Montag, 27. Juni 2016

Deutsche Künstler im Exil 1933–1945

Vor etwa dreißig Jahren begann Thomas B. Schumann, Bücher deutscher Exilschriftsteller in Erstausgaben, als Widmungsexemplare oder bibliophile Editionen zu sammeln und später auch neu aufzulegen. Dazu gründete er 1995 seinen eigenen Verlag „Edition Memoria“ in Hürth bei Köln, in dem bisher etwa 30 Titel erschienen.
Seine Sammlung umfasst mittlerweile mehr als 600 Werke. Ein Teil des Ertrages dieser Leidenschaft wurde im Frühjahr 2016 in der beeindruckenden Ausstellung „Verfolgt und vertrieben. Deutsche Künstler im Exil 1933 - 1945“ in Konstanz gezeigt. Dazu brachte Schumann einen Bild- und Textband mit etwa 160 Gemälde und Papierarbeiten von 71 Künstlern heraus. Dazu zählen u.a. Charlotte Berend-Corinth, Adolf Fleischmann, Franz Heckendorf, Lotte Laserstein, Ludwig Meidner und Julie Wolfthorn. Ziel von Schumann ist es, ein „Exil-Museum“ ins Leben zu rufen, welches die Erinnerung an Künstler und Schriftsteller wachhalten oder wiedererwecken soll, die mit der schicksalsprägenden Zäsur des Exils in den meisten Fällen nicht nur aus der Heimat, sondern auch ins Dunkel des Vergessens verbannt wurden.
Thomas B. Schumann wird seinen ausstellungsbegleitenden Bild- und Textband im Rahmen der Veranstaltungsreihe der Hegenbarth Sammlung Berlin „Bilderkarussell“ präsentieren. Autoren wie die Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müller, der Journalist und Autor Georg Stefan Troller, der Schauspieler Mario Adorf und der Kurator und Kunsthistoriker Olaf Peters haben Texte beigesteuert. Der Gestalter der Publikation, Reinhard Köster, werk 3, Berlin, gibt an dem Abend auch Auskunft, wie er all diese literarischen, geschichtlichen und künstlerischen Elemente ansehnlich zwischen zwei Buchdeckel zu bannen verstand.

Lesung: 6. Juli 2016, 19 Uhr

Thomas B. Schumann: Deutsche Künstler im Exil 1933–1945
ISBN 978-3-930353-35-4, 39,80 €

Hegenbarth Sammlung Berlin
Nürnberger Straße 49, 10789 Berlin

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