis 1914 an der dortigen Kunstgewerbeschule. 1916 nahm er an der ersten expressionistischen Ausstellung in Magdeburg teil. Stationen seines Künstlerlebens sind beispielsweise die Zeitschrift "Die Aktion", die Mitbegründung der Künstlergruppe „Die Kugel“, die Freundschaft mit Eberhard Viegener und die Mitbegründung des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands.

Mittwoch, 15. Juni 2016, 19:00

Magdeburg, Literaturhaus, Thiemstraße 7

Reinhard Kleist

Erich Kästner
Zum Sommerfest der Hellen Panke wird eine Ausstellung des Comic-Zeichners, Illustrators und Portraitzeichners Reinhard Kleist eröffnet. Zu sehen sind u.a. Originale der „Portraits“ (Gramsci, Lenin, Luxemburg, Bloch etc.), aus „Castro“ und aus „Der Boxer“. Eine kleine Auswahl ist durch Klick auf die Abbildungen aufzurufen, andere Zeichnungen finden sich auf der Homepage des Künstlers.
Ernst Bloch
Die Werke werden um 18.30 Uhr zu Gunsten der Flüchtlingshilfe versteigert - eine einmalige Gelegenheit, Originale mit Signatur von einem der besten Comic-Zeichner zu ersteigern.
Das Fest beginnt am frühen Nachmittag mit einer Reihe ganz unterschiedlicher Programmpunkte, am Abend gibt es eine zentrale Podiumsdiskussion, und zum Ausklang wird natürlich mit Musik und Getränken gefeiert!

Ausstellung: 9. Juni 2016

Willner-Brauerei
Berliner Str. 80-82, 13189 Berlin

Sonntag, 5. Juni 2016

Erich Wegener (1904 - 1956)

Erich Wegener, Mitglied der Berliner Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands (ASSO) und Leiter der Arbeiterzeichnergruppe der ASSO ist ein zu Unrecht vergessener Künstler, über den man in der Literatur eigentlich nichts findet. Aus dem Nachlass sind vermutlich nur noch 35 großartige Pastelle aus der ASSO-Zeit erhalten, die jetzt erstmalig in der ersten größeren Werkschau zu sehen sind, alles andere wurde offensichtlich im Krieg zerstört.

Vernissage: 16. Juni 2016
Es sprechen Dr. Gerd Gruber,

Annemarie Cousins (Nichte des Künstlers)
Ausstellung: 17. Juni - 29. Juli 2016

è jungeWelt-Ladengalerie
Torstr. 6
10119 Berlin

Werner Klemke (1917 - 1994)

Rund 50 Gäste trafen sich heute Nachmittag im Ausstellungs- und Begegnungszentrum im Winckelmann-Museum Stendal, um die Eröffnung der Ausstellung „Eigentlich bin ich ein alter Grieche“ mitzuerleben. Gezeigt werden Werke von Werner Klemke, die ihn als Künstler und Büchernarr lebendig werden lassen. Die Werke stammen aus der Sammlung des Pirckheimers und Klemke-Kenners Matthias Haberzettl. Er war aus Augsburg angereist, um die Gäste auf die Ausstellung einzustimmen und ihnen einen kleinen Einblick in das unglaublich vielfältige Werk Klemkes und seine Meisterschaft zu geben.
von links: Agnes Kunze, Matthias Haberzettl, Foto © Ralf Wege
Prof. Dr. Max Kunze, Hausherr und Präsident der Winckelmann-Gesellschaft, begrüßte als Gäste unter anderen Dr. Gunnar Schellenberger, Staatssekretär im Ministerium für Kultur, Christine Klemke (Tochter von Werner Klemke), Prof. Dr. Wolfgang Patzig, Prorektor der Hochschule Magdeburg-Stendal und Jürgen Neugebauer von der Kunsthochschule Berlin (Weißensee). Anlass der Ausstellung ist der 100. Geburtstag von Werner Klemke. Dieser werde zwar erst im kommenden Jahr gefeiert, so Kunze, aber da das Winckelmann-Museum zu diesem Zeitpunkt geschlossen sein werde, habe man sich entschieden, den Künstler bereits jetzt mit dieser Ausstellung zu würdigen. Für ihn, so Max Kunze, berge diese Ausstellung viele Erinnerungen an persönliche Begegnungen mit Werner Klemke. An einigen ließ er das Publikum anekdotenhaft teilhaben. Für die meisten Besucher wurden bei dem anschließenden Rundgang durch die Ausstellung, fachkundig erläutert von Matthias Haberzettl und Agnes Kunze, auch viele Erinnerungen wach. Sei es bei den Kinder- und Schulbüchern, bei Theaterplakaten, bei Hirsch Heinrich oder dem Wolkenschaf, den Illustrationen zu Homers` Illias. Und, bei der Suche nach dem Kater …
(Ralf Wege)


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1 Kommentar:
Matthias Haberzettls ProfilbildMatthias Haberzettl hat gesagt: Kleine Korrektur: die Ausstellungsstücke sind nicht alle aus meiner Sammlung - die MAGAZINe, viele Bücher und die beiden Originalzeichnungen (Frauenbilder) kommen aus der Familie Kunze.
6. Juni 2016

Neues von der Neuhauser Kunstmühle

Neuigkeiten aus der Druckwerkstatt in Hohenberg:
1) Wir freuen uns, dass unser neuer Internetauftritt zumindest in wichtigen Teilen fertig ist. (Klick auf die Abb.)
2) Am 2. Juli 2016 findet das Sommerfest der Neuhauser Kunstmühle in der Oberen Hauptstr. 1, 3192 Hohenberg statt. Wir beginnen um 18.00 Uhr.
Unsere alten Freunde, die Band Table for Two, werden für uns aufspielen. (Um Anmeldung unter office@neuhauser-kunstmuehle.at wird gebeten).
3) Am 12. August 2016 ist bei uns von 11.00 - 20.00 Tag der offenen Tür. Kommen Sie vorbei, schauen Sie uns bei der Arbeit zu und blättern Sie in unseren Mappen...
(Elisabeth und Nikolaus Topic-Matutin)