Dienstag, 31. Mai 2016

Werner Rübe – BENN’S GARTEN

Buchvorstellung am 2. Mai 2016 in der Büchergilde Buchhandlung am Wittenbergplatz - eine Nachlese
Jürgen Wilke (lks.) und Rolf Hochhuth, Foto © Beatrix Wolff
Schön, dass viele Gäste kamen, um mit uns Gottfried Benns 130. Geburtstag zu begehen und den interessanten Werdegang dieser Neuauflage kennenzulernen. Herausgeber Hans Jürgen Wilke war dem Künstler Conrad Felixmüller sehr verbunden. In seinem langen Berufsleben als Drucker bei der Firma Reiter-Druck hat er dessen Arbeiten nicht nur gedruckt, sondern diese auch gesammelt. Deshalb bedauerte er besonders, dass „seine“ Druckerei die Erstauflage von BENN’S GARTEN nicht herstellen konnte. Zufällig entdeckte er 2015 in der Anzeige eines Auktionshauses, dass die Buchsammlung des 2006 verstorbenen Werner Rübe zur Versteigerung kommt. Darunter eine handkolorierte Ausgabe BENN’S GARTEN sowie die 11 Holz-Druckstöcke. Ein Glückstreffer für den Drucker und Sammler und die Neuauflage eine einmalige Gelegenheit für alle Benn- und Felixmüller-Freunde, dieses Buch erwerben zu können. Bei uns ist es noch zu haben. Durch Rolf Hochhuth wurde mit seinem Vortrag von Benns Briefen und Gedichten die Veranstaltung abgerundet. Hier noch einige Fotos des Abends von Beatrix Wolff.
(Johanna Binger)

ein Künstlerbuch von Wolfgang Buchta


Innerhalb der derzeitigen Ausstellung Solo & Duett stellt der Wiener Künstler Wolfgang Buchta sowohl seine Kooperation mit Susanne Nickel vor, als auch ein nie zuvor gezeigtes Buch "Difficult Regions" (Dylan Thomas).
Die Ausstellung ist noch bis zum 24. Juni zu sehen - wegen der Messeteilnahme der Galerie in Basel allerdings in der Zeit vom 13. - 24. Juni ausschliesslich nachmittags von 14-18 Uhr.

Galerie DRUCK & BUCH
Susanne Padberg
Berggasse 21/2
A - 1090 Wien

Montag, 30. Mai 2016

»Die Schönsten deutschen Bücher« 2016 stehen fest

Heute wurde von der Stiftung Buchkunst die diesjährigen schönsten und innovativsten Bücher 2016 bekannt gegeben.
Im Wettbewerb der »Schönsten deutschen Bücher« wurden 25 »Schönsten deutschen Bücher 2016« ausgewählt. Aus diesen 25 schönsten Büchern wurde nochmals einen einzigen Titel ausgewählt, der »Preis der Stiftung Buchkunst« erhält. Dieser wird am 08. September 2016 auf einer großen Preisverleihung bekannt gegeben.
Mit dem »Förderpreis für junge Buchgestaltung« wurden drei Gewinnertitel ausgewählt. Kriterium für diesen Wettbewerb sind besonders innovative, zukunftsweisende Konzepte zur gestalterischen Weiterentwicklung des Mediums Buch.
In einem Festakt wird der »Preis der Stiftung Buchkunst« am 8. September 2016 im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main bekannt gegeben und verliehen. Dort werden auch alle 25 Prämierten beider Wettbewerbe geehrt und gefeiert. Zeitgleich erscheint ein durchgängig bebilderter Katalog mit Juryerklärungen zu allen prämierten Titeln.
Im Anschluss werden die prämierten Titel wieder in vielen Ausstellungen in Bibliotheken, auf Buchmessen im In- und Ausland sowie im Buchhandel präsentiert werden. Auch in diesem Jahr wird unsere Dauerausstellung im Foyer des Literaturhaus Frankfurt weitergeführt. Zudem gibt es anlässlich des 50. Geburtstags der Stiftung eine Sonderausstellung im Oktober, die die letzten Jahrzehnte guter Buchgestaltung Revue passieren lässt und Einblicke in die Stiftungsarbeit gewährt.

... alle prämierten Titel auf der Seite der Stiftung Buchkunst

Rainer Ehrt - Im Weltgeschehen

Cartoons und satirische Graphik

Der Graphiker und Cartoonist Rainer Ehrt, 1960 in Elbingerode geboren, zeigt in dieser Ausstellung einen Einblick in sein umfangreiches und mehrfach preisgekröntes Schaffen. Seit 1990 ist er bei den Triennalen der Karikatur im Sommerpalais Greiz vertreten. Hinzu kommen zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland sowie Publikationen, die sein überaus sehenswertes graphisches Œuvre vervollständigen.

Ausstellung: 9. Juli - 3. Oktober 2016

è SATIRICUM Sommerpalais Greiz
Greizer Park Postfach 1146 07961 Greiz
Tel. (0 36 61) 70 58-0 Fax (0 36 61) 70 58-25
*
E-Mail

Sonntag, 29. Mai 2016

17. Kunstfest in Pankow

Am 17. Kunstfest am Schloss Schönhausen in Pankow, wird neben 62 weiteren Ausstellern der Pirckheimer Joachim Pohl und die vielen Bücherfreunden bekannte Illustratorin Elinor Weise teilnehmen. Die Welt am Sonntag schrieb über dieses Kunstfest: "... das wohl schönste Volksfest im Norden (und Süden, Osten und Westen) Berlins, das Kunstfest Pankow, rings um das Schloss."

Kunstfest 11. und 12. Juni 2016, 12 bis 22 Uhr

Schlosspark und Schloss Pankow
Dietzgenstr./Tschaikowskistr./Ossietzkystr.

Nachbarn

Gerrit M. Bekker und Eberhard Hartwig
Radierungen, Lithographien und Monotypien

Die 94. Ausstellung des Druckgraphik-Ateliers präsentiert Druckgraphik des 1943 als Gerrit Michaelis Magatini in Hamburg geborenen Deutsch-Griechen Gerrit M. Bekker, bekannt als Literat, verfasst Prosa sowie Lyrik; aber ebenso ist er Bildhauer und Maler; sowie von Eberhard Hartwig, geboren 1957 in Berlin, Maler und Graphiker.
G. M. Bekker, am Hang, 1981
Mezzotintoradierung, 12 x 7,5 cm
Gerrit M. Bekker, der seit Jahrzehnten ein bedeutender Teil nicht nur der norddeutschen Kulturszene ist, lebt und arbeitet seit 1995 in Berlin-Prenzlauer Berg und seit 1996 in Lindewitt nahe der dänischen Grenze.
Gerrit M. Bekker zeigt „innere Bilder“ – die von Träumen, Visionen und gelebten Gefühlen erzählen – von frühen Mezzotinten und Ätzradierungen, welche tonwertreich noch dem Gegenständlichen, z.T. direkt vor Ort Skizzierten näher anverwandelt sind, bis hin zu aktuellen Arbeiten, die sich mit kürzelhaftem Gestus, mit Verwischungen und Verfremdungen figürlicher Elemente jeder Eindeutigkeit entziehen. Auch dichterische Fragmente oder ganze Texte bringt er mit auf das Papier. Bei ihm ist alles eins: Malen und schreiben, zeichnen und gestalten.

E. Hartwig, LANDS, 11/2001,
Aquatintaradierung, teils geschabt,
12,4 x 8,6 cm
Eberhard Hartwig, der das Druckgraphik-Atelier auch betreibt, stellt den Arbeiten seines Nachbarn ebenso teils gegenständliche, direkt pleinair entstandene, sowie abstrahierte Graphiken zur Seite.

Eröffnung: 11. Juni 2016, 17-20 Uhr, Musik: FuxDeLuxe-Duo,
Ausstellung: 11. Juni – 12. Juli 2016
Lesung: 29. Juni, 19.30 Uhr: G. M. Bekker, Lyrik und Prosa

Druckgraphik-Atelier . Edition keller-druck
Dietrich-Bonhoeffer-Str. 3
10407 Berlin

Samstag, 28. Mai 2016

Der Sammler auf Reisen: Literary Forum and Dialogue in Tbilisi

Einige Impressionen von der zur Zeit stattfindenden Buchmesse in Tiflis, die Fotos von Ralph Aepler können aufgerufen werden durch Klick auf die Vorschau und wurden folgendermaßen kommentiert:
"... Georgien - ein Land mit 3.729.635 Einwohnern und gefühlt 3.729.635 Buchliebhabern !!! | Was mir bisher immer auf Buchmessen fehlte, ob Mainz, Leipzig oder Frankfurt - Kartenzahlung in Tiflis kein Problem. | Und junge Leser und solche die es werden wollen, werden in Georgien gut umsorgt.
´ვეფხისტყაოსანი` (Der Recke im Tigerfell) von შოთა რუსთაველი (Schota Rustaweli) einer der bedeutendsten Literaten des Mittelalters, geschrieben zwischen 1196 und 1207! wird heute noch viel gelesen und immer wieder opulent gedruckt. Wissenswert: Trotz des Alters des Textes kann jeder Georgier ihn heute noch lesen und verstehen! Ein Sprache, die sich gegen alle Angriffe seit Jahrhunderten erfolgreich gewehrt hat. | Auch die Bibel, wurde sozusagen druckfrisch ins georgische übersetzt. | Seit 2013 ist das Buch Weltdokumentenerbe! und auf der Messe mit eigenem Stand vertreten. Wow! 
Auch in Tiflis vertreten: Heinrich Böll Stiftung"
(Ralph Aepler)

1 Kommentar:


Blogger
Hilde Baumgartner hat gesagt... Hört sich interessant an! Habe schon viele Werbeaufsteller diesbezüglich gesehen!
29. Mai 2016

Freitag, 27. Mai 2016

dada ist 100

In der Wanderausstellung, die in der Eremitage Gransee des Pirckheimers Marc Berger startet und zu welcher heute das Plakat vorgestellt wurde, werden mehr als 100 typografische Arbeiten zum Thema "DADA ist 100" von 61 Pressen und Künstlern aus 10 Ländern zu sehen sein.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Vernissage: 4. Juni 2016, 16:00 Uhr
Ausstellung: 4. Juni - 31. Juli 2016

è Eremitage Gransee
Galerie für zeitgenössische Buchkunst und Druckgraphik
Mauerstraße 4a | D-16775 Gransee

*
Marc Berger

Donnerstag, 26. Mai 2016

Literaturkabinett in Bad Saarow mit Becher-Ausstellung eröffnet

Grafikmappe der Pirckheimer-Gesellschaft als Geschenk

Am 21. Mai wurde in Bad Saarow zum Abschluss der zusammen mit dem Kulturbund Brandenburg e. V. als Partner vom 1. bis 22. Mai veranstalteten Tage der Poesie ein Literaturkabinett im SaarowCentrum, dem Alten Moorbad, eröffnet. Sein Träger ist im Auftrag der Gemeinde Bad Saarow der Förderverein „Kurort Bad Saarow“. Anlass war der 125. Geburtstag von Johannes R. Becher.
Dessen 1981 eingerichtete Gedenkstätte in Bad Saarow, sein einstiges „Traumgehäuse“ am See, in dem er von 1948 bis zu seinem Tod 1958 unbeschwerte Erholung fand, war 1991 wie auch die Gorki-Gedenkstätte leergeräumt und später veräußert worden. Das Archivgut blieb die Jahre hindurch unbeachtet bei der Gemeinde eingelagert. Nun werden in der ersten Ausstellung des Literaturkabinetts Teile davon gezeigt. In einer Vitrine sind unter anderem Gegenstände, wie eine Keule, ein Samowar und ein Schachspiel, zu sehen. In einem Regal befinden sich frei zugängliche Bücher zum Durchblättern. An den Wänden hängen Grafiken zum Werk von Johannes R. Becher. Darunter befinden sich Arbeiten von Karl-Georg Hirsch, Joachim John, Carlfriedrich Claus, Bernhard Heisig und Herbert Sandberg. Die Pirckheimer-Gesellschaft, deren Vorsitzender Dr. Ralph Aepler persönlich anwesend war, steuerte eine von Heinz Hellmis (1935 – 2014) gestaltete Mappe mit 21 Blättern von Fotis Zaprasis zu Variationen zu Liebesgedichten von Johannes R. Becher (Abb.) als Geschenk bei.
Absicht des Saarower Fördervereins ist es, die Archivbestände zu erweitern, und zwar vor allem durch Leihgaben und Spenden. Das bezieht sich auch auf Maxim Gorki sowie alle 53 Autoren und Literaten, die in Bad Saarow und dem Scharmützelseeumland gelebt haben einschließlich der 19 Gäste im ehemaligen Kulturbundheim Eibenhof. Sie sollen nacheinander ebenfalls im Literaturkabinett gewürdigt werden. Es wird weiterhin die Gründung eines Freundeskreises Literaturkabinett vorbereitet. Zur Eröffnung rezitierten und lasen Schüler der Maxim-Gorki-Gesamtschule aus Gedichten und Briefen des Dichters.
Jens-Fietje Dwars, Fotos © Elke Lang
Am Abend wurde in Anwesenheit von Jens-Fietje Dwars, einem der beiden Autoren des Films, der Streifen „Über den Abgrund geneigt – Leben und Sterben des Johannes R. Becher“ von 2000 gezeigt, der Johannes R. Bechers als Dichter und Kulturpolitiker darstellt. Im anschließenden Gespräch schilderte Jens-Fietje Dwars, welche nicht in jedem Punkt erfolgreiche Mühe bei der Produktion aufgewendet werden musste, um Schiefstellungen in der Sichtweise auf die Persönlichkeit Bechers zu verhindern. Auch am Sonntag im Eibenhof, wo von 10 bis 15.30 Uhr Vorträge und Diskussionen auf dem Programm standen, war der Autor zu Gesprächen vor Ort.
(Elke Lang)

di, do, sa: 10 - 15 Uhr 

2 Portraits - Pirckheimer, Wilibald auch: Bilibald Pirkheimer

links: Halbfigur mit Buch in der Hand im Halbprofil nach rechts. Textzeilen: BILIBALDVS PIRCKHEYMERVS NVRENBERGENSIS., unten Inschrift: Quae nobis reddis Graeco de fonte Latima (...) Caetera non genij sunt Bilibalde tui. Anonymer Kupferstich (Niederlande?), aufmontiert auf altem Trägerpapier (rückseitig von alter Hand beschriftet), Bild: ca. 19,5 x 13,5 cm, Blatt: 23,5 x 17 cm, o. J.,
Preis: 140 € + Versand: 5 €
rechts: Brustbild im Halbprofil nach rechts. Holzstich, 11 x 9 cm, 1857.
Preis: 25 € + Versand: 2 €
(Angebot ist freibleibend)

Antiquariat
für Medizin und Geschichte der Wissenschaften
Wilhelm-Leuschner-Straße 153, 64347 Griesheim

Mittwoch, 25. Mai 2016

kleiner Bargfelder Frühling 2016

An diesem Wochenende findet wieder ein kleiner Bargfelder Frühling statt, eine Ehrung für Arno Schmidt und Gelegenheit, sich intensiv mit seinem Werk und neuesten Forschungsergebnissen über diese außergewöhnlichen Autor zu beschäftigen.
Arno Schmidt-Ausstellung der FU Berlin 2014
Nach der Eröffnung einer Kabinettausstellung mit Materialien und Dokumenten des Bargfelder Boten, Lieferung 1 - 400 die "ein Beitrag zur Wirkungsgeschichte Arno Schmidts und zugleich eine kleine Hommage an den langjährigen Herausgeber des Boten, Jörg Drews (1938–2009)" ist, wird am Freitag Abend der Pirckheimer Hermann Wiedenroth seine Lesereihe über Tiermotive in der Weltliteratur, die mit Huhn, Kranich und Rind begann, mit dem Wolf fortsetzen.
Am Sonnabend wird Dominik Riedo, von 2007 bis 2009 Kulturminister der Schweiz, von und über Wolf von Niebelschütz lesen, einen Dichter, der auch von Arno Schmidt geschätzt wurde. Ein Klavierkonzert (Jan-Christoph Homann) und ein Lesekonzert mit Britta Rex (Gesang), Bernd Rauschenbach, Vorstand der Arno Schmidt Stiftung (Stimme) und Erwin Kühn (Jazz-Gitarre), letzteres behandelt den Der Unfug, der sich ›Liebe‹ nennt, wird am Sonnabend auf dem Programm stehen.
Am letzten Tag wird Friedhelm Rathjen aus seiner Brachialübersetzung des ›Huckleberry Finn‹ aus mehr als vierzig übrigen deutschen Fassungen lesen und zeigen, daß dieser Roman kein niedliches Jugendbuch ist, sondern eine bitterböse schwarze Satire, was Arno Schmidt reizte, sich daraus mancherlei auszuborgen. Der Abschluss ist der Fährfrau und Genie-Assistentin Alice Schmidt gewidmet - Susanne Fischer liest aus ihren Briefen und Tagebüchern.

27. - 29. Mai 2016

Programm als pdf
Im Pirckheimer-Blog folgt in Kürze ein ausführlicher Bericht von Ulrich Goerdten

drupa 2016

Unter dem Leitmotto „The Sounds of Printing“ wird das Museum für Druckkunst Leipzig auf der drupa, der wichtigsten Druckfachmesse in Düsseldorf vertreten sein. Der Messestand präsentiert einen Querschnitt aus der Leipziger Sammlung und zeigt historische Drucktechnik in Aktion.
Ein Highlight wird der Live-Druck auf einer Buchdruckschnellpresse mit Handanlage von Koenig & Bauer aus dem Jahr 1894 sein. Messebesucher sind eingeladen, die von KBA zur Verfügung gestellte Maschine rattern, schnaufen und rhythmisch stampfen zu hören. Gedruckt wird ein Plakat der Leipziger Gestalterin Katja Rub. Ihr Motiv TYPEZIG (eine Spielart des mit Leipzig vebundenen Begriffes Hypezig) ging als Siegerentwurf aus einem Wettbewerb hervor, den im Vorfeld der drupa das Museum in Zusammenarbeit mit Kreatives Leipzig e.V. und dem Amt für Wirtschaftsförderung Leipzig auslobte.
In Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Leipzig macht das Museum für Druckkunst auf der drupa zudem auf die Aktivitäten Leipzigs im Reformationsjahr 2017 aufmerksam. An einer Kniehebelpresse aus dem Jahr 1872 entsteht ein aus Holzbuchstaben gestaltetes Plakat mit Wortschöpfungen von Martin Luther. Außerdem können Besucher an Handpressen Postkarten mit engem Bezug zum Reformator Luther selbst drucken.
TYPEZIG © Katja Rub
Als weiteren Höhepunkt auf dem Messestand veranschaulicht eine Linotype-Setzmaschine (Baujahr 1965) den unverwechselbaren Sound der analogen Druckvorstufe in der Ära des Bleisatzes.
Weitere Informationen während der drupa auf der Facebook-Seite des Museums.

Messe: 31. Mai bis 10. Juni 2016

drupa Düsseldorf

Harry Graf Kessler und die Weimarer Cranach-Presse

Harry Graf Kessler, dem eine Ausstellung am Brandenburger Tor gewidmet ist, galt als scharfer Beobachter seiner Zeit, der seine tiefgreifenden Betrachtungen kontinuierlich, über sechs Jahrzehnte hinweg in Tagebüchern festhielt. 
Diese Tagebücher – innerhalb von 57 Jahre entstanden 57 Bände auf mehr als 15.000 beschriebenen Seiten – geben tiefe Einblicke in seine Gedankenwelt. Mithilfe von medialen Inszenierungen im Raum setzt eine Schau das vielschichtige Kaleidoskop in Gang, das für Kesslers Tagebücher so charakteristisch ist. In Bild und Ton unternimmt der Besucher eine Zeitreise in eine hochinteressante Umbruchszeit und spürt dabei einzelnen Leitmotiven nach: Wie nahm Kessler die aufkommende Moderne wahr? Wie reagierte er auf den Krieg und die politischen Umwälzungen? Welche Bedeutung hatte die Kunst für ihn? Und wie definierte er Schönheit und Glück?
Wer diesen verschiedenen Fragestellungen folgt, versteht einmal mehr, warum Kessler in der von ihm gegründeten Weimarer Cranach-Presse zum Verleger hochbibliophiler Bücher wurde, in denen das Haptische und Geistige zu einem Gesamtkunstwerk verschmolzen. Die Bücher der Cranach-Presse zählen – neben den Tagebüchern – zum wichtigsten Vermächtnis Kesslers und werden in der Ausstellung im Original zu sehen sein.
Harry Graf Kessler hat das kulturelle Leben um 1900 als Museumsleiter, Kunstvermittler, Sammler und Förderer zeitgenössischer Kunst maßgeblich mitgeprägt und vor allem die Impressionisten und Neo‐Impressionisten in Deutschland bekannt gemacht. Er liebte die Kunst, das Haptische, die Schönheit und glaubte Zeit seines Lebens an die charakterformende Kraft der Kunst. Kunst war für ihn der Weg zur Erlösung des modernen, in sich zerrissenen Menschen. Seine eigene, in der Kaiserzeit aufsehenerregende Kunstsammlung war dieser Auffassung verpflichtet. Kessler nutzte seine Sammlung im Sinne eines erzieherischen Ideals einer Neuen Kunst in der Moderne.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (Nicolai-Verlag, 24.95 €)

Ausstellung: 21. Mai bis 21. August 2016

Max Liebermann Haus
Pariser Platz, Berlin-Mitte

siehe auch: Buch, Kultur und Gesellschaft, eine Veranstaltungsreihe der Initiative Buchkultur und der Pirckheimer-Gesellschaft, 27. September 2016

Gedrucktes Bild – Druckgraphik heute

Ende Mai wird in der Darmstädter Galerie Netuschil eine Ausstellung mit Radierungen, Lithographien, Holzschnitten, Prägedruck, Kombinationsdruck, Monotypie mit einer Beteiligung von mehr als 30 Künstlern gezeigt, darunter auch von Eckhart Froeschlin (Edition Schwarze Seite).
EL NICÁN-NÀUAT,
Gedichte von Pablo Antonio Cuadra,
Farbradierungen von Eckhard Froeschlin,
2003, 76 S., 39 x 28 cm
Zu den frühen Techniken Radierung (Tiefdruck) und Holzschnitt (Hochdruck) kam im späten 18. Jahrhundert, als Erfindung von Alois Senefelder, die Lithographie (Flachdruck) hinzu. Allen drei klassischen Techniken ist eine große Variationsbreite eigen, die sich im Variantenreichtum der sehr individuellen Interpretation und Anwendung äußert. So gibt es Kombinationsdrucke, Materialdrucke, Prägedrucke und die Monotypie, die druckgraphische Unikate hervorbringt.
In der Galerie Netuschil wurden in der Vergangenheit in zahlreichen Ausstellungen Druckgraphik gezeigt, u.a. von Horst Antes und mehrere Janssen-Ausstellungen über Peter Guth und Klaus Meier, Schlotter, Fekete und Haas bis Berschinski, Winter, Mannella, Froeschlin, Ulrich J. Wolff und Klaus Fußmann bis zu Walter Stöhrer und Antoni Tàpies.
Mit der Ausstellung soll Druckgraphik für zwei Monate ins Zentrum der Kunstöffentlichkeit gerückt werden und gleichzeitig wird eine Zwischenbilanz, ein Resümee der Bemühungen der Galerie für Druckgraphik gezogen.

Ausstellung: 29. Mai - 3. Juli 2016

Galerie Netuschil
Schleiermacherstraße 8, 64283 Darmstadt

Studenten proben den Aufstand

Ein bewegtes Kapitel hallescher Studentengeschichte aus dem 18. Jahrhundert wird Prof. Dr. Hans-Joachim Kertscher in seinem Vortrag unter dem Titel „Studenten proben den Aufstand“ bei der Regionalgruppe Halle (Saale) und Umgebung der Pirckheimer-Gesellschaft beleuchten.
Prof. Dr. Hans-Joachim Kertscher ist assoziiertes Mitglied am interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung an der Martin-Luther-Universität Halle. Die Veranstaltung ist öffentlich und alle Kunst- und Kulturinteressierten sind dazu herzlich eingeladen.

Vortrag: 31. Mai 2016, 17:30 Uhr

Artothek der Stadtbibliothek Halle
Salzgrafenstraße 2, 06108 Halle (Saale)

Dienstag, 24. Mai 2016

Ein Verleger der Bibliophilie - Hans von Weber

Am 22. April 1924, seinem 52. Geburtstag, starb der Münchner Verleger Hans von Weber. Kunde über sein Werk geben z. B. die Beiträge von H.F.S. Bachmair im IX. Jahrgangsheft des Imprimatur aus dem Jahre 1940, Seiten 72 ff oder dem in der Zeitschrift Die Bücherstube von G. Hildebrandt im 3. Jahrgang von 1924, Seiten 311 ff wieder. Der Beitrag im Imprimatur beginnt mit der Bemerkung des Bibliophilen: "Das Verlegen ist wie die Liebe: es hört nimmer auf, auch wenn's schief geht, bleibt das Herz dran hängen."
Viele außergewöhnliche buchkünstlerische Veröffentlichungen verdanken die Bibliophilen seiner Gabe zur Bücherliebhaberei. Erwähnenswert nur die "Drucke für die Hundert" (39 Ausgaben), die mit dem bibliophilen Kleinod der "Winkelhaken" begleitet wurden.
Von besonderer Gediegenheit zeugt auch seine Zeitschriftausgabe "Hyperion", erschienen in 12 Heften auf drei Jahrgänge verteilt, die viele Erstdrucke namhafter Autoren jener Zeit um 1908-1910 sowie jeweils zahlreiche Lithographien enthielten.
Hans von Weber hat mit seinen Mitteln und Möglichkeiten viel versucht und ist auch oft gescheitert. Ein Gehaben, das heutigen Tags keinen Nachahmer mehr findet. Mit der Periodika "Der Zwiebelfisch", der eigentlich ein Aprilscherz sein sollte, kam zum Abschluss noch einmal sein Talent zur Satire, der Fantasie und dem Anspruch "Geschmack an Büchern" zu finden, zum Ausdruck.
Warum habe ich mir diesen Bibliophilen zum Erinnern in meinem Blog haraldkugler.blogspot erwählt? - Es ist die Identität der Einstellung zum Buch. Bei mir ist nicht das Bücherverlegen wie die Liebe, die nimmer aufhört, auch wenn's schief geht, es ist das Schreiben, an dem mein Herz auch hängt, obgleich mir bislang kein Erfolg beschieden ist.
Ich möchte diesen Beitrag mit den Worten von Thomas Mann aus der "Tischrede an Pfitzner" (1919) beschließen: "Wozu arbeitet man? Wozu müht man sich, es den Menschen, den besseren Menschen recht zu machen? Nicht, um geliebt und gelobt zu werden. Ich finde, man tut es vielmehr, um lieben und loben zu dürfen."
(Harald Kugler)

Der Sammler auf Reisen: Londoner Bücherbummel

Fotos © Michael Steiner
Bei einem verlängerten Wochenende in London habe ich keinen gesonderten Bücherbummel geplant, sondern diesen in das Tagesprogramm einfach eingebaut. London kommt solchen spontanen Entschlüssen mit einem tadellos funktionierenden U-Bahn-System sehr entgegen und in kürzester Zeit gelangt man von einem Stadtteil in den nächsten oder von einer Flussseite auf die andere. Großzügige Öffnungszeiten von Buchhändlern und Antiquariaten lassen keine Hetze aufkommen, denn man ist meist auch am Abend noch sehr willkommen.
Von der U-Bahn-Station Waterloo ist es ein kurzer Spaziergang zum Southbank Book Market, der sich unter der Waterloo-Brücke am Themse-Ufer ausbreitet und damit wirbt, täglich geöffnet zu sein, unabhängig vom Wetter (das will in London schon etwas heißen!). Ich hatte Glück, denn bei Sonnenschein macht das Stöbern zwischen Büchern unter freiem Himmel natürlich auch Spaß. Der Büchermarkt bietet vom Kinderbuch über viele geschichtliche Themen bis zu Drucken und Karten eine ganze Menge. Unter den ganz wenigen deutschsprachigen Büchern habe ich mit "Der kleine Goldfischteich. In vielen Farben" ein Exemplar der Insel-Bücherei Nr. 255 entdeckt und für meine kleine Teilsammlung "Weitgereiste Exemplare" erworben. Die gut lesbare Widmung auf dem Vorsatz verrät, dass eine Sally zu Weihnachten 1938 mit dem Büchlein beschenkt wurde.
Die U-Bahn-Station Leicester Square ist dann der perfekte Ausgangspunkt für den Besuch der (einst?) legendären Büchermeile Charing Cross Road und deren kleiner Seitenzeile Cecil Court. Sicher sind die Ladenantiquariate in der Charing Cross Road auch deutlich weniger geworden, aber Institutionen wie "Any Amount of Books" oder "Quinto" sind einen Besuch wert. Alte Kostbarkeiten in Leder werben im Eingangsbereich um die Gunst der Käufer und wer zum Stöbern kommt, geht in die Kellerräume, die teilweise vor Büchern überquellen - für den einen Bücherliebhaber genau das, was er sich wünscht, für den nächsten eine Zumutung. Möge jeder Besucher für sich entscheiden. Ein interessantes Detail auf dem Weg in einen solchen Bücherkeller ist das Plakat "Buchläden statt Bomben" - ein zeitloses Bekenntnis nicht nur für Buchhändler, Antiquare und Leser ....
Ganz anders geht es dann im Cecil Court zu, denn hier sind ausgesuchte Antiquariate unter sich und so manche Rarität dürfte schon den Besitzer gewechselt haben. Leider hält man sich hier auch an bei uns übliche Öffnungszeiten und so konnte ich lediglich Tim Bryars einen Besuch abstatten. Bei einem netten Gespräch kamen wir auf das Thema "Bücher über Bücher" und er fragte mich, ob ich in Interesse an einem Buch über antiquarische Buchhändler hätte. Für 20 englische Pfund konnte ich so meine Bibliothek nun um ein Exemplar "A Second Book of Booksellers" erweitern, das nette Geschichten über antiquarische Buchhändler erzählt und von der Autorin Sheila Markham (vorab) signiert und vom Antiquar Tim Bryars für mich gewidmet wurde mit "Bought in the right place" (Am richtigen Ort gekauft), denn Tim Bryars ist einer der im Buch vorgestellten Antiquare.
Einige Bildeindrücke des Kurzbesuches, der bis auf einen fast dramatischen Rückflug (Umkehr nach wenigen Minuten in der Luft wegen eines geborstenen Cockpitfenster-segments) unbedingt eine Fortsetzung braucht, denn es gibt in London noch ungezählte Antiquariate in der City und auch weiter draußen am Rand der Metropole ...

Montag, 23. Mai 2016

Joachim John grüßt die Pirckheimer

Nachdem wir vor kurzem an dieser Stelle einen Kartengruß von Egbert Herfurth als Marginalien-Lesers veröffentlichen konnten, können wir jetzt gezeichnete Grüße vom „alten PirckheimerfreundJoachim John an „alle Pirckheimer und ihre Freunde und deren Freunde der Freunde“ weitergeben. Als der Maler, Grafiker und Autor Joachim John diese Zeilen schrieb, herrschte noch „tröpfelnder Mecklenburger Frühling“. Inzwischen dürften auch in Mecklenburg die Sonnenstrahlen immer mehr die Oberhand gewinnen. Vielleicht inspiriert dies ja den Künstler demnächst zu einem sommerlichen Gruß. Die Pirckheimer wird es mit Sicherheit freuen.

Adolf Born (1930 - 2016)

Gestern verstarb der in Prag lebende und arbeitende Buchillustrator und Grafiker Adolf Born, vielen Bücherfreunden hierzulande bekannt durch die bei Eulenspiegel erschienene Bilderbücher der Verführungskunst und ... der Reisekunst, beide mit einigen Empfehlungen für angehende Liebhaber, bzw. für an- und abgehende Reisende von Lothar Kusche. "Seine zahlreichen Farblithografien verknüpften und verknüpfen die Ansprüche der bildenden Kunst mit denen der humoristischen Unterhaltung. Es sind die Phantasmagorien einer imaginären Vergangenheit, deren jüngste Ausläufer bis kurz vor die Zeit seiner Geburt reichen, die Adolf Born in die Nähe des Phantastischen Realismus rücken. Lustige Fabelwesen und Spukgestalten bevölkern seine nicht selten auch unaufdringlich erotischen Bilder." (Wikipedia)
Eine Vielzahl von Preisen begleiteten sein Schaffensprozess, so aus Italien, Frankreich, Spanien, Finnland, Belgien, der BRD, der DDR, der Türkei, dem Iran, Kanada und Australien.

neues artist-booklet in der edition augenweide

Matthias Maaß „Bitte halten Sie die Leitung frei
Ulrich TarlattHallo ... ich bin’s ...“
Matthias Maaß ist nach seinem Abitur 1977 durch Europa gereist und hat seine Eindrücke schon früh künstlerisch verarbeitet. In den 80er Jahren begann er professionell zu zeichnen und zu malen. 1985 Erster Preis der Künstlergruppe 79 e.V., Heidelberg. Nach zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen folgte 1994 ein Einzelkatalog mit Radierungen und dem Gedichtband „Chasse de Neige“ von Rainer René Müller, Frankreich. Neben seinen seriellen Arbeiten wie „Cherie’s-5000-Flaschen“ beeindrucken heute besonders seine ausdrucksstarken Portraits in Tusche und Aquarell. Mit leichtem Strich spiegeln die vorwiegend kleinformatigen Arbeiten innere Gefühlswelten wider, die den Betrachter gefangen nehmen.
Matthias Maaß arbeitet schnell. In Sekunden bannt er skizzenhafte Eindrücke aufs Papier, die gekonnt koloriert werden. Sanfte Farbübergänge stehen im Kontrast zu den oftmals groben Konturen der Tuschelinien. Matthias Maaß ist ein Suchender, ein Forscher. Für ihn liegt das Außergewöhnliche nicht offen zu Tage. Seine Bilder besitzen eine kontemplative Aura, ein eigenes Mysterium.
"Der Betrachter, der sich auf diese feine Bildwelt einlässt, begibt sich auf eine nie endende Entdeckungsreise in ein fernes, fremdes Land. Und das jedes Mal auf ein Neues." (Matthias Maaß)

2 aquarellierte Siebdrucke und Text von Matthias Maaß
2 Holzschnitte von Ulrich Tarlatt + Holzschnitt auf Beiblatt
Auflage 24 Exemplare + EA Exemplare
30,5 x 21,5 cm
signiert von Matthias Maaß und Ulrich Tarlatt
85 € + Versand

è EDITION AUGENWEIDE
dürerring 12
06406 bernburg
è
mail

Frutiger-Abend in Offenbach

Adrian Frutiger, Leben und Werk
Grafik: Simon Zirkunow
Zu den engen Freunden und Vertrauten des Schriftgestalters und Künstlers zählt Dr. Walter Greisner, langjähriger Geschäftsführer der Frankfurter Stempel AG. Die Erinnerungen, die er vortragen wird, ergänzt Otmar Hoefer, der Frutigers Kooperation mit der Linotype AG darstellen wird. Bemerkungen des Gestalters Simon Zirkunow zum Umgang mit Frutigers Schriften runden den Abend ab.

24. Mai 2016, 19 Uhr

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

Sonntag, 22. Mai 2016

erfolgreicher Start: Lyrikhaus Joachimsthal und Literaturkabinett Bad Saarow

Gisbert Amm und Richard Pietraß, Foto © Ralf Parkner, weitere Fotos auf Facebook
Das war doch mal ein erfolgreicher Sonnabend im Mai 2016. In Bad Saarow eröffnete im ehemaligen Gorki-Haus das Literaturkabinett, welches sich vorrangig dem Schaffen von Johannes R. Becher und Maxim Gorki widmet und in Joachimsthal startete ein großartiges Projekt, das Lyrikhaus. Der Inhaber des Lyrikhauses, Gisbert Amm las aus seinem Lyrik-Debüt-Band "Jahresringen". Eingeleitet wurde die Veranstaltung durch den Lyriker Richard Pietraß, der ebenfalls eigene Gedichte las. In wenigen Wochen begeht R. Pietraß seinen 70.Geburtstag.
(Ralf Parkner)

Samstag, 21. Mai 2016

„Eigentlich bin ich ein alter Grieche“


Die Hochschule Magdeburg-Stendal und das Winckelmann-Museum widmet dem 100. Geburtstag 2017 des Künstlers und Gründungsmitglied der Pirckheimer-Gesellschaft Werner Klemke eine Ausstellung.
Buchumschlag (Rücken und Titel) 1959
Ich sehe in der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts kein anderes graphisches buchkünstlerisches Werk von dieser Breite und Originalität, dass so viele illustrative Spitzenleistungen aufweist, denen man Bestand über unsere Tage hinaus voraussagen darf, wie Werner Klemkes, ein Werk voll Reichtum der Ideen, verbunden mit einer Meisterschaft im Künstlerischen wie im Technischen.
(Horst Kunze, 1909-2000)
"Bereits als Kind folgte der Illustrator und Graphiker Werner Klemke (1917-1994) seiner künstlerischen Leidenschaft und ließ sich bereits in seiner Schulzeit von der Welt der Antike inspirieren. Oft führte er die saloppe Floskel „Eigentlich bin ich ein alter Grieche“ im Munde. Dieser Einstellung folgend illustrierte Klemke viele Werke antiker Autoren und zahlreiche Theaterplakate. Doch nicht nur Werner Klemkes Beschäftigung mit der Antike und Antikenrezeption will unsere Ausstellung auf die Spur kommen, sondern sie soll auch einen Einblick in das umfangreiche Wirken des bekannten Künstlers geben."
(Agnes Kunze)

Ausstellung: 5. Juni -31. Oktober 2016

Winckelmann-Gesellschaft | Winckelmann-Museum
Winckelmannstraße 36–38, 39576 Stendal

"Der Umgang mit Büchern führt zum Wahnsinn"

Büchernarrenschiffe - Sammler und ihre Bibliotheken
Schon Erasmus von Rotterdam glaubte zu wissen: "Der Umgang mit Büchern führt zum Wahnsinn".
Karl Lagerfelds Bibliothek in Paris umfasst über 300.000 Bände, vor allem über Mode und Kunst. Peter Sodann, Ex-"Tatort"-Kommissar, sammelt alle Bücher, die von 1945 bis 1989 in der SBZ und der DDR erschienen sind und weiß nicht mehr, wohin damit.
Sammeln hat etwas Pathologisches, sagt Mirko Schädel, der die größte Sammlung deutschsprachiger Kriminalliteratur in einem ehemaligen Schweinestall in der Nähe von Bremerhaven untergebracht hat. Über 6.000 Krimis, dazu viertausend weitere Bücher hat er im Souterrain eines Einfamilienhauses in Hamburg-Bahrenfeld aufgestellt, darunter seltene Ausgaben seiner Lieblingsautoren wie Edgar Allen Poe, Robert Louis Stevenson oder Herman Melville. Mirko Schädel erzählt: "Über die Jahre erlebt man einiges, es gibt auch ein paar richtig kriminelle Sammler, die alle paar Jahre im Knast verschwinden und dann wieder auftauchen, die sich durch gezielte Betrügereien Geld verschaffen, um dann ihre Sammlung weiter zu finanzieren. Oder sie versuchen andere Leute übers Ohr zu hauen, auch andere Sammler."
Was bringt Menschen zum Büchersammeln? Wie ordnen sie ihre Bücher, und was sagt die Sammlung über sie aus? Kommen sie überhaupt zum Lesen? Wie sehen sie das Internet, das das Medium Buch zunehmend zu verdrängen scheint? Eine Ortsbesichtigung bei Büchernarren und ihren Schätzen.

Eine Sendung von Susanne von Schenck und Ralph Bei der Kellen:
22. Mai 2016, 00:05 Uhr

Deutschlandradio | Kultur
Manuskript zur Sendung

Freitag, 20. Mai 2016

neues Literaturkabinett in Bad Saarow

Zur morgigen Eröffnung des neuen Literaturkabinetts in Bad Saarow, welches sich im Wesentlichen mit dem Werk von Becher und Gorki beschäftigt und zur Enthüllung einer Präsentation von Graphiken zum Werk von Johannes R. Becher anlässlich der Tage der Poesie grüßt die Pirckheimer-Gesellschaft mit dieser von Heinz Hellmis (1935 - 2014) gestalteten Mappe mit 21 Blättern von Fotis Zaprasis zu Variationen zu Liebesgedichten von Johannes R. Becher, welche 1982, vom Künstler signiert, als Jahresgabe ausgereicht wurde.
Abends wird der mit dem Grimme-Sonderpreis ausgezeichnete Film von U. Kasten und dem Pirckheimer Jens-Fietje Dwars "Über den Abgrund geneigt ... Leben und Sterben des Johannes R. Becher" gezeigt. Der Vorsitzende der Pirckheimer-Gesellschaft wird an dieser, vom Kulturbund geförderten Veranstaltungen zum 125. Geburtstag von Johannes R. Becher anwesend sein.

Michael Ende

Der nächste Vortrag der Veranstaltungsreihe "Wissenswerkstatt" der Staatsbibliothek zu Berlin wird unter dem Titel "Michael Ende. Zeitgeist und Phantasie" stehen.
Die Referentin Frau Birgit Dankert war Professorin an der Fachhochschule Hamburg und Vorsitzende des Arbeitskreises für Jugendliteratur e. V., des Vereins der Bibliothekare an Öffentlichen Bibliotheken sowie Sprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände. 2016 hat Birgit Dankert die Biographie "Michael Ende: Gefangen in Phantàsien" veröffentlicht, die zum ersten Mal ist Michael Ende Leben und Gesamtwerk schildert und in Zusammenhang bringt. Die Autorin hat dazu Archive ausgewertet, zahlreiche Zeitzeugen befragt und unveröffentlichte Texte aufgenommen. In ihrem einfühlsamen Porträt schildert sie Michael Endes Lebensweg von der Kindheit im Dritten Reich bis zu seinem Durchbruch als Schriftsteller und geht sie auch auf private Krisen und schmerzhafte Enttäuschungen ein.
Von besonderem Interesse ist Michael Endes Stellung zum Zeitgeist der 70er Jahre und sein Credo zur befreienden Macht der Phantasie.
Eine kleine Ausstellung ausgewählter Bücher ergänzt den Vortrag.

16. Juni 2016, 18.00 Uhr

Staatsbibliothek zu Berlin
Simón-Bolívar-Saal
Haus Potsdamer Straße 33, Berlin-Tiergarten

Ortstermin Moabit 2016

Auch beim Ortstermin Moabit 2016 mit zahlreichen Ausstellungen, offenen Ateliers und weiteren Veranstaltungen ist wieder der Pirckheimer Michael Ley dabei. Unter dem Motto "Flucht & Identität" stellt er in der Galerie Würtenberger gemeinsam mit Udo Würtenberger Holzschnitte, Montagen, Typografik, Radierungen und eine Installation aus.
miley: photoshop composing, 2016
Mit unterschiedlichen künstlerischen Drucktechniken werden Kultur-Identitäten dargestellt. Da Identität durch die Kultur entscheidend geprägt wird, wird die eigene Identität durch Zerstörung der Kultur wie derzeit durch den IS in Frage gestellt. Eine besondere Mitmach-Aktion ist ein "archäologischer Schutthaufen", in dem die Mitmacher diverse Artefakte finden und mitnehmen können. Geplant ist für jeden Mitmacher ein kleines "Zertikat" als Erinnerungsstück.

Ortstermin: 4. und 5. Juni 2016, 14 - 19 Uhr

Galerie Udo Würtenberger
Elberfelderstr. 10, 10555 Berlin

Verpflichtung zu unerbittlicher Wahrhaftigkeit

Gestern Abend hielt Klaus Völker vor den Berlin-Brandenburger Pirckheimern einen Vortrag unter dem Titel "´Verpflichtung zu unerbittlicher Wahrhaftigkeit` - Gottfried Benn - ein großer Dichter und eine problematische Person der Zeitgeschichte" in der Zentral- undLandesbibliothek zu Berlin. Den Hörern wurde klar, dass Benn  noch immer ein interessierender Dichter ist, ob nun sein Leben oder seine Dichtung dafür ausschlaggebend ist, blieb offen. Ein sehr differenzierter Vortrag, der den Teilnehmern gut gefallen hat. Ein ausführlicher Bericht folgt in Kürze.
Klaus Völker (* 1938), Foto © Ralf Parkner
Klaus Völker ist Theaterhistoriker, Dramaturg und Publizist. Von 1993-2005 war er Rektor der Schauspielschule Ernst Busch. Er ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, Vorsitzender der Johannes Bobrowski-Gesellschaft, der Internationalen Hans Eisler Gesellschaft Berlin und profunder Brecht-Kenner.

Donnerstag, 19. Mai 2016

IV. Schriftenfest Dresden 2016

Zum Schriftenfest Dresden 2016 werden wieder interessante Beiträge erwartet.
Martin Majoor beschäftigt sich seit gut dreißig Jahren mit Schriftgestaltung. Bei seiner Arbeit als Grafikdesigner am Musik Zentrum Vredenburg in Utrecht musste er 1988 feststellen, daß die Schriften auf dem Computer weder Mediävalziffern noch Kapitälchen oder Ligaturen enthielten, worauf er sich entschloss, selbst eine Schrift zu entwerfen.
Ferdinand Ulrich arbeitet an Projekten wie dem Werk von Gudrun Zapf. Mit seinem Vortrag und einer Ausstellung wird das Lebenswerk von Gudrun Zapf von Hesse einem erweiterten Kreis zugänglich machen.
Der Buchdruck und die begleitenden Techniken – Stempelschnitt etc.− haben unsere Kultur entscheidend verändert. Eine Konferenz an der Humboldt-Universität zu Berlin untersuchte, welche Relevanz der Buchdruck in einer Zeit hat, in der mit anderen Mitteln wirtschaftlicher und schneller bei gleicher Qualität gedruckt werden kann - Katharina Walter berichtet darüber.
Eckehart SchumacherGebler würdigt den tatsächlichen Urheber der irrtümlich ›Janson-Antiqua‹ genannten Schrift, die Nicholas Kis (sprich Kisch) vor über 300 Jahre in Amsterdam geschnitten hatte und stellt neue Forschungsergebnisse vor, nicht zuletzt begründet durch die Tatsache, daß die Jahrhunderte alten Matrizen bis 1919 zur Offizin Drugulin gehörten.
Friedrich Forssman widmet seinen Vortrag dem, was da manchmal bei der Buchgestaltung im Argen liegt: Die vielfach fehlende Einheit von Inhalt und Form. Statt dessen findet sich vernachlässigte Detailtypographie, sinnentstellende oder hässliche Trennungen, dazu schlechte Gliederung. Design statt Lesekomfort ...

Tagung: 18. und 19. Juni 2016

Offizin Haag-Drugulin Dresden
Großenhainer Straße 11a
01097 Dresden – (im Gebäude der früheren Schriftgießerei Typoart)

3. Walbaum-Wochenende

DDR-Alltagsschrift
Das dritte Walbaum-Wochenende der Pavillon-Presse widmet sich dem grafischen und typografischen Schaffen der DDR. Der Fokus liegt dabei weniger auf den schon oft thematisierten Druckschriften des VEB Typoart, sondern auf jenen, den Alltag prägenden Schriftanwendungen durch Grafiker und Schildermaler.
Eine Ausstellung »Ausgeschnitten und aufgeklebt – Über den Umgang mit Schrift in der DDR« der Pavillon-Presse Weimar steht genauso auf dem Programm wie der Vortrag von Lena Haubner »Makrokosmos im Mikrokosmos – Schrift in der DDR« und vom Pirckheimer Matthias Gubig »Als Typograf im ›Leseland‹ – Über den Umgang mit Grenzen«. Nachmittags behandelt Fritz Grögel und Andreas Frohloff unter dem Thema »Ost / Schrift / Maler« den Beruf des Schrift-, Plakat- und Grafikmalers in Ostdeutschland und die Entwicklung dieses Handwerks über einen Zeitraum von gut fünfzig Jahren.
Am Sonntag werden die Teilnehmer in einem ein Bleisatz-Workshop selbst drucken, mit Original-Bleisatzschriften aus der DDR unter Leitung des Buchdruckermeister Heinz-Uwe Schmidt im traditionellen Hochdruckverfahren in den Werkstätten der Pavillon-Presse.
Weitere Informationen hier.

Workshop: 2. und 3. Juli 2016
Ausstellung: 4. Juli - 26. August 2016

Druckgrafisches Museum Pavillon-Presse Weimar
Scherfgasse 5, 99423 Weimar

Mittwoch, 18. Mai 2016

die erste Ausstellung der Pirckheimer-Gesellschaft

Meine Suche im Internet zur Geschichte bibliophiler Gesellschaften ergab einen Treffer ..., dachte ich.
Die NBI von 1956, Heft 3 sollte entsprechend der Artikelbeschreibung einen Bericht über die Gründung der Pirckheimer-Gesellschaft enthalten - es handelte sich jedoch um einen Bericht über die Ausstellung "Don Quijote in der internationalen Buchkunst", die von der Pirckheimer-Gesellschaft in der Karl-Marx-Buchhandlung ausgerichtet wurde, nur wenige Schritte vom heute nicht mehr existierenden Café Budapest entfernt, in welchem am 29. Januar 1956 die Gründungsveranstaltung stattfand.
Im Text heißt es: "Wir veröffentlichen diese Blätter mit der freundlichen Genehmigung der Pirckheimer-Gesellschaft im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, die mit dieser Don-Quijote-Ausstellung zum ersten Mal an die Öffentlichkeit tritt. Ihr Ziel ist die 'Wahrung in der Tradition der deutschen Buchpflege, die Nutzbarmachung persönlicher Büchersammlungen für das gesellschaftliche Leben bei Erhaltung ihres privaten Charakters, die Förderung aller Bestrebungen für die Herstellung schöner, inhaltlich wertvoller Bücher in der DDR' ..."
Die Dokumentation kann hier aufgerufen werden. Die Zeitung werde ich, da darin die erste Ausstellung der Pirckheimer-Gesellschaft dokumentiert wird, trotz des fehlenden Artikels über die Gründungsveranstaltung in unser Archiv einstellen.
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