Sonntag, 31. Juli 2016

Ulrich Tarlatt - Fisimatenten

Bilder Bücher Skulpturen
Anlässlich des 36. Erlanger Poetenfests zeigt die dortige Universitätsbibliothek eine Ausstellung mit „Fisimatenten“ von Ulrich Tarlatt,
Tarlatt, 1952 in Wansleben bei Halle geboren, studierte Elektrotechnik an der TH Ilmenau (1970–1974), bevor er in Halle ein Abendstudium der Malerei und Grafik absolvierte. Seit 1981 arbeitet er als freischaffender Künstler. Mit dem Schriftsteller Jörg Kowalski gründete er 1987 die
Edition Augenweide, in der seit 1989 der Almanach COMMON SENSE erscheint, „der wichtigste gegenwärtige Künstleralmanach im deutschsprachigen Raum“ (Ulrike Erber-Bader).
Tarlatt lebt und arbeitet in Bernburg (Saale). In wechselnden Phasen entstehen Malereien, Zeichnungen, Druckgrafiken, Bücher, Skulpturen, Installationen und Objekte.
„Fisimatenten“ zeigt einen repräsentativen Querschnitt aus seinem Schaffen. Zu sehen sind Unikatbücher, grafische Zyklen und Skulpturen, die sich zu einer großen „Kathedrale der Literatur“ vereinen.
Tarlatt ist ein Sammler und Erzähler von Geschichten. Abseits der Kunstmetropolen hat er einen visuell-poetischen Mikrokosmos geschaffen, der seinesgleichen sucht.
(Dr. Adrian Christian la Salvia, Kurator)

Ausstellung: 25. - 28. August 2016

Universitätsbibliothek
Schuhstrasse 1a, 91052 Erlangen

Samstag, 30. Juli 2016

Werner Klemke im Winckelmann-Museum

Der Pirckheimer Matthias Haberzettl (Augsburg) wird im Rahmen der Ausstellung „Eigentlich bin ich ein alter Grieche - Werner Klemke (1917-1994) Künstler und Büchernarr.“ über die Höhepunkte seiner Werner-Klemke-Sammlung sprechen. Haberzettl besitzt derzeit die umfangreichste private Sammlung zu Werner Klemke. Im Mittelpunkt des Abends stehen Begegnungen, die die Leidenschaft des Sammlers ermöglich haben: mit Freunden und Weggefährten des Künstlers, mit seinen Kindern und Schülern. Die raren Stücke, die dann im Laufe der Jahrzehnte ihren Weg nach Augsburg fanden, oft mit Widmungen und persönlichen Begleitschreiben, werden vorgestellt und können von den Besuchern in Augenschein genommen werden.

3. August 2016, 18:30

Winckelmann-Museum
Winckelmannstraße 36-38, 39576 Stendal

Altbücherland ist abgebrannt

Hinterhof-Antiquariat, Berlin
Unter dieser Überschrift wurde heute in der FAZ ein Artikel von Tilman Spreckelsen veröffentlicht, der mit Peter Rudolf (GIAQ) und Albert Sellner (ehem. Versandantiquariat Sellner, Stein & Partner) über die Situation des Antiquariatsbuchhandels sprach. Eingeleitet wird er Beitrag mit den Worten: "Um bibliophile Schätze zu veräußern oder zu finden, gibt es Antiquariate. Doch die Branche ist in der Krise, und das liegt just an dem Mittel, von dem man sich die Gesundung des Geschäfts versprach." Und im Text wird dann auch ein Problem angesprochen, welches viele Pirckheimer und auch andere bibliophile Sammler umtreibt und welches offensichtlich sogar zum Existenzproblem aller bibliophilen Gesellschaften wird: "Begünstigt wird [... diese] Entwicklung, die wenig mit dem Online-Handel und viel mit der demographischen Entwicklung zu tun hat: ›Die Bildungsbürgergeneration, die Bibliophilen, die haben sehr hohe Verlustraten‹, sagt Sellner, ›und deren Bibliotheken landen alle am Markt.‹".

zum Artikel in der FAZ

Freitag, 29. Juli 2016

Jahrestreffen 2016 der Pirckheimer-Gesellschaft

Das Programm für das Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft in München am ersten September-Wochenende steht jetzt fest. Die Organisatoren Reinhard Grüner, Ernst Reif und Matthias Haberzettl haben in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek, die ebenfalls Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft ist, abwechslungsreiche und interessante Veranstaltungen zusammengestellt. Dazu gehören unter anderem der Festvortrag, die Vorstellung von Pressendruckern im Rahmen des Festessens im Hofbräuhaus und der Besuch bei Sammlern in München.
Weitere Informationen hier oder auf der Homepage der Pirckheimer-Gesellschaft.

Tag der offenen Tür in der Neuhauser Kunstmühle

Der Pirckheimer Nikolaus Topic-Matutin und seine Frau Elisabeth laden ein zum Tag der offenen Tür in der Neuhauser Kunstmühle.
Die Werkstatt ist an diesem Tag in vollem Betrieb. Es werden Blätter aus der letzten Arbeitsperioden gedruckt und es besteht die Möglichkeit, alle Blätter aus der Produktion der Neuhauser Kunstmühle und deren Künstlerbücher zu betrachten. Auch Originale der von E. und N. Topic-Matutin vertretenen Künstler wie Paul Ching Bor, Mathieu Wheemals, Martin Stommel, Halgund Sedlak Otto und Ben Leenen stehen für die Besucher bereit.
Ben Leenen - Friederike Mayröcker, 2015/16, 48x33cm Holz/Linodruck auf Papier
Tag der offenen Tür: 12. August 2016, 11.00 bis 20.00

Oberen Hauptstr. 1,
Au 3192 Hohenberg

Donnerstag, 28. Juli 2016

Die Welt ist Gaga

Rainer Ehrt, Happy 2016
"Merkel, Gabriel, Gauck als Mitglieder einer außer Rand und Band geratenen Gaga Family [...] ist mit derart spitzer Feder festgehalten, verströmt in jedem noch so kleinen Detail ein solches Maß an Hässlichkeit und Elend, dass der Schluss nahe liegt: Der Künstler meint das ernst. Er will niemanden zum Lachen oder auf die Palme bringen. Er will etwas bekennen, will sagen: Macht mit mir, was ihr wollt, aber das ist nicht meine Welt.
Die Zeichnung stammt von Rainer Ehrt und die im Gartensaal des Sommerpalais gezeigte Schau "Im Weltgeschehen - Satirische Graphik und Cartoons" stellt weitere 109 Proben seiner Kunst vor, die Tusche, Aquarell- und Acrylfarben, Pinsel, Feder sowie Airbrush und Mixed Media zurate zieht. [...]"
(Volker Müller, Freie Presse 27.07.2016)

... gesamten Artikel lesen.

Ausstellung: 9. Juli bis 3. Oktober 2016

è SATIRICUM Sommerpalais Greiz
Greizer Park Postfach 1146 07961 Greiz
Tel. (0 36 61) 70 58-0 Fax (0 36 61) 70 58-25

* E-Mail

DADA ist 100 und noch lange nicht fertig

Die Wanderausstellung »DADA ist 100« mit 100 Werken von 61 Pressen und Künstlern aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Österreich, Schweiz, Spanien, USA, in der Eremitage Gransee des Pirckheimers Marc Berger gestartet, öffnet demnächst in Stralsund.
DADA ist die vermutlich die einzige Kunstbewegung, die an einem genau bestimmbaren Tag und zu genau bestimmbarer Stunde angefangen hat. Im Februar 1916 - mitten im 1. Weltkrieg - gründeten Emigranten aus verschiedenen Ländern im Cabaret Voltaire in Zürich DADA und erschütterten im Laufe weniger folgender Jahre zumindest die Kunstwelt und häufig auch die Öffentlichkeit. „Was Dada ist wissen nicht einmal die Dadaisten, sondern nur der Oberdada, und der sagt es niemandem.“ - auf diesen kurzen Nenner brachte es der Johannes Baader und damit ist eigentlich klar: DADA muss, kann und soll jeder für sich selbst definieren.

Ausstellung: 6.August - 4. September 2016

Katharinenberg 35, Stralsund

Vom Wandel und Werdegang einer Zeitschrift - Philobiblon

Der erste Jahrgang dieser renommierten Zeitschrift für Bücherfreunde erschien unter dem besagten Titel im April 1928 bei Herbert Reichner in Wien.

Im Mitteldeutschen Rundfunk heißt es im Jahre 1933 über die Zeitschrift: "Der echte Bibliophile wünscht sich eine Zeitschrift, die nur ganz kurze Aufsätze und vor allem interessante Neuigkeiten über Sammler, Sammlungen, sonderliche Werke, seltene Unica und vielleicht ein bisschen aus der - chronique scandaleuse des bibliophiles - enthält. Herbert Reichner in Wien hat es auf eine wirklich sehr geschickte Weise verstanden, in seiner seit 1928 erscheinenden Monatsschrift PHILOBIBLON eine Art laufender Chronik über das weite Gebiet alter und neuer Bibliophilie zu schaffen. Es ist amüsant durch die Fülle der Notizen. Der Leser braucht sich nicht anzustrengen, er erfährt alles, was er wissen will, in knappster und doch erschöpfender Form. Er reist mit seinem Reiseführer auf bequemste Weise durch das Land Bibliophilia. Die Herausgabe einer solchen Zeitschrift ist eine Leistung." So Dr. Julius Rodenberg.
Als das letzten Hefte im Verlag von Herbert Reichner erschien mit dem 9. Jahrgang, 1936, das Heft 7/8.

Das 9. Heft des 9. Jahrgangs wird erst im Herbst 1937 bei Rudolf Rohrer in Brünn, Leipzig und Wien verlegt. Dort erschienen auch noch die Jahrgänge 10 und 11 bis zum Heft 6. Ab Heft 7 des 11. Jahrgangs wechselte die Herausgabe an Johannes Asmus nach Leipzig, wo auch noch der abschließende Jahrgang 12 bis zum Heft 10, 1940, eine verlegerische Heimstatt fand.
(Harald Kugler in seinem Blog, 20. Juli 2016)

Mittwoch, 27. Juli 2016

Gestochene Literatur in der Kirche

Zur Eröffnung einer Personalausstellung des Rochlitzer Künstlers Falk Geißler in der Polbitzer Kirche mit einer Lesung des Autors R. L. Sanatanas und der Schauspielerin Inka Pabst wird man Gelegenheit haben, eine altmeisterliche, druckgrafische Technik in Kombination mit anspruchsvoller Literatur zu erleben. Der gebürtige Oschatzer Geißler zeigt dort bis Anfang September eine Vielzahl von Kupferstichen.
Geißlers Arbeiten bewegen sich inhaltlich zwischen freien Themen, Auftragsarbeiten und Illustrationen. Eine besondere Rolle spielt bei ihm die Literatur. Seine Nähe zum Buch zeigt Geißler bereits in vielen Exlibris, die er für Freunde und Auftraggeber anfertigt. Darüber hinaus hat Geißler Illustrationsfolgen zu Werken von Wedekind, Beckett oder Sebald geschaffen, die interessante Bedeutungszusammenhänge der Textvorlagen sichtbar machen. Eine Kupferstichfolge von vier Stichen befasst sich mit der Erzählung „Die Maultrommelsaga“ des Berliner Schriftstellers Robert Lucas Sanatanas.

Vernissage: 31. Juli 2016, 16 Uhr
Ausstellung: 31. Juli - 9. September 2016


Polbitz (bei Leipzig)
Ev. Pfarrkirche

"Die Bibliophilie ist chauvinistisch" (Wulf D. von Lucius)

Die Kunst des Sammelns, Bd. 2 – Wulf D. von Lucius
Künstleredition mit 10 Zeichnungen auf Buchseiten zum Thema von Hartmut Andryczuk

Ein Gespräch mit dem Sammler Wulf D. von Lucius.
Themen: Buch-Kunst-Objekt. Sammlung Lucius, Kunstmuseum Stuttgart 2015. Antiqua-Schriften. William Morris. Freifrau von Thyssen Bornemisza. Maximillian-Gesellschaft. Gunnar A. Kaldewey. Bibliophiler Lokal-Patriotismus. Buchkunst in den USA. Erich Kästner, Direktor der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel (1950 - 1968). Die Künstlerbücher der klassischen Avantgarde (Picasso, Miró, Tàpies, Braque, Léger) in der Sammlung Lucius. Künstlerbücher von Meret Oppenheim, Jasper Johns, Samuel Beckett, David Hockney. Buchmessen. Bücherlust – Vom Sammeln u.v.a.m.

Hybriden-Verlag, 2016
Serie: Artist-Books
Edition: 25 Exemplare, signiert & nummeriert
Preis: 500 €
Subscription: 325 €
Bestellung: kosmonaut@alice-dsl.de
Abb. Hybriden-Verlag

Dienstag, 26. Juli 2016

Große Lesereise: Guntram Vesper

Mit der Jahresgabe 2014 lag der Berliner Bibliophilen Abend e.V wohl goldrichtig! In der, von Hendrik Liersch in seiner Corvinus-Presse besonders schön gestalteten und mit einer Radierung von Frank Wildenhahn ausgestattete kleinen Erzählung “Guntram Vesper, Weg ins Leben”, geht es um einen Besuch nach langer Zeit im Städtchen Frohburg.
In einer Verlagsanzeige von Schöffling & Co. wird darauf verwiesen, dass Guntram Vesper in diesem Frühjahr einen kompletten Roman unter dem Titel “Frohburg” veröffentlicht und dieser einen Preis der Leipziger Buchmesse 2016 erhalten hat. Erste Stimmen zu dieser offensichtlich äußerst erfolgreichen Veröffentlichung finden Sie hier.
Innerhalb einer Lesereise liest Guntram Vesper auch in Berlin aus seinem Roman “Frohburg” im Literaischen Colloquium, weitere Termine hier.
(nach einer Inf. von Dr. Jens Ziegler)

Lesung: 4. August 2016, 20.00 Uhr

Literarisches Colloquium Berlin

Gerenot Richter

Der eine oder andere Pirckheimer erinnert sich gewiß noch an die „Burgk-Tüten“, die Lothar Lang als damaliger Burgk-Herr in den 1980er Jahren herauszugeben begann. Als Burgk-Tüte No. 2 erschien 1981 – eigentlich keine Tüte – ein kleines, postkartengroßes Album mit fünf zauberhaften Burgk-Miniaturen von Professor Gerenot Richter.
Gerenot Richter- Gleichnis 3 Eustachius, 1987
Am 5. Dezember 2016 jährt sich der Geburtstag von Gerenot Richter zum 90. Mal und am 5. Januar war sein 25. Todestag. Anlässlich dieser Jahrestage wird eine von Angehörigen und Freunden geförderte Ausstellungsreihe in Berlin und Umgebung einen weit gefassten Überblick über das graphische Oeuvre Richters bieten. Als Katalog zu diesen Ausstellungen soll ein illustriertes Werkverzeichnis (Druckgraphik & Handzeichnungen) erscheinen.
Einen Überblick über die unter dem übergreifenden Titel „Gerenot Richter – Werkschau in 6 Kapiteln“ zeitversetzt bis zum 28. April 2017 (zuletzt: „Die Miniaturen“) in Berlin, Templin, Fürstenberg und Gransee-Dannenwalde vorgesehenen Ausstellungen bietet die im Aufbau befindliche Webseite, welcher auch der obige Text zwischen den Tüttelchen entnommen ist.
Auf Schloß Burgk wird weiter im Geiste Lothar Langs gearbeitet. Sabine Schemmrich, die Leiterin des Burgk-Museums, hatte noch unter Langs Leitung dort zu arbeiten begonnen. Die Quantität der Exlibris-Sammlung des damaligen Pirckheimer-Kabinetts hat sich verdreifacht; die Ausstellungs- und Veranstaltungstätigkeit zur Buchkunst und Bibliophilie wird, so gut es unter den gegebenen Umständen eben gehen will, aufrechterhalten. Auf dem Schloß lasten (jetzt, im Juni 2016) noch erhebliche Restitutionsansprüche, die zusätzliche, kräftezehrende Arbeit mit sich bringen. Auch die Bausubstanz bereitet immer wieder große Sorgen. Doch es gibt auch großartige Lichtblicke. Vor wenigen Wochen wurde bei einem Wanddurchbruch originale Bausubstanz mit Bemalung aus dem 15. Jahrhundert entdeckt.
(Bernd-Ingo Friedrich)

è Museum Schloss Burgk
07907 Burgk/Saale

New American Haggadah

Helga Horschig stellt die „New American Haggadah“ vor, eine Neuerscheinung aus dem Jahr 2012. In einem Internet-Blog heißt es dazu: „Jonathan Safran Foer, Nathan Englander, Jeffrey Goldberg, Lemony Snicket, Rebecca Newberger Goldstein und Nathaniel Deutsch: Das könnte das "Who is Who" der modernen jüdischen US-amerikanischen Intellektuellen sein und das ist es vermutlich auch. Gemeinsam haben sie aber eine neue Haggadah herausgebracht, die New American Haggadah. Mit Oded Ezer kommt noch ein innovativer israelischer Typograph hinzu. Zugleich ist es eine Haggadah, die den traditionellen Text mitbringt, ihn jedoch mit modernen Elementen verschmilzt und über die Typographie eine starke gestalterische Gewichtung erhält. Es hat den Anschein, als sei für alle etwas dabei: Für die jüdischen Hipster, für die Literaturbegeisterten, die Design-Interessierten, für die Orthodoxen, für die Liberalen oder einfach nur für alle, die sich intellektuell mit der Geschichte auseinandersetzen wollen, die zum Seder erzählt wird. Jedenfalls ein gutes Beispiel dafür, was alles machbar ist und über welche Wege man sich dem Thema annähern kann.“– Gezeigt werden auch weitere Haggadot aus der Sammlung des Klingspor Museums.

Buch des Monats: 5. August 2016, 14 Uhr
Eintritt: 4 Euro, Mitglieder: 2 Euro

è Klingspor Museum
Herrnstr. 80, 63065 Offenbach

Montag, 25. Juli 2016

Nante Strumpf’s hinterlassene Papiere,

herausgegeben von und zum Besten seiner strumpflosen Familie von Johann Edmüller

Theodor Hosemann - Berliner Eckensteher,
aus: Adolf Glassbrenner: Berlin wie es ist und -
trinkt. 1834-1848
Mit dem aktuellen Buch des Monats des Greizer Sommerpalais wird eine literarische Kleingattung aus der Zeit zwischen 1832 und 1850 vorgestellt. Heute kaum mehr bekannt, erfreute sich die so genannte Eckensteherliteratur im biedermeierlichen Deutschland des Vormärz weiter Verbreitung.
Den Anfang machte Adolf Glaßbrenners Heft Eckensteher, das im November 1832 in der Reihe Berlin wie es ist und – trinkt erschien und innerhalb weniger Tage vergriffen war.
Schon Ende Dezember desselben Jahres folgte ein inhaltlich an Glaßbrenner angelehntes Theaterstück aus der Feder des Komikers Friedrich Beckmann. Mit der Übernahme einer Figur aus Carl von Holteis Trauerspiel in Berlin schlug damit die Geburtsstunde des idealtypischen berlinischen Eckenstehers: Nante Strumpf. In den folgenden Jahren entstanden viele weitere literarische Texte, Theaterstücke und Graphiken, Nante fungierte sogar als Fremdenführer durch Berlin. Der Siegeszug dauert bis zur Revolution 1848/1849, danach wurde es still um Nante Strumpf.
Eine der zahlreichen Nachahmungen schuf der Schauspieler Johann Edmüller (1810–1856) mit der 1838 begründeten Reihe Nante Strumpf’s hinterlassene Papiere, herausgegeben von und zum Besten seiner strumpflosen Familie. Bis 1842 erschienen sieben kleinformatige Hefte. Von diesen befinden sich drei im Bestand der Fürstlichen Hofbibliothek. Es handelt sich um die Bände Maskenball im Colosseum (II), Nante Strumpf’s Weltgang (IV) und Nante Strumpf’s Künstlerleben (V).
Der dritte Band enthält eine Lithographie mit Szenen aus den ersten drei Bänden. Der Abbildung diente eine Zeichnung des Künstlers Theodor Hosemann (1807–1875) als Vorlage.

Klaus Peter Dencker

Noch bis Mitte August wird in einer Sonderausstellung auf Schloss Burgk Arbeiten von 1966 bis 2016 von Klaus Peter Dencker unter der Überschrift "Das Ehegeheimnis von Bild und Schrift" gezeigt.
Abb.: Klaus Peter Dencker -

"Vers t ehen - Squares & sequences", Redfoxpress 2007

Ausstellung: bis 14. August 2016

è Museum Schloss Burgk
07907 Burgk/Saale

Sonntag, 24. Juli 2016

Sie werden uns bald überrollen…

Pfälzer Auswanderer, Flüchtlinge und Glücksritter in den USA
Die Initiative Buchkultur liest im Rahmen des Ludwigshafener Kultursommers in Kooperation mit der Pfälzisch-Rheinischen Familienkunde e.V. und dem Stadtarchiv Ludwigshafen aus ›In Amerika verstorbene Pfälzer. Sterbenotizen und Nachrufe 1884 - 1917‹.
Große Ängste vor den „in Scharen” eindringenden und „alles mit sich reißenden” deutschen Einwanderern, ”die uns bald so überrollen werden, … daß wir unsere Sprache nicht bewahren können, … und sogar die Regierung bedroht sein wird” hatte bereits im 18. Jahrhundert Benjamin Franklin, Wissenschaftler, Präsident von Pennsylvania und einer der Gründerväter der USA.
In der deutschsprachigen New Yorker Zeitung ›Der Pfälzer in Amerika‹ entfaltet sich in zahlreichen Nachrufen das ganze Panorama von Flüchtlingsschicksalen in einem fremden Land. Not und Entbehrung, Aufbau und Wohlstand, Hoffnung und Enttäuschung finden sich in den Lebensläufen, deren Darstellung so spannend wie lakonisch, grotesk und oft genug tragikomisch ist.

Lesung: 28. Juli 2016, 18 Uhr,
Historische Einführung: Roland Paul, Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Kaiserslautern, es lesen: Dr. Klaus J. Becker, Stadtarchiv Ludwigshafen, Marita Hoffmann und Bernhard Kukatzki, an der Gitarre mit deutschen und amerikanischen Liedern: Alfred Baumgartner

Stadtarchiv Ludwigshafen

è Initiative Buchkultur: Das Buch e.V. c/o Llux
Postfach 25 02 09
67034 Ludwigshafen
Tel. (06 21) 68 50 275

Samstag, 23. Juli 2016

Die lange Nacht der Illustration

Exklusive Ausstellungen und spektakuläre Live Painting Events in einer einzigartigen Atmosphäre – das und vieles mehr erwartet die Besucher der Langen Nacht der Illustration 2016. Zum zweiten Mal werden sich die Türen zur Berliner Illustratorenszene öffnen. Mehr als 100 Illustratorinnen und Illustratoren präsentieren an 45 verschiedenen Standorten ihre aktuellen Werke und geben faszinierende Einblicke in das kreative Berufsfeld: Bilderbuchgestalter, Comiczeichner, Grafiker oder Druckartist stellen sich in Berliner Ateliers und kreativen Werkstätten vor. Der Eintritt ist frei und das Vergnügen garantiert.
So zeigt Felix Hülpüsch, wie wunderbar Lyrik und Illustration zusammen harmonieren, in seiner Bachelorarbeit zum Thema „Gottfried Benn – Schöne Jugend“ (Abb.) und in Kürze auch bei der Langen Nacht der Illustration. In seinen Bildern trifft die Vergangenheit der Worte auf die Gegenwart der Bilder. Im Buchlokal in der Ossietzkystr. 10 in Berlin Pankow, kann man auf den Illustrator treffen und mehr von ihm und seinen Werken erfahren.
In der Brückenstraße 1 in Berlin Mitte findet man gleich eine ganze Gruppe von großartigen Illustratorinnen: Nele Brönner, Frank Flötmann, Katrin Funke, Kristina Heldmann, Dominik Heilig, Hendrik Jonas, Malte Kaune, Rinah Lang und Volker Schlecht in ihrer Ateliergemeinschaft. Hier werden nicht nur sehenswerte Ausstellungen gezeigt, sondern auch exklusive Lesungen.

30. September 2016

Berlin
Weitere Informationen hier oder durch Klick auf die obere Abb.

Freitag, 22. Juli 2016

Meldung des Tages

Wegen eines technischen Defekts bleibt der Rückgabeautomat der Stadtbibliothek Sieglar vorerst außer Betrieb.
(Team der Stadtbibliothek Sieglar)

Früchte aus dem Gartenhain von Schiras

Eine Vorschau auf die Marginalien 222

In Heft 3/2016 der Marginalien wird u.a. Bernd-Ingo Friedrich über deutsch-orientalische Bücher berichten:
... Dass der Orient, insbesondere Persien und Arabien, Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem Sehnsuchtsort deutscher Dichter (und Maler) werden konnte, ist heute, angesichts der nicht enden wollenden Bilderflut von Menschen, die aus verwüsteten Städten flüchten, kaum noch nachvollziehbar. Und doch ...In einem mehrseitigen Artikel werden die Orientalisten Joseph von Hammer-Purgstall und Friedrich von Bodenstedt, sowie der Muskauer Dichter und Komponist Leopold Schefer mit ihren einschlägigen bibliophilen Publikationen vorgestellt. Abschließend stellt Friedrich fest: „Die orientalischen Formen haben ihren Reiz bis heute nicht verloren. ‚120 Sonette und acht Ghaselen‘ lautet zum Beispiel der Untertitel des ‚Weltgedichts‘ O zartes Blau des Nebels überm Stau von Ernst-Jürgen Dreyer (Hamburg-Ottensen 2007). Ein editorisch und typographisch vollkommen unbedarftes, jedoch mit farbigen erotischen Illustrationen üppig ausgestattetes Buch kommt aus einer Druckerei, aus der man so etwas kaum erwarten würde: Fifty Poems of Chemsed Din Mohammed Hafiz, viersprachig„ ‚published by Ali Akbar – Elmi. Teheran Iran‘ “.

Helge Leiberg

In Kürze wird in der Kunsthalle Brennabor in Brandenburg an der Havel eine Ausstellung mit dem "Codex Zyklus" von Helge Leiberg, der allen Buchliebhabern durch seine Kunstbücher und Buchillustrationen bekannt ist, eröffnet. Gezeigt wird der Zyklus von 15 großformatigen Bildern zu den sieben Todsünden aus dem Jahr 2004.

Ausstellung: 22. Juli - 2. September 2016 

Kunsthalle Brennabor 

Brandenburg an der Havel
Geschwister -Scholl-Str. 14- 16

Ein gutes Dutzend Leidensgeschichten von Isar, Spree und Neiße

Fast unbemerkt haben sich im Jahre 2010 die "Leidensgeschichten" des Pirckheimers Bernd-Ingo Friedrich auf den Buchmarkt geschlichen.
Damals feierte der mehrfach reparierte Autor "15 Jahre Leber und 10 Jahre Niere". Inzwischen sind es 22 und 17 Jahre, aber die Geschichten sind immer noch lesens- und liebenswert.

Die Leidensgeschichten und -geschichtchen des vorliegenden Bändchens erscheinen aus Anlaß eines Super-Jubel-Jahres: Der Autor hat nämlich vor 25 Jahren zum letzten Mal geheiratet, feiert 15 Jahre ‚Leber‘ und 10 Jahre ‚Niere‘, und die von ihm verwöhnte Dame Ophelia, eine schneeweiße Mehrfach-Rassekatze (die Mutter war Karthäuserin, der Vater war ein Perser), feiert bei bester Gesundheit ihren zehnten Geburtstag. Die launig erzählten, keineswegs wehleidigen Geschichten handeln von einem gerade noch verhinderten Tod, einer mit Hilfe der modernen Schulmedizin und vieler Schulmediziner/innen geglückten Auferstehung und einem wunderbaren zweiten Leben mit Hilfe der oben genannten transplantierten Organe.
(Aus dem Klappentext.)

Ein gutes Dutzend Leidensgeschichten von Isar, Spree und Neiße.
Plus zwei Minis und vier Bonüsse.
Umschlag und Vignetten von Meinhard Bärmich.
Cottbus: Regia Verlag 2010

Donnerstag, 21. Juli 2016

Für große Freunde schöner Bücher

"Das Wetter steht Kopf und wir auch.", sagt die Stiftung Buchkunst und stellt deshalb heute nochmals das frisch prämierte Kinderbuch "Alice im Wunderland – Alice hinter den Spiegeln" aus dem Gerstenberg Verlag vor. Die Jury geriet nach eigenen Angaben in größte Verzückung ob der Ausstattung, der zauberhaften Illustrationen in Kratz- und Schabetechnik und des Farbklima dieses "Zweibücherbuchs"!, wie hier nachzulesen ist. Und hier kann man einen Blick in das Buch werfen.

25 EUR
ISBN 978-3-8369-5864-6

Shame ...


Beschämende Bilder gibt es derzeit aus der Türkei, wo Bücher, der Inbegriff von Kunst, Kultur und Intellekt, im wahren Sinne des Wortes mit Füßen getreten werden. Schon Heinrich Heine mahnte: "... dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen."

Mittwoch, 20. Juli 2016

Für ein Museum des Exils

Etwa eine halbe Million Menschen wurde ab 1933 von den Nationalsozialisten ins weltweite Exil vertrieben.
Auch rund zehntausend Kulturschaffende waren davon betroffen: Thomas Mann, Bertolt Brecht, Arnold Schönberg, Max Reinhardt, Marlene Dietrich, Billy Wilder, Oskar Kokoschka, Max Beckmann, Albert Einstein, Sigmund Freud, Walter Gropius, Ernst Bloch, Walter Benjamin - fast die gesamte geistig-kulturelle Elite der Weimarer Republik, darunter auch Nobelpreisträger.
Deren unerwünschte, zumeist avantgardistische Werke wurden von den Nazis in spektakulären Aktionen wie den Bücherverbrennungen oder den Museumssäuberungen von „entarteter“ Kunst systematisch vernichtet und ausgelöscht, verboten und verfemt.
Dieser geistig-kulturelle Aderlass wirkt bis heute fort - denn noch immer gibt es infolge ihres Exil-Schicksals zu Unrecht vergessene Künstlerpersönlichkeiten, deren Schaffen in unserem kulturellen Gedächtnis nicht präsent ist. Es gibt in Deutschland an die achttausend - vielfach öffentlich geförderte - Museen zu jedwedem Thema, wie Elfenbein, Selterswasser, Lepra, Hopfen oder Torf ... - nur kein „Museum des Exils“.
Dies zu ändern, ist Anliegen von Thomas B. Schumann, der sich seit vielen Jahren als Autor, PEN-Mitglied, Sammler und Verleger des einzigen Verlags für Exil-Kultur Edition Memoria dieser Thematik widmet.

... weitere Informationen durch Klick auf die Abb.

Prunksaal der ÖNB ist online

Seit heute, 20. Juli 2016, kann der Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek online besucht werden.
Die Entwürfe des Prunksaals der Österreichischen Nationalbibliothek - die ehemalige Hofbibliothek des Habsburgerreiches - stammen vom Hofarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach, dessen Geburtstag sich am 20. Juli 2016 zum 360. Mal jährt.
Im Bestand des Prunksaals finden sich heute die wertvollsten 200.000 Bücher, die zwischen 1501 und 1850 erschienen sind. Darunter befindet sich die rund 15.000 Bände umfassende Sammlung des Prinzen Eugen von Savoyen. Für die Präsentation wurden 40 Werke aus dem Prunksaal-Bestand ausgewählt, die als Zeitdokument oder durch ihre Ausstattung besonders bemerkenswert sind und die den gesamten Zeitraum vom 16. bis zum 19. Jahrhundert sowie zahlreiche Genres abdecken. Zur Auswahl stehen u.a. die Luther-Bibel und eine Bibelausgabe in arabischer Sprache, ein Kochbuch und Werke mit Gesellschaftstänzen der Renaissance, Bilderbücher für Kinder und botanische Lexika, Handbücher zur Geburtshilfe und zum Festungsbau und die Erstausgabe von Goethes Roman "Die Leiden des jungen Werther".

è ÖNB auf Google Arts & Culture
è Österreichische Nationalbibliothek

wiedergelesen: Das Buch vom Papier

"Der Künstler, er sei Dichter, Maler oder Grafiker, wird Stellung zu nehmen haben zu dem Stoff, welcher der Träger seiner Gedanken ist; er wird ihn lieb gewinnen und zu schätzen wissen wie einen Kameraden, an den ihn Schicksal und Neigung binden. So können wir es häufig erleben, wie die geheimnisvolle Liebe zum Material im Werk des Schaffenden melodisch mitschwingt und nachklingt." - schreibt Armin Renker in einem Beitrag zum Philobiblon, 8. Jg. Heft Nr. 1 aus dem Jahre 1935.
"Das Buch vom Papier" (1934) von ihm, aus dem die nebenstehende Abbildung stammt, öffnet einem Bücherliebhaber das Herz und bringt dem Material, aus dem die Gegenstände seiner Verehrung geschaffen sind, wieder Ehrerbietung in Erinnerung.
(Harald Kugler)

... ganzen Beitrag
hier lesen!

Museum für Druckkunst Leipzig beim Tag der Industriekultur

Das Museum für Druckkunst Leipzig wird beim Industriekulturtag im August mit Führungen durch die Ausstellungen „Industriekultur zum Anfassen uns Erleben“ und „Gedruckte Werte“ dabei sein.
Das Museum für Druckkunst verkörpert Industriekultur gleich in zweifacher Hinsicht. Zum einen ist das Gebäude seit seiner Erbauung 1876 ein aktiver Produktionsstandort, zum anderen wird noch heute das historische Druckhandwerk gepflegt. Nachdem in der Nonnenstraße 38 zunächst eine Fabrik für Strickmaschinen und anschließend ein Lampenfabrikant ansässig waren, übernahm 1922 die Dr. Karl Meyer GmbH das Vierflügelhaus und richtete eine Druckerei ein. Dort, wo vor knapp 100 Jahren bereits die Druckmaschinen ratterten, lebt heute die im digitalen Zeitalter fast vergessene Druckkunst weiter. Seit 1994 vereint das Gebäude ein Museum und eine produzierende Werkstatt.

Tag der Industriekultur: 11. und 12. August 2016
(es gelten ermäßigte Eintrittspreise)

è Museum für Druckkunst Leipzig
Nonnenstraße 38
04229 Leipzig

Freitag, 15. Juli 2016

Beilage zu den Marginalien 222

Gemeinsam mit den Marginalien 3/2016 werden alle Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft das Essay von Mark Forsyth "Lob der guten Buchhandlung oder vom Glück, das zu finden, wonach Sie gar nicht gesucht haben" (FISCHER Taschenbuch 2016) erhalten.
Deswegen braucht also kein Pirckheimer seine Lieblingsbuchhandlung aufzusuchen, aber es gibt ja genug andere Gründe, dort immer wieder mal vorbeizuschauen.

Eine kurze Besprechung des Titels hier.

Donnerstag, 14. Juli 2016

„t“

Das neue Buch von Petrus Akkordeon trägt den Titel "Betäubt" und wurde verlegt und gedruckt von Cornelius Brändle von der editionwasserimturm.berlin. Es handelt sich um Band 6, bzw. „t“ aus dem Alphabet der Tiere.
Die obere Abb. zeigt eine Doppelseite mit Gedicht und Zeichnung, die untere ein Gedicht und Widmung für Hendrik Liersch (Corvinus Presse).

Es ist ein schmaler Grat zwischen Bibliophilie und Bibliomanie

Heute in der Post: die Hefte 6 und 7 aus der Serie von Einbogendrucken mit Erzählungen aus der Welt der Bücher von Harald Kugler, denen diesmal bedauerlicherweise der Hinweis beilag, dass das die letzten der ursprünglich auf 12 geplanten Vorzugsausgaben sind. Die bisher erschienenen und die noch geplanten Erzählungen werden jedoch als Buch erscheinen.
Die beiden Texte behandeln "Wert", sowie "Sucht und Gier", wobei gerade die letzte Erzählung über den Untergang einer Familie, nicht zuletzt der Liebe zum Buch geschuldet, jeden Bibliophilen nachdenklich macht, zeigt sie doch den schmalen Grat zwischen Bibliophilie und Bibliomanie, treffend bezeichnet durch den Klappentext, ein Zitat von Baltasar Gracian y Morales aus dem Handorakel "Die Anwandlung der Leidenschaft sind das Glatteis der Klugheit, und hier liegt die Gefahr, sich ins Verderben zu stürzen."
(ad)


Die Versicherung
25 Seiten, 7 €, Subskriptionspreis bis 31. Juli 2016 4 €
ISBN 978-3-7418-1805-9


"Was willst?"
24 Seiten, 7 €, Subskriptionspreis bis 31. Juli 2016 4 €
ISBN 978-3-7418-2741-9

Jetzt im Shop: "dada ist 100"

Der Katalog zur Wander-Ausstellung "Dada ist 100" zeigt alle ausgestellten Werke der an der Ausstellung beteiligten 61 Künstler/Pressen aus 10 Ländern. Mit einem Begleittext von Beat Brechbühl, einem Nachwort von Marc Berger und dem Ausstellerverzeichnis mit Kontaktadressen. Bestellung durch Klick auf die Abb.

ISBN: 978-3-935194-77-8
Pb, 21 x 21 cm, durchgehend farbig, 132 Abbildungen

... weitere Informationen hier.

Mittwoch, 13. Juli 2016

Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur!


Für Bücherwürmer herrscht seit Tagen akute Sonnenbrandgefahr. Wir empfehlen im abgedunkelten Zimmer zu lesen. Ihre Katze unterstützt sie gerne bei dieser Tätigkeit.
(Cornelia Travnicek)

Dienstag, 12. Juli 2016

Einladung zur BBA-Exkursion nach Leipzig

Im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek werden die Teilnehmer der diesjährigen Exkursion des Berliner Bibliophilen Abend zunächst eine Führung durch die vielgerühmte Dauerausstellung „Zeichen-Bücher-Netze: Von der Keilschrift zum Binärcode“ erhalten. Wer mag, kann im Anschluss daran noch zwei dort aktuell laufende Ausstellungen besuchen.
Am Nachmittag geht es zur ehemaligen Leipziger Baumwollspinnerei, die nach ihrer imposanten und wechselvollen Geschichte nun zu einem pulsierenden Kulturzentrum geworden ist, in der einige bekannte Maler, Grafiker und Buchkünstler ihre Ateliers haben. Nach einer Führung über das Gelände können die Teilnehmer dann gemeinsam oder individuell auf Entdeckungstour gehen.
Anmeldungen bitte bis spätestens 15. Juli 2016 per eMail oder Telefon 030 40 10 45 11 - weitere Informationen durch Klick auf das Veranstaltungsfoto.
(Dr. Jens Ziegler)

Montag, 11. Juli 2016

Das unbekannte Unbekannte

Paradoxerweise nicht in meiner Lieblingsbuchhandlung, sondern in der Filiale einer großen Buchhandelskette an der Charité fand ich heute eine kleine Schrift, die im April bei Fischer Taschenbuch als Werbung für das Buch und den Buchhandel erschien. Sowohl in Aufmachung, aber insbesondere vom Text her ein kleines (16°) und trotz Klammerheftung bibliophiles Meisterstück.
In einem 36seitigen Essay behandelt Mark Forsyth, ein britischer Autor, Journalist und bekennender Bibliophiler das gedruckte Buch als Kulturgut - übersetzt wurde der Text von Peter Sillem (Lektor beim Frankfurter S. Fischer Verlag).
Ausgangspunkt seiner Betrachtung ist Forsyth ausgerechnet ein Zitat von Donald Rumsfeld, für welches diesem sogar das "Fettnäpfchen für die wirrste Äußerung einer öffentlichen Person" verliehen wurde und welches dieser eigentlich zur mesopotamischen Waffenkunst machte! Rumsfeld spricht von "Dingen, von denen wir wissen, dass wir sie wissen ... [von] bekanntem Unbekanntem ... [und] unbekanntem Unbekannten". Forsyth erklärt den Zusammenhang des Zitats zur Antike zu einem Missverständnis und geht davon aus, dass mit dem Zitat verschiedene Möglichkeiten des Bücherkaufens gemeint seien. Gekonnt, mit reichem Wissen, sowie illustriert mit teils kuriosen Beispielen und mit der Inbrunst eines wirklichen Bücherfreundes beschreibt der Autor dann das Glück des Findens. Fast nebenbei widerlegt er dabei die Auffassung vom Ende des Buches, des Buchhandels und der Bibliothek durch Internet, neue Lebensgewohnheiten und Medienwandel.
Dieses Heftchen ist nicht nur vergnüglich zu lesen, es gibt Denkanstöße für die Argumentation pro Buch und ist allein schon deshalb ein Muss für jeden Bücherfreund!
(ad)


Mark Forsyth - Lob der guten Buchhandlung
FISCHER Taschenbuch Frankfurt am Main, April 2016
ISBN 978-3-596-03610-3


The Inky Fool Blog von Mark Forsyth (engl.)

Sonntag, 10. Juli 2016

Pirckheimer-Abend in der Bayerischen Staatsbibliothek

Am vergangenen Sonntag, dem 3. Juli 2016, trafen sich knapp 10 „Pirckheimer in Bayern“ vor den Schatzkammern der Bayerischen Staatsbibliothek in München zur Besichtigung der Ausstellung „Bilderwelten – Buchmalerei zwischen Mittelalter und Neuzeit“.
In einem dreiteiligen Ausstellungszyklus zeigt die Bayerische Staatsbibliothek 2016/2017 einen repräsentativen Querschnitt ihrer reichen Schätze deutscher Buchmalerei des Spätmittelalters und der frühen Renaissance. Hochkarätige Exponate, die zum Teil erstmals öffentlich zu sehen sind, geben faszinierende Einblicke in vergangene Welten. Auf die Eröffnungsausstellung mit prachtvollen ‚Luxusbüchern‘ folgt im zweiten Teil ‚Ewiges und Irdisches‘ mit prächtigen bunten Turnierbüchern, intimen Andachts-, reich illustrierten Rechtsbüchern und Chroniken“ – so die BSB auf Ihrer Homepage.
In einer Führung durch die beiden Schatzkammern (kostenlos an jedem ersten Samstag des Monats) wurden uns diese „reichen Schätze“ ausführlich erläutert, etwa gleich zu Beginn der „Astronomisch-astrologische Codex König Wenzels“ (Prag um 1400) oder ein prachtvoller Band des insgesamt fünfbändigen „Salzburger Missale“ (um 1470) mit einer ganzseitigen Miniatur von Berthold Furtmeyr, den „Baum des Todes und des Lebens“ darstellend (soweit man bei einer Buchgröße von 38 x 28 cm noch von einer „Miniatur“ sprechen kann – sie gleicht eher einem ausgewachsenen Tafelbild).
„Salzburger Missale“
(Abbildung aus dem Katalog „Bilderwelten“ © 2016 Quaternio Verlag Luzern)
Wir freuen uns jedenfalls schon auf den zweiten Teil der Ausstellung mit nicht weniger prachtvollen „Gebetbüchern, Psaltern, Erbauungs- und Andachtsbüchern“: In den Genuss einer Sonderführung werden am 3. September alle Teilnehmer des Jahrestreffens in München kommen; ein entsprechender Flyer der BSB lag den letzten Marginalien bei.
Aber auch diejenigen Liebhaber der mittelalterlicher Buchmalerei, die nicht nach München kommen können, haben die Möglichkeit eines „virtuellen“ Rundgangs durch die Ausstellung.
Nach der Ausstellung gingen wir gemeinsam etwa 500 Meter in die Türkenstraße: unser Pirckheimer-Freund Hubert Kretschmer hatte uns zur Besichtigung seines „Archive Artist Publications – Archiv Künstlerbücher“ eingeladen.
Seit 1980 sammelt, archiviert und dokumentiert [er] KünstlerPublikationen: Zeitschriften, Flugblätter, Künstlerbücher, Zines, Multiples, Plakate und vieles mehr.“ (siehe hier)
Vor den eindrucksvollen Wänden mit über 600 DIN A4-Archivkartons erläuterte uns der Sammler die Prinzipien und den Aufbau seines Archivs – s. a. auf seiner oben genannten Homepage.
Foto © Lisa Fuhr
Auch hier werden zum Jahrestreffen im September, am Sonntag, einige Teilnehmer in den Genuss einer Führung kommen.
Parallel dazu zeigte mir Kretschmers Frau, Lisa Fuhr ihr Foto- und Interviewbuch „Tiflis. Tbilissi – Leben in einer neuen Zeit“ (s.a. hier). Das Thema Georgien, Gastland der Frankfurter Buchmesse 2018, spielt ja auch in den Planungen der Pirckheimer für nächstes Jahr eine wichtige Rolle.
Ein rundum gelungener Tag für alle Teilnehmer.
(Matthias Haberzettl)

Mittwoch, 6. Juli 2016

Werner Schinko (1929 - 2016)

Der Maler und Grafiker Werner Schinko, geboren 1929 in Böhmen, ist tot. Wie der Berliner Aufbau-Verlag mitteilte, starb er in seiner Heimatstadt Röbel im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Schinko wurde 86 Jahre alt.
Schinko gehörte zu den namhaftesten Künstlern in der DDR. Bekannt geworden ist er in den 50er-Jahren mit seinen Illustrationen zum Werk Fritz Reuters: seine Abschlussarbeit an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee stellten mehrere Holzschnitte zu Reuters Verserzählung "Kein Hüsung" dar.
Werner Schinko, Rotkäppchen, 1976
Aber auch zahlreichen weiteren Büchern gab er ein Gesicht. Er entwarf allein für den Hinstorff-Verlag mehr als 100 Buchtitel, etwa für den Roman "Ole Bienkopp" von Erwin Strittmatter. Bekannt sind auch seine Märchenfiguren und Fabeltiere.
(nach einer Meldung auf ndr.de)

2011 führte Werner Schinko gemeinsam mit Hans-Joachim Behrendt und Hans Koch die Berlin-Brandenburger Pirckheimer anläßlich einer Jahresexkursion durch das Druckkunstmuseum Alte Schule in Krakow am See.

Volles Haus bei Josef Hegenbarth

Heute Abend stellte der Sammler Thomas B. Schumann in der Hegenbarth Sammlung in Berlin sein Buch "Deutsche Künstler im Exil 1933-1945" vor. Den zahlreichen Gästen wurde durch Schumann eindrucksvoll vor Augen geführt, welchen Aderlass das Exil in Deutschland damals auslöste. Seine Vision, Deutschland brauche endlich ein repräsentatives Exil Museum, kann nur unterstützt werden.
(Ralph Aepler)

Ein Ort für ein Jahrestreffen?

In Vorbereitung eines eventuellen Pirckheimer-Jahrestreffens war Ralf Parkner heute mit der Journalistin (MOZ) Elke Lang zum Schloss Hubertushöhe am Storkower See unterwegs.
Schloss Hubertushöhe wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch den Geheimen Königlichen Kommerzienrat Georg W. Büxenstein, der sein Geld und Ruhm als Inhaber eines Buchdruckimperiums gemacht hatte, als Jagdschloss errichtet. Heute gehört es den Brüdern Opolka, die es aber für die Öffentlichkeit offenhalten und den Park als Literatur-und Kunstpark ausbauen und ihn in den nächsten Jahren auf 150 000 Quadratmeter ausbauen wollen.
Rainer Opolka schuf diese Wolfsskulpture - die er kürzlich nach Dresden
schaffte um sie der Pegida-Bewegung entgegenzustellen, Fotos © Ralf Parkner
"Schloss Hubertushöhe - Mir ging das Herz auf und ich wurde von Erinnerungen überschwemmt. Vor 50-55 Jahren war ich mehrmals dort im Kinderferienlager. Das Gebäude und Gelände gehörte damals noch einer Schule für Fischereiwirtschaft. Vieles noch unverändert seitdem - die getäfelten Wände, der große Saal in dem wir unsere Mahlzeiten einnahmen und auch das Bergfest feierten, der kleinere Raum, in dem für unsere Jungengruppe die Doppelstockbetten (oder sogar 3-fach?) standen, von denen heute natürlich nichts mehr zu sehen ist. Auch die präparierten Köpfe der Riesenwelse, -hechte und -karpfen sind von den Wänden verschwunden."
(Ralf Parkner)